Bewertung
Patrick Lussier

Drive Angry 3D

All Hell Breaks Loose

Foto: Copyright: Warner Bros.
© Warner Bros.

Inhalt

John Milton (Nicolas Cage) hat es faustdick hinter den Ohren. Nach dem er aus der Hölle ausgebrochen ist, macht er Jagd auf Sektenanführer Jonah King (Billy Burke), der seine Tochter und deren Ehemann tötete, um an ihr Baby zu kommen. Dieses soll nun geopfert werden, wenn Milton es nicht schafft, sie aufzuhalten. Mit der hübschen Piper (Amber Heard) auf dem Nebensitz macht er sich auf den Weg, doch dann taucht der rätselhafte Buchhalter (William Fichtner) auf und bereitet Milton einige Probleme auf seiner Mission.

Kritik

Zunächst kommen wir zu dem Positiven an "Drive Angry 3D". Während zahlreiche Action –und Horrorfilme mit ihrer 3D-Verfilmung prahlen, zahlt sich die Brille hier ausnahmsweise doch mal aus. Die Actionszenen mit vielen Autos, quietschenden Reifen, Verfolgungen und ordentlich Krach werden mit den 3D-Effekten noch mehr betont und bieten beste Unterhaltung.

Nicolas Cage, der oft in verruchten Bösewichtrollen als auch als Held in Actionszenen überzeugen kann, kann in der Rolle des Milton beide Seiten ausleben. Mit schlagfertigen Dialogen und einem rasanten Fahrstil kann er seinen Charakter sympathisch, aber gleichzeitig düster und gefährlich porträtieren. Um cool zu wirken, hat Cage aber durchgehend denselben Gesichtsausdruck, was entweder gewollt ist oder eventuell zeigt, dass diese Rolle ihn doch an seine schauspielerischen Grenzen führt. Amber Heard ist schön anzusehen und erfüllt ihren Zweck als sexy Blondine in knappen Kleidungsstücken neben Nicolas Cage. Piper sorgt zwar in der einen oder anderen Szene für ordentliche Frauenpower, doch im Grunde ist sie eher für das männliche Auge bestimmt. Vielleicht wäre es an der Zeit, ihr Schauspieltalent nicht hinter oberflächlichen Rollen wie schon in "The Fighters" oder "Stepfather" zu verstecken, sondern sich an größere Charaktere heranzutrauen.

Interessant war es, Billy Burke in so einer finsteren und bösen Rolle zu sehen. Nach dem lieben "Twilight"-Vater von Bella überrascht er von einer anderen Seite. Und mit der Besetzung von William Fichtner als mysteriösen Buchhalter hat man alles richtig gemacht. Er überzeugt schauspielerisch am meisten und auch sein Charakter ist der interessanteste. Alle anderen Charakter inklusive Cages Milton sind Stereotypen, die zwar ganz witzig sind, aber mit denen man nicht wirklich mitfiebern kann.

Es ist nun die Handlung, die wesentliche Schwächen aufweist. In den ersten zwanzig Minuten passiert nicht viel, es wirkt eher wie eine Art Vorgeschichte. Langsam könnte schon mal Spannung aufsteigen, aber gut, man hat ja noch Zeit. Und tatsächlich tut sich was in der Story. Der Buchhalter wird immer merkwürdiger und King taucht das erste Mal auf. Doch die vielversprechende Handlung verschießt bald ihr ganzes Pulver, als sich herausstellt, dass die Sekte von King völlig irrational und unlogisch handelt. Man hatte mit etwas Bedeutenderem gerechnet, als einer Gruppe von Verrückten, die widerwärtige Opferrituale durchführen. Auch das Geheimnis um den Buchhalter wird relativ schnell gelüftet. Wenn mal gerade kein Auto in die Luft fliegt oder jemand gnadenlos erschossen wird, langweilt die Story durch Einfallslosigkeit und die Spannung ist deutlich im Keller.

Fazit

Die Actionszenen mit den 3D-Effekten machen dem Titel alle Ehre, aber die Story enttäuscht maßlos. Für einen männlichen Kinoabend könnte man "Drive Angry 3D" dennoch in Betracht ziehen.

Tanya Sarikaya - myFanbase
07.03.2011

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