Bewertung
Sergey Bodrov

Seventh Son

Signs of the evil are everywhere.

Foto: Copyright: 2015 Universal Pictures International All Rights Reserved
© 2015 Universal Pictures International All Rights Reserved

Inhalt

Nachdem sein alter Schüler Billy (Kit Harington) bei einem Auftrag ums Leben gekommen ist, macht sich der Spook Gregory (Jeff Bridges) auf den Weg zu Tom Ward (Ben Barnes), um ihn unter seine Fittiche zu nehmen. Tom ist der siebte Sohn eines siebten Sohnes und es ist seine Bestimmung, ein Spook zu werden und die finsteren Mächte zu bekämpfen. Master Gregory bleibt nicht viel Zeit, um den Jungen auszubilden, da die böse Hexe Malkin (Julianne Moore) zurückgekehrt ist und mit ihren Gefolgsleuten die Welt in ewige Dunkelheit hüllen will. Nun liegt alles an Meister und Schüler, denn sie sind die letzten Spooks und nur sie haben die Macht dazu, die Magierin endgültig zu besiegen.

Kritik

Die Veröffentlichung des Films "Seventh Son" war ein ewiges Hin und Her. Ursprünglich sollte das Fantasy-Abenteuer schon im Jahre 2013 in die Kinos kommen, doch als die Zusammenarbeit mit Warner Bros. beendet wurde und Universal Pictures schließlich den Vertrieb übernahm, zog sich der neue Starttermin hin und wurde schließlich auf 2015 verlegt. Kein Wunder also, dass die Fans der "Spooks"-Buchreihe von Joseph Delaney langsam ungeduldig wurden. Schade, dass man nicht sagen kann, dass sich das lange Warten gelohnt hätte, denn trotz einer durchaus interessanten Grundidee weiß der Film nicht zu überzeugen.

Sollte zunächst noch Sam Claflin die Rolle des Tom Ward übernehmen, hat man die Rolle dann doch an Ben Barnes übergeben. Dass er ein eher mittelmäßiger Schauspieler ist, dürfte nach seinen bisherigen Rollen kein großes Geheimnis mehr sein und so schafft er es auch nicht, in "Seventh Son" zu überzeugen. Seine Darstellung ist überwiegend eintönig und es wirkt nicht so, als hätte er viel Freude an dem, was er tut. Seine Gestik und Mimik sind katastrophal und man hat das Gefühl, einen getretenen Welpen zu sehen, den man am liebsten in den Arm nehmen und trösten würde. Als kämpferischer Geisterjäger ist Barnes alles andere als ernstzunehmend und man hätte wohl doch die Rolle jemand anderem geben sollen.

Auch Jeff Bridges hat früher einmal bessere Zeiten gesehen. Seit seiner grausigen Darbietung in "Hüter der Erinnerung – The Giver" ist endgültig klar, dass er das Schauspielern vielleicht erstmal sein lassen sollte, denn derzeit tut das Zusehen bloß noch weh. In "Seventh Son" spielt er den letzten Meister der Spooks, dessen Leben schrecklich eintönig ist und der sich tagein und tagaus volllaufen lässt. Seine versoffene Art geht einem schon nach einigen Minuten auf die Nerven und man kann bloß noch mit den Augen rollen und hoffen, dass der Film bald vorbei ist. Auch das Zusammenspiel von Meister und Schüler funktioniert nicht wirklich, da der junge Tom sich nichts vorscheiben lassen und seinen eigenen Weg gehen möchte. So entstehen unnötige Streitigkeiten, während das Ende der Welt immer näher rückt und Tom eigentlich keine Ahnung hat, wie man Geschöpfe der Nacht eigentlich bekämpft.

Selbstverständlich darf eine kitschige 08/15-Liebesgeschichte auch hier nicht fehlen und ganz nach dem Klischee verliebt sich der unerfahrene Jüngling Tom in eine Hexe, die er eigentlich töten sollte. Welch eine Überraschung! Es ist natürlich vom Schicksal vorherbestimmt, dass die beiden eine gemeinsame Zukunft haben und er sie deshalb in seinen Visionen sieht. Die Szenen mit den beiden Liebenden sind so daneben, dass es oftmals ungewollt lustig ist. Doch spätestens zu dem Zeitpunkt, als sie sich zum ersten Mal begegnen, merkt man, dass der Film absolut nicht ernst zu nehmen ist und man sich zurücklehnen und herzlich lachen sollte. Nicht nur über eine – pardon – echt dämliche Liebesgeschichte, sondern ebenso über platte Dialoge, schreckliche schauspielerische Leistungen, eine lachhafte Synchronisation und lahme Effekte, die auch das 3D nicht besser machen. Allerdings kann positiv angemerkt werden, dass die Filmmusik von Marco Beltrami wirklich wundervoll ist und auch die Drehorte sind zumindest toll anzusehen, sodass es vorkommen kann, dass man leichtes Fernweh bekommt.

Fazit

Es gibt einfach Filme, bei denen es besser wäre, wenn man sie niemals gedreht hätte. Dazu gehört leider auch "Seventh Son", der aufgrund der katastrophalen Leistungen der Schauspieler nicht zu überzeugen weiß. Im Grunde gibt es an dieser Stelle die Punkte dafür, dass der Film an einigen Stellen ungewollt lustig ist, weil er einfach nur lächerlich ist. Ohne Erwartungen für einen gemütlichen DVD-Abend vor dem TV wäre der Film vielleicht geeignet.

Sanny Binder - myFanbase
22.02.2015

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