Bewertung
Jason Bourque

Prophezeiung der Maya

"@AJohnBuckley: […] Could not stop laughing."

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Inhalt

Auf der Erde gehen verstörende Ereignisse vor sich; das Schwarze Meer verschwindet durch ein Erdbeben und ein Krater tut sich in New York auf. Diese Vorgänge sagte schon der Autor Rupert Crane in seinen Büchern voraus, der als moderner Prophet gehandelt wird. Als sich nun auch diese Vorfälle bewahrheiten und das mutmaßliche Ende der Welt bevorsteht, macht sich ein Einsatzteam auf dem Weg zu ihm um zu erfahren, wie sie den Untergang stoppen können. Zeitgleich wird der Lektor Eric (A.J. Buckley) zu Crane geschickt, um dessen neuestes Manuskript abzuholen. Dort findet er den Schriftsteller tot auf und trifft auf die Maya-Spezialistin Brooke (Jewel Staite), die ebenfalls von dem alten Mann in sein Haus bestellt wurde. Sie entdecken außerdem einen mysteriösen Stab, der bei Eric Visionen hervorruft. Gemeinsam müssen sie nun vor einem General (Alan Dale) mit zwielichtigen Absichten fliehen und zudem auch das Ende der Welt verhindern.

Kritik

Zugegeben: Der Film hat eigentlich nur aus einem Grund mein Interesse geweckt und dieser war Jewel Staite. Ich mochte sie in ihren anderen Rollen gern und da sie auf meiner Liste der Leute steht, wegen denen ich mir wirklich alles ansehen würde, habe ich auch vor diesem Film nicht halt machen können. Und das, obwohl ich Katastrophenfilme sonst eher nicht mag und sie meist viel zu überzogen finde. Die Meinung hat sich auch bei dieser Produktion manifestiert, denn sie fällt definitiv in die Kategorie der äußerst zweifelhaften Vergnügen.

So ist das eben manchmal mit Katastrophenfilmen: Das Thema eines Weltuntergangs an sich ist schon sehr zweifelhaft und da helfen einem auch nicht irgendwelche Vorhersagen, die vor vielen tausenden Jahren getroffen wurden, um sie als realistischer zu empfinden. Eher das Gegenteil ist der Fall und selbst wenn irgendwann demnächst ein Meteorit oder ähnliches um die Ecke kommt, kann man dann eh nicht mehr viel machen. In diesem Film versuchen Eric und Brooke gerade das: den Weltuntergang mit aller Kraft zu verhindern. Es ist nämlich so, dass durch Vorgänge an der Sonne die Erdplatten verschoben werden und deshalb jeder irgendwie arm dran ist, wenn sich schließlich alle Platten gleichzeitig bewegen. So kommt es auch, dass man die Produktion eher skeptisch als alles andere beäugt und man vor allem emotional keinesfalls mitgerissen wird.

Dabei liegt es noch nicht einmal an den Schauspielern, dass man die meiste Zeit mit einem Kopfschütteln vor dem Bildschirm sitzt – denn diese haben fast alle das Beste aus ihren Rollen herausgeholt. Was den Film letztlich versaut hat, war das Drehbuch. Ich kann wirklich nicht erklären, wieso Katastrophenfilme meist mit voller Absicht so dermaßen überzogen dargestellt werden und eigentlich will ich das auch gar nicht wissen. Fakt ist allerdings, dass "Prophezeiung der Maya" einen schon fast darum anfleht, Witze auf seine Kosten zu machen und das funktioniert auch richtig gut. Man kann nicht anders, als sich über die teilweise beknackten Dialoge und die unüberlegten Entscheidungen der Charaktere lustig zu machen. Das geht schon bei A.J. Buckleys Figur Eric los, der sich erst wegen der langen Reise zu dem Autor bei seinem Chef (!) beschwert und dann aber nach seiner Ankunft plötzlich sehr von den Visionen überzeugt ist. Das ist schon in der Charaktergestaltung der Widerspruch schlechthin und nicht besonders gut durchdacht. Ein paar mehr Zweifel hätte ich mir schon gewünscht.

Als ebenfalls nicht gut durchdacht stellt sich später auch die Figur von Alan Dale heraus, der auf Eric und Brooke Jagd machen lässt, da er ihnen den ominösen Visionenstab des Autors abluchsen will. Kann man ja so an und für sich schon nachvollziehen, denn so ein Ding ist bestimmt irre hilfreich, aber auch als klar wird, dass gerade dieser den Untergang stoppen wird, will er sich nicht auf die Rettungsaktion einlassen. Und der Grund dafür ist wirklich mal komplett dumm und sowas von unüberlegt: Er will die Aktion durchziehen, um dann nach der großen Plattenverschiebung die letzten Überlebenden mit diesem Stab anzuführen. Wie irrsinnig ist das denn bitte? Einmal weiß er gar nicht, ob er den "Untergang" überhaupt überleben wird und zweitens ist fraglich, ob dann eigentlich noch Menschen da sind, über die er regieren könnte. Oh, und natürlich nicht zu vergessen, dass er nicht einmal weiß, ob der Visionsstab auch bei ihm funktioniert.

Versteht ihr jetzt, was ich meine? Allein die Antagonisten sind so durchgeknallt, dass das langsam schon nicht mehr wahr ist. Von daher eignet sich der Film auch hervorragend für einen Filmabend in größerer Runde, wenn man auf gute Unterhaltung nicht allzu viel Wert legt und eher Lust darauf hat, sich über etwas gemeinsam lustig zu machen. Man muss sich eben darauf einlassen, den Film nicht zu ernst nehmen zu können und dann funktioniert er auch recht gut. Und offenbar haben die Devise auch schon die Schauspieler hochgehalten, denn während der amerikanischen Erstausstrahlung im Fernsehen twitterten die Darsteller über die Dreharbeiten und von A.J. Buckley kam unter anderem dieser Tweet: "I have to say working with @JewelStaite was so much fun !! Could not stop laughing. #sothankful"

Fazit

Besitzen muss man den Film wirklich nicht. Er ist kein Meisterwerk, nichts besonderes und nein, auch Jewel Staite bringt mich nicht dazu, ihn als "gut" zu bezeichnen. Allen Interessierten rate ich zu warten, bis "Prophezeiung der Maya" in der Videothek steht, im Fernsehen läuft oder irgendein unwissender Freund sich den Film wider Erwarten doch zugelegt hat. Und wenn man sich für 88 Minuten auf puren Irrsinn einlassen kann, dann macht der Film richtig viel Spaß.

Luisa Schmidt - myFanbase
26.10.2011

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