Bewertung
Guy Ritchie

Sherlock Holmes - Spiel im Schatten

"People have an innate desire for conflict. So what you are fighting is not me, but rather mankind. War, on an industrial scale, is inevitable. I'm just supplying the bullets and bandages."

Foto: Copyright: 2011 Warner Bros. Ent.
© 2011 Warner Bros. Ent.

Inhalt

Ein Jahr ist vergangen, seit Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) und Dr. Watson (Jude Law) Lord Blackwood (Mark Strong) ausgeschaltet haben. Doch seit einem Jahr lauert auch schon ein neuer Bösewicht im Untergrund, Professor Moriarty (Jared Harris), der so gefährlich zu sein scheint, wie keiner zuvor. Holmes verfällt in eine Art Irrsinn und hat es sich zum Ziel gemacht, Moriarty auszuschalten.

Auf seiner gefährlichen Mission steht Holmes erneut sein bester Freund und Gehilfe Dr. Watson (Jude Law) zur Seite. Als dann der Kronprinz von Österreich tot aufgefunden wird, ist es Holmes, der den Zusammenhang erkennt und keinen Selstmord vermutet, sondern einen Plan von Moriarty. Alles wird noch seltsamer als Holmes, sein Bruder Mycroft (Stephen Fry) und Watson beim Junggesellenabschied auf die Wahrsagerin Sim (Noomi Rapace) treffen, die ebenfalls in Gefahr ist. Holmes rettet ihr Leben und nun ist sie bereit, gemeinsam mit dem Detektiv gegen Moriatrty zu kämpfen. Doch Moriarty entpuppt sich als kein leichter Gegner, er hat einen bösen Plan und scheint immer einen Schritt voraus zu sein…

Kritik

Das Franchise "Sherlock Holmes" ist im Aufwind. Neben dem erfolgreichen Film aus dem Jahr 2009 produzierte die BBC eine moderne Version des Ermittlers, die unter dem Namen "Sherlock" als TV-Version auch erfolgreich lief und 2012 mit einer zweiten Staffel zurückkehren wird.

Nun erscheint der zweite Film, in dem Robert Downey Jr. und Jude Law erneut unter der Regie von Guy Ritchie zu sehen sind. Dabei gelingt es "Sherlock Holmes – Spiel der Schatten", die Dinge, die Teil 1 richtig gemacht hat, noch besser zu machen. So ist die Chemie zwischen Holmes und Watson noch besser, das wunderbare viktorianische Aussehen der Schauplätze noch beeindruckender und die innovativen und unterhaltsamen Actioneffekte noch eindrucksvoller. Darüber hinaus gelingt es dem Film auch noch, einige Schwächen des ersten Teils wieder gut zu machen, was sich vor allem auf den Plot und den Bösewicht des Films bezieht. Die Autoren Michele und Kieran Mulroney haben sich den größten Bösewicht im Sherlock-Universum ausgesucht, der nun der Gegenspieler von Holmes ist. Moriarty ist ein intelligenter und komplexer Mann, der in dem Plot des Films zwar etwas eindimensional daherkommt, dessen Ziel nicht immer klar ist, aber dennoch eindeutig besser passt als Blackwood im letzten Film. Zudem geht von ihm eine Bedrohung aus, die direkt zu Beginn spürbar ist und den ganzen Film über nicht verloren geht. Moriarty vs. Holmes ist ein spannender Kampf, dessen Ende sich der Zuschauer nie ganz sicher ist. Das Ergebnis ist ein spannendes und an den Kinositz fesselndes Abenteuer.

Das Spiel beginnt schon mit der Eröffnung des Films, wird verstärkt, als Irene Adler (Rachel McAdams), der Love-Interest von Holmes im ersten Film, auftaucht und es wird schließlich durch die Katz- und-Maus-Jagd quer durch Europa bestätigt und obwohl es zeitweise etwas schnell vorangeht, so hat "Sherlock Holmes – Spiel im Schatten" wenigstens keine lange Durststrecke, wie noch sein Vorgänger. Neben der Hauptstory rund um Moriarty vs. Holmes ist die zweite Hauptgeschichte des Films die Beziehung von Holmes zu seinem treuen Freund Dr. Watson. Zwischenzeitlich fühlt sich der Film daher auch wie eine Bromance an, die einen herzlich zum Lachen bringt. Die Beziehung ist sehr viel solider geworden als im ersten Film. Das Timing ist hervorragend und auch Stephen Fry als Holmes' unkonventioneller Bruder sorgt für einige Lacher.

Auch bei "Sherlock Holmes – Spiel der Schatten" ist der Fingerabdruck von Guy Ritchie zu sehen, der seine beliebten Elemente erneut hervorragend einbringt und sie passend zum Plot platziert. Er hält sich hier jedoch vor allem mit den Slow-Motion-Elementen zurück und überrascht den Zuschauer auch in den Kampfszenen, die doch anders daherkommen, als noch im ersten Film.

Wie schon im ersten Film steht und fällt auch hier alles beim Hauptdarsteller. Robert Downey Jr. ist eine gekonnte Mischung aus Ethan Hunt, James Bond und Jack Sparrow, und überzeugt außerordentlich. Sein Holmes ist noch schrobiger und doch hat der Zuschauer schnell eine Verbindung zu ihm aufgebaut. Downey ist erneut vollkommen in seinem Element, doch fehlt in diesem Film ein bisschen der Überraschungseffekt, den der letzte noch bot. Doch vor allem seine Interaktionen mit Dr. Watson aka Jude Law sind noch besser geworden. Wo der erste Teil schon witzig war, bringt er einen nun zum Brüllen. Beide haben eine Leinwandchemie, wie sie sich jede Bromance wünscht und nur selten erreicht. Neu im Bild ist Stephen Fry, der jedoch perfekt hereinpasst und in seiner Rolle ebenfalls schnell die Zuschauer auf seiner Seite hat. Ebenfalls neu dabei ist Noomi Rapace, die als Lisbeth Salander in der schwedischen "Verblendung"-Verfilmung auch international bekannt wurde. Hier ist sie nun erstmals in einer amerikanischen Produktion zu sehen und überzeugt leider nicht ganz. Ihr Charakter ist etwas zu unterzeichnet und auch die Chemie zwischen ihr und Downey Jr. lässt zu wünschen übrig. Leider fehlt es ihrem Charakter dann auch noch an dem nötigen Fortschritt. Als Sidekick funktioniert sie einigermaßen, doch ein ernsthafter Charakter ist sie keinesfalls.

Fazit

Vieles wurde verbessert und ausgebaut. Insgesamt macht "Sherlock Holmes – Spiel im Schatten" mehr Spaß als noch der erste Teil, da vor allem der Plot einen mitreißt und fasziniert. Dazu ist Downey Jr. erneut vollkommen in seinem Element und hat mit Law einen großartigen Partner an seiner Seite.

Eva Klose - myFanbase
03.01.2012

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