Bewertung
Matthias Schweighöfer

What a Man

"Ist schon komisch mit euch Frauen. Erst wollt ihr 'n harten Typen und dann wird er umerzogen bis er weich ist und ihr ihn nicht mehr wollt."

Foto: Copyright: 2011 Twentieth Century Fox
© 2011 Twentieth Century Fox

Inhalt

Mit 30 Jahren fehlt Alex (Matthias Schweighöfer) zum perfekten Glück eigentlich nicht mehr viel. Er ist glücklich mit seiner Freundin Carolin (Marvie Hörbiger) zusammen und arbeitet als Lehrer in einer Grundschule. Doch als Carolin mit dem maskulinen Nachbarn (Thomas Kretschmann) durchbrennt, glaubt Alex bester Freund Okke (Elyas M'Barek), dass ihm die Männlichkeit fehlt. Auf der Suche nach dieser begibt sich Alex auf eine Reise zu sich selber und erhält dabei auch Unterstützung von seiner liebenswert-chaotischen Freundin Nele (Sibel Kekilli), die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat Pandas zu retten, in Beziehungen aber ebenso wenig Erfolg vorzuweisen hat, wie Alex. Durch die Suche nach seiner Männlichkeit jedoch wird Alex eine Sache klar: Vielleicht geht es nicht darum, ein richtiger Mann zu werden, sondern einzig und allein darum, die eine Frau zu finden, die diesen Mann liebt und akzeptiert?

Kritik

Schon seit Jahren zählt Matthias Schweighöfer wohl zu den beliebtesten Schauspielern Deutschlands. Der wandelbare Darsteller, der in großen Kinoproduktionen wie "Operation Walküre" ebenso mitwirkte, wie in den erfolgreichsten deutschen Filmen der letzten Jahre ("Keinohrhasen", "Zweiohrkücken" und "Friendship") und auch in seinen TV-Rollen ("Tatort") zu überzeugen wusste, gewann so gut wie jeden deutschen Filmpreis, den es für junge Schauspieler zu vergeben gibt. Ihm gehört ein Adolf-Grimme-Preis, ein deutscher Fernsehpreis, ein Bambi und zahlreiche andere Preise.

Kein Wunder also, dass Schweighöfer nun nach Höherem strebt und sich – wie es sein Freund und Kollege Til Schweiger mit den Filmen "Keinohrhasen" und "Zweiohrkücken" vorgemacht hat – nun neben der Rolle des Hauptdarstellers auch als Regisseur, Drehbuchautor und Co-Produzent versucht. Ein großer Schritt also. Mit einer Komödie hat sich Schweighöfer dann auch gleich das Genre ausgesucht, in dem er bisher die größten Erfolge erzielen konnte. "What a Man" ist dann auch tatsächlich eine gute Komödie, die sich nicht ernst nimmt, die unterhält und dennoch leider nicht auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.

Dabei ist der Grundgedanke des Films gar nicht mal schlecht, ist die Frage "Wann ist ein Mann ein Mann?" doch nicht erst seit Herbert Grönemeyer im Umlauf. Doch leider ist es gerade diese Storyline, die nicht so recht funktionieren möchte. Denn während Alex auf der Suche nach seiner Männlichkeit ist, fragt sich der Zuschauer, wohin der Film führen will. Andere Dinge im Film funktionieren aber deutlich besser – so vor allem der Hauptdarsteller und Regisseur Matthias Schweighöfer. Mit unglaublichen schönen Bildern und einem wunderbaren Blick auf die Finanzhauptstadt Deutschlands ist der Film auch ein bisschen Werbung für die Stadt Frankfurt, vor allem aber erneut für Schweighöfer selber. Er spielt den Alex so, wie er auch seine anderen Rollen spielte: mit einer Präzision und dem einschlagendem Erfolg beim Zuschauer. Schweighöfer ist von Minute eins an Alex und den kann man einfach nur mögen und gerne haben.

Gleichzeitig ist es auch die Beziehung Alex - Nele, die beim Zuschauer ankommt und eine wunderbare Chemie auch bis zum Kinosessel überspringen lässt. Gerade Sibel Kekilli als Pandaretterin Nele schafft es, in ihrer ersten Komödienrolle vollends zu überzeugen. Es tut ihr sichtlich gut, einmal nicht eine leidende oder starke Frau zu spielen und auch mal verliebt gucken zu dürfen und zu lachen. Die Kombination Schweighöfer Kikelli ist dabei ein Highlight des Films.

Und obwohl "What a Man" die Räder der Komödien sicherlich nicht neu erfindet, die Klischees häufig überstrapaziert und gleichzeitig auch manchmal peinlich daneben liegt, so kann man ihm all dies nicht unglaublich übel nehmen. Es ist und bleibt ein Unterhaltungsfilm der genau das schafft – den Zuschauer zu unterhalten. Die Geschichte Alex – Nele ist darüber hinaus unglaublich süß gezeichnet und gedreht und Schweighöfer selber zeigt sich in seinem Regiedebüt erneut als großartiger Darsteller.

Fazit

Obwohl "What a Man" definitv nicht die Anwort auf die Frage seines Titels gibt und auch nicht zu 100% zu überzeugen vermag, so ist der Film doch ein schöner Zeitvertreib, der es schafft den Zuschauer zum lachen zu bringen und mitzureißen. Was will man mehr?

Eva Klose - myFanbase
29.08.2011

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