Bewertung
Wes Craven

My Soul To Take

Only one has the power to save their souls.

Foto: Copyright: 2011 Universal Pictures Germany
© 2011 Universal Pictures Germany

Inhalt

Vor 16 Jahren ermordete in Riverton der psychopathische Familienvater Abel (Raúl Esparza) seine schwangere Frau und versuchte einen Selbstmord. Nach seiner Verhaftung verbrannte er durch einen Zwischenfall noch im Krankenwagen, doch seine Leiche konnte die gefunden werden. Es stellt sich heraus, dass er besessen vom Geist des mysteriösen "Riverton Rippers" gewesen ist. Jetzt beginnt wieder eine schaurige Mordgeschichte in Riverton und es ist klar, wer dahintersteckt, denn der Ripper ist zurückgekehrt. Und seine nächsten Opfer stehen fest: Vor 16 Jahren wurden in der gleichen Nacht sieben Kinder geboren, die jetzt eines nach dem anderen brutal ermordet werden. Ereilt Bug (Max Thieriot), einer der sieben Teenager, dasselbe Schicksal oder ist er der Einzige, der den Ripper aufhalten kann?

Kritik

Von seinen Fehlern soll man lernen, könnte man meinen. Dass es in der Filmindustrie anders abläuft, beweisen zahlreiche Remakes oder Fortsetzungen von Klassikern, die sich als reine Enttäuschung entpuppen. Jetzt gibt es eine neue Stolperfalle für das Publikum, nämlich die 3D-Brille. Diese eignet sich natürlich besonders gut bei Horrorfilmen und von ihr wurde in Filmen wie "Saw 3D – Vollendung" oder in "Scar 3D" Gebrauch gemacht. Fazit? Der Film wurde auch nicht besser. Trotzdem setzt man hier ebenfalls völlig auf die Technik und das ist einer der zahlreichen Gründe, warum "My Soul To Take" - mal wieder – ein Reinfall ist.

Newcomer Max Thieriot muss auf seinen Durchbruch noch länger warten. Die erhoffte Aufmerksamkeit kann sich der junge Schauspieler hier abschminken. Nach mehr oder weniger erfolgreichen Filmen wie "Jumper" oder "Chloe" hat er hier seine erste Chance bekommen, sich als Hauptdarsteller zu beweisen. Doch aufgrund seines faden 0815-Charakters kann Thierot nicht herausstechen, schlimmer noch: Sein langweiliger Charakter Bug beginnt schon nach zwanzig Minuten mit ein- und demselben verwirrten Gesicht die Zuschauer zu nerven. Das liegt leider nicht nur am Drehbuch. Den anderen Jungschauspielern ergeht es nicht anders und die Folge daraus ergibt sich von selbst: Ein Teenager nach dem anderen stirbt – und es ist völlig irrelevant, wer es ist, denn hier kann man sich mit keinem Charakter anfreunden, eher im Gegenteil. Nur Penelope hat wenigstens etwas Überzeugungskraft, nur ironischerweise wird sie als totale Verrückte und Freak dargestellt. Ein missglückter Start in den Horrorfilm, welcher noch schlimmer wird.

Mit Freddy Krüger haben wir es hier nicht zu tun, aber mit dem tollwütigen Dämon Ripper, der die Körper der Teenager besetzt. Natürlich basiert diese Schauergeschichte auf ein früheres Ereignis und muss aufgerollt werden, denn der Ripper dürstet nach Rache. Die Handlung ist simpel gestrickt, denn es gibt keine. Statt anhaltender Spannung macht sich Langeweile breit. Auf 3D-Effekte braucht man hierbei gar nicht zu hoffen, da erstens Schockmomente so gut wie gar nicht vorkommen und zweitens, wenn überhaupt, dann relativ schwach bleiben. Die einzigen Szenen, bei denen man halbwegs aufschreckt, sind die, in denen sich der sich selbst für überaus witzig haltende Alex an Bug heranschleicht.

Dabei ist Regisseur Wes Craven praktisch in der Horrorwelt aufgewachsen. Nach zahlreichen Horrorfilmproduktionen konnte er sich mit der "Scream"-Reihe einen Namen verschaffen. Doch "My Soul To Take" bekommt leider nichts von dem guten alten Horrorfeeling ab. Mit gähnend langatmigen Szenen möchte der Film Spannung aufbauen und zögert die Frage nach dem Mörder in die Länge. Mit dem vermeintlichen Versuch, Abwechslung zu bringen, baut man auf die Turteltäubchen Brittany und Bug, was nur dazu führt, dass man das Gefühl hat, sich eben ein schlechtes Teenagerdrama statt einen Horrorfilm anzusehen. Bleibt nur noch auf den Schluss zu hoffen. Und die langersehnte Auflösung des Films wird kurz über die Bühne gebracht, ohne lang darauf herumzureiten, wobei man wenigstens hier den Zuschauern etwas von ihrem bezahlten Kinoeintritt hätte zurückgeben können.

Fazit

"My Soul To Take" ist in jeder Hinsicht enttäuschend und völlig unnötig gewesen. Lieber die Finger weg von Horrorfilmen, welche auf die 3D-Brille setzen, ohne auch im Geringsten an die Handlung zu denken.

Tanya Sarikaya - myFanbase
18.02.2011

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