Bewertung
Luke Greenfield

Girl Next Door, The

"I just want you to know that I know who you really are, and you're better than this."

Foto: Copyright: 2012 STUDIOCANAL GmbH
© 2012 STUDIOCANAL GmbH

Inhalt

Matthew Kidman (Emile Hirsch) ist bester seiner Schule, steht kurz vor seinem Abschluss und hat noch nichts wirklich Aufregendes erlebt. Mit seinen besten Freunden Eli (Chris Marquette) und Klitz (Paul Dano) - ebenso Loser wie er - verbringt er eher langweilige Schultage. Jedoch steht ihm bald ein wichtiger Tag bevor. Sein Bewerbungsvortrag für ein Stipendium an dem renommierten Georgetown-College. Davon hängt seine gesamte Zukunft ab - doch als nebenan die schöne Danielle (Elisha Cuthbert) einzieht, verliebt er sich auf der Stelle in sie. Alles wird unwichtig und unglaublicherweise scheint auch sie Interesse an ihm zu haben. Erst seine Freunde klären ihn dann schließlich auf - Danielle ist Porno-Darstellerin...

Kritik

"The Girl Next Door" – das Mädchen von nebenan. Schon der Titel des Films ist klischeehaft, ist das nette Mädchen von nebenan doch eines der größten Stereotypen der amerikanischen Filmindustrie. Immer wieder verfallen die jungen, männlichen Protagonisten den Nachbarsmädchen. Und so gibt es hier zumindest in dieser Hinsicht keine große Überraschung. Junge trifft neues Nachbarsmädchen, verliebt sich in sie und ist dann überrascht, wenn er mehr über sie herausfindet. Denn sie – die hübsche Danielle – ist ein waschechter Porno-Star. Vorhersehbar und doch charmant entwickelt sich der Film, der in den USA wegen kaum nachvollziehbaren moralischen Bedenken in die Kritik kam, weiter. Für europäische Verhältnisse ist der Film harmlos und geht keinesfalls zu tief unter die Gürtellinie. Da bietet selbst das RTL-Nachmittagsprogramm mehr moralische Bedenken als dieser harmlose US-Film.

Während die Welle der geschmacklosen Teenie-Filme fast vorbei scheint, so war sie im Jahr 2004 noch mittendrin. "The Girl Next Door" versprach damals jedoch mehr – er wollte größer, besser und reifer sein, als "American Pie" oder "Party Animals". So nimmt er sich eher die 80er-Jahre-Teenie-Filme zum Vorbild und versucht, eine moderne Version einer altbekannten Coming-Of-Age-Story zu zeigen. Obwohl die Idee löblich ist und auch teilweise gelingt, so fehlt dem Film im Gesamten noch einiges, um an die Highlights der 80er-Jahre-Filme heranzukommen. Dabei spielt es kaum eine Rolle, dass die Idee vom Schulstreber und dem Porno-Star derart unoriginell und unrealistisch ist. Vielmehr, werden alle Klischees der US-Highschool aufgebraucht. Die Story bleibt vorhersehbar, aber dennoch einigermaßen unterhaltsam. Erst in der Mitte des Films, wenn Porno-Produzent Kell (Timothy Olyphant) seinen großen Auftritt hat, kommt ein bisschen Schwung in den Film.

Man mag sich kaum vorstellen, was für ein Film hier rausgekommen wäre, wenn nicht die großartige Elisha Cuthbert die Hauptrolle übernommen hätte. Eine perfektere Wahl für die sexy Nachbarin mit dem ungewöhnlichen Job hätte man wohl kaum finden können. Ob dies auch für den Nachbarsjungen und Hauptcharakter Matthew gilt? Mhhm, obwohl Emile Hirsch zwischenzeitlich in Sean Penns "Into The Wild" sein Schauspieltalent bewies, so überzeugt er hier mehr schlecht als recht. Aus der miesen Vorlage des strebsamen High-School-Schülers kann er kaum etwas rausholen, so dass Emiles Charakter leider durchweg etwas blass und ausdruckslos bleibt. Da helfen auch seine durchaus unterhaltsamen Sidekicks Eli (Chris Marquette) und Klitz (Paul Dano) nicht viel. In seiner Rolle als sympathischer Großkotz zeigt sich Olyphant von seiner besten Seite und überzeugt – gerade im Zusammenspiel mit Cuthbert – auf ganzer Linie.

Fazit

Alles in allem ist "The Girl Next Door" ein durchaus unterhaltsamer, jedoch keineswegs großartiger Teenie-Streifen, der keinesfalls so schrecklich daherkommt, wie man glauben mag. Moralische Bedenken sind in diesem Film ebenso wenig zu finden, wie Tiefgang und der große Wow-Effekt. Die großartig aufgelegte Elisha Cuthbert macht jedoch einige Drehbuchschwächen wett und überzeugt auf ganzer Linie.

Eva Klose - myFanbase
29.07.2012

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