Bewertung

Into the Wild

Happiness is when you share!

Foto: Copyright: 2008 Universum Film GmbH
© 2008 Universum Film GmbH

Inhalt

Man könnte meinen, Christopher McCandless (Emile Hirsch) hätte alles, was ein glückliches Leben ausmacht. Er hat Geld, eine liebevolle Familie und einen Collageabschluss, mit dem ihm die Welt offen steht. Und doch ist er unglücklich mit dem, was er hat. Geld ist ihm unwichtig und seine Familie ist längst nicht so liebevoll, wie es nach außen hin scheint. Einzig seine Schwester (Jena Malone) ist diejenige, mit der er sich versteht und die er liebt.

Nach seinem Collageabschluss also macht sich Christopher auf zum Abenteuer seines Lebens, er wird zum Tramper, übernachtet in seinem Zelt und das alles ohne Geld. Ab und zu arbeitet und lebt er bei anderen, findet Träume und bricht Herzen. Doch verliert er sein Ziel nie aus den Augen, er möchte nach Alaska und die Wildnis ganz allein genießen.

Kritik

Freiheit! Ein großes Wort, das Christopher McCandless gelebt hat. Mit nur ein paar Sachen zum Überleben macht er sich auf von Atlanta aus in die Freiheit. Will das nicht jeder einmal? Dem Alltagstrott entfliehen und leben, als ob es kein Morgen gäbe?

Um den Film zu verstehen, muss man wohl wissen, dass er auf der wahren Geschichte von Christopher McCandless basiert. Der Autor des Buches "Into the Wild", Jon Krakauer, machte sich 1994 auf, um die Reise nachzuvollziehen, sprach mit Zeugen und schrieb daraufhin das Buch. Sean Penn kämpfte ganze acht Jahre um die Filmrechte, bis er sie endlich bekam und sich gleich daran machte, ein Drehbuch zu schreiben. Und – wie es heute nur noch in wenigen Romanverfilmungen so ist – er veränderte nichts. Alles was im Film geschieht, geschah dem jungen Christopher tatsächlich.

Sean Penn ist mit diesem Film wahrlich ein Meisterwerk gelungen. Er versucht gar nicht erst dem Zuschauer genaue Beweggründe dafür zu geben, warum Christopher sein altes Leben aufgab, er zwingt einem einfach – und nicht im negativen Sinne – die Meinung dieses jungen Mannes auf. Als Zuschauer muss man sich darauf einlassen, um den Film zu genießen. Und das wird man, denn es erwarten einem neben den wunderschönen Landschaften auch großartige Schauspieler. Allen voran natürlich Hauptdarsteller Emile Hirsch, an dem ich nichts auszusetzen habe. Er schafft es, den Zuschauer auf seine Seite zu bringen und spielt auch die Erschöpfung, die Trauer, die Verzweiflung und die Freude der verschiedenen Stationen mit viel Einfühlungsvermögen und Talent. Aber auch der Rest des Casts weiß zu überzeugen. Marcia Gay Harden und William Hurt als die Eltern von Christopher und Jena Malone als seine Schwester. Und auch dieses Jahr kann ich der Oscar-Jury nur zustimmen, die Hal Holbrook für seine Rolle als Ron Franz mit einer Nominierung bedacht hat. Trotz seiner kurzen Screentime ist er einfach brilliant.

Damit der Zuschauer die vielen Zeitsprünge und Wechsel nachvollziehen kann, werden diese aus dem Off von Emile Hirsch und Jena Malone im Original gesprochen. Ich kann für den Zuschauer der deutschen Version nur hoffen, dass gerade in diesen Szenen die Synchronisation gelungen ist. Denn auch dieses Element macht den Film aus. Und gerade Jena Malone ist darin wundervoll. Man spürt in jedem Wort den Zwiespalt in Carine, die ihren Bruder vermisst, ihn aber doch auf seiner Reise unterstützen will.

Was diesen Film ebenfalls zu dem macht, was er ist, ist die Musik. Wunderschöne ruhige, folkartige und atmosphärische Songs, allesamt gesungen von der wunderschönen Stimme von Eddie Vedder, deren Texte – genauso wie die Melodien - immer perfekt zu der Stimmung und der Story des Films passen. Es wundert nicht, dass der Titelsong "Guaranteed" 2008 einen Golden Globe mit nach Hause nahm.

Fazit

Alles in allem ein wunderschöner Film, der mit gewaltigen Bildern und einem brillianten Hauptdarsteller in jedem Kinogänger wohl den Wunsch nach Freiheit entfacht. Unbedingt empfehlenswert.

Eva Klose - myFanbase
09.02.2008

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