Bewertung
Wayne Kramer

Gangster Chronicles

One small town pawn shop. One big time wild ride.

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Inhalt

Der frisch verheiratete Richard (Matt Dillon) findet im Pfandleihhaus von Alton (Vincent D'Onofrio) in Louisiana den verloren gegangenen Ehering seiner ersten Frau, die vor Jahren spurlos verschwunden ist. Er stellt Nachforschungen an, die ihn in eine verzwickte Jagd auf das Schmuckstück bringen. Mit von der Partie sind die beiden Meth-Junkies Raw Dog (Paul Walker) und Randy (Kevin Rankin), die versuchen, ihren Dealer aufs Kreuz zu legen und der altgewordene Elvis-Imitator Ricky (Brendan Fraser), der für den großen Durchbruch seine Seele an den Teufel verkaufen würde.

Kritik

Bei Filmen, die aus mehreren Kurzgeschichten bestehen, ist es immer schwer, die Stories so miteinander zu verknüpfen, dass gegen Ende hin ein großes Ganzes entsteht. Zwar hat das Drehbuch von "Gangster Chronicles" in dieser Hinsicht einige Schwächen, doch Regisseur Wayne Kramer hat zumindest bei der Wahl der Schauspieler alles richtig gemacht, sodass man halbwegs über diese Schwächen hinwegsehen kann. Paul Walker ist nicht nur einer der Hauptdarsteller, sondern hat sich ebenso als Produzent an "Gangster Chronicles" beteiligt. Nicht nur hinter der Kamera ist der 2013 verstorbene US-Amerikaner ein Genie, sondern ebenso auf der Leinwand. Walker agiert einmalig mit seinen Schauspielkollegen Kevin Rankin ("Dallas Buyers Club"), Elijah Wood ("Der Herr der Ringe – Die Gefährten"), Matt Dillon ("L.A.Crash") und Brendan Fraser ("Die Mumie"), wodurch jedes Aufeinandertreffen zu einem Genuss wird.

Besonders hervorzuheben ist die Episode der beiden Meth-Junkies, die ihren eigenen Drogendealer ausrauben wollen. Raw Dog und Randy sind zwei total durchgeknallte Typen, die durch ihre verrückten Gespräche für einen Lacher nach dem anderen Sorgen. Hier wird besonders klar, dass "Gangster Chronicles" kein Film für die Masse ist, denn hier trifft schwarzer Humor auf eiskalte Brutalität. Auch wenn die verschiedenen Geschichten im Einzelnen überzeugend sind, so merkt man doch, wie die Qualität stetig abzunehmen scheint. Die Stories sind einfach zu unterschiedlich, als dass sie in einen einzigen Film passen. Zwei Drogenjunkies, ein Mann der nach seiner verlorenen Frau sucht und ein Elvis-Imitator. Klingt schon von vornherein nach einer abgedrehten Kombination und so ist es schlussendlich leider auch, wodurch manche Ereignisse leicht ins Lächerliche gezogen werden. Man hat allerdings trotzdem Spaß beim Zusehen, da das Ganze so merkwürdig ist, dass man gebannt darauf wartet, wie die Geschichten rund um das Pfandleihhaus von Alton miteinander verknüpft werden.

Man sollte einfach ohne Erwartungen an den Film herangehen, denn man kann im Voraus sowieso nicht ahnen, was im Endeffekt auf einen trifft. Zu skurril, zu surreal ist das alles, um es wirklich in die passenden Worte zu fassen. Man findet keine bildgewaltigen Actionszenen vor und das ist auch gut so, denn sie würden diesen Film in eine Richtung lenken, die falsch wäre. An einigen Stellen fühlt man sich sehr stark an Filme von Quentin Tarantino erinnert, da in "Gangster Chronicles" keine Grenzen gesetzt werden. Auf jeden Fall sollte man dieser Actionkomödie eine Chance geben, auch wenn sie es in Deutschland nicht in die Kinos geschafft hat.

Fazit

Hier treffen die unterschiedlichsten Schauspieler aufeinander und liefern einen passablen Film, der nichts für schwache Gemüter ist: "Gangster Chronicles" ist ein ordentlicher Film von "Running Scared"-Regisseur Wayne Kramer, der durch ein großes Staraufgebot und eine verrückte Story zu überzeugen weiß.

Sanny Binder - myFanbase
14.09.2014

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