Bewertung
James Mather, Stephen St. Leger

Lockout

"Wie heißen Sie?" - "Snow." - "Und mit Vornamen?" - "Snow." - "Sie heißen Snow Snow?"

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Inhalt

MS:One ist eine orbitale Raumstation und dient als ausbruchsicheres Gefängnis, in welchem die Insassen in Stasis versetzt werden. Die Präsidententocher Emilie (Maggie Grace) macht sich auf den Weg zu dieser Station, um mit einigen Häftlingen Gespräche zu führen. Sie möchte feststellen, ob die Stasis Schäden beim Menschen hinterlassen. Während eines Gespräches gelingt es dem Häftling Hydell (Joseph Gilgun), die Waffe einer Sicherheitskraft zu stehlen, und tötet alle auf dem Weg zum Kontrollraum. Er lässt alle Häftlinge erwachen, und kurz darauf übernimmt der Häftling Alex (Vincent Regan) die Kontrolle über die Station. Zu seinen Geiseln gehört auch Emilie, nur wissen die Geiselnehmer nicht, wen sie in den Händen haben.

Unterdessen wird der Agent Snow (Guy Pearce) beauftragt, in die MS:One einzubrechen, und die Tochter des Präsidenten zu befreien. Es heißt nun ein Mann gegen 350 Mörder und Sexualstraftäter.

Kritik

Der französische Starregisseur und Produzent Luc Besson, unter anderem verantwortlich für die "Taxi"-Reihe, "Transporter" oder "Colombiana", gehört zu den Hauptverantwortlichen für diese Science-Fiction-Produktion. Er ist nicht nur Geldgönner, sondern auch einer von drei Drehbuchautoren, die sich diesen Quark ausgedacht haben. Um ja nicht in den Mittelpunkt zu geraten, wurden zwei Männer engagiert, die bislang keinerlei Erfahrung in Sachen Regie oder dem Verfassen eines Drehbuchs hatten. Als Resultat wird dem Zuschauer eine wohl nicht ernstgemeinte Handlung präsentiert, die an allen Ecken und Kanten schwächelt und zugleich nur eine gute Sache aufweist. Diese gute Sache sind die Schauspieler, die es schaffen, aus Müll Gold zu machen.

Alle Schauspieler, sei es Guy Pearce ("The King's Speech"), Maggie Grace ("Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)") oder Peter Stormare ("Hawaii Five-O"), sie alle geben wahrlich ihr Bestes, um aus der müden Handlung etwas zu machen. Pearce darf beispielsweise einen platten Spruch nach dem anderen herausposaunen, so dass diese in den 95 Minuten Spielzeit gefühlt 200 Mal vorkommen. Das heißt im Grunde nach Abzug des einminütigen Intros darf Pearce alle 28 Sekunden einen Spruch rauslassen. Erscheint ein wenig viel, doch zum Glück, denn sonst würde dem Zuschauer sofort auffallen, dass dieser Actionfilm nicht wirklich gute Unterhaltung bietet. Von den visuellen Effekten dürfte man hier eigentlich gar nicht reden, da diese nicht zeitgemäß sind, und lediglich als Nice-to-have-Element im Drehbuch erscheinen. Schließlich lassen sich Gefangene auch auf der Erde in Stasis versetzen, und nicht nur im Weltraum.

Wenn Maggie Grace' Gesicht einmal nicht in der Nahaufnahme zu sehen ist, die als Sinnbild der schönen und ängstlichen Frau agiert, darf sich der Zuschauer über Schwächen im Drehbuch oder die Dialoge den Kopf zerbrechen oder darüber lachen. Spannend wird es dadurch zwar nicht, dafür steigt aber der Unterhaltungswert ein wenig. Aber um einen Film genießen zu können, bedarf es immer einer Spannungskurve. Fehlt diese, fehlt dem Film auch ein wenig die Identität. Luc Besson hat anscheinend auch nach keiner gesucht, und eine Ähnlichkeit mit seinen vorherigen Werken weist dieser Film nicht auf.

Insgesamt betrachtet kann der ein oder andere Zuschauer wohl mit den Fehlern leben, und der Humor kann einem auch schon völlig ausreichen, nur ob sie dann auch mit einer nicht auflösenden Nebenhandlung einverstanden sind, ist eine andere Sache. Diese Nebenhandlung dreht sich um einen Koffer, und dessen Inhalt, wofür Agent Snow und sein Freund Mace, gespielt von Tim Plester, sogar ihr Leben riskieren. Bis zum Schluss wird immer wieder darauf hingewiesen, und wenn es dann soweit kommt, das Geheimnis zu lüften, kommt nicht einmal der standardgemäße Filmkuss.

Fazit

Schwache Handlung, schlechte Effekte, kein Soundtrack - zufriedenstellende Schauspieler reichen nicht für einen guten Film aus. Das Geld für die Kinokarte lässt sich bestimmt in Besseres investieren.

Ignat Kress - myFanbase
01.05.2012

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