Bewertung
Nimród Antal

Predators

"Verstehst du? - Oh ja, ich verstehe. Fünf Uhr, Schlampenvergewaltigungszeit."

Foto: Copyright: 2010 Twentieth Century Fox
© 2010 Twentieth Century Fox

Inhalt

Neun sich wildfremde Menschen erwachen im freien Flug nach unten aus ihrem Tiefschlaf, und nur kurz vor dem Aufprall löst sich der Fallschirm. Innerhalb kurzer Zeit müssen sie sich organisieren, um herauszufinden, wie sie an diesen Ort gekommen sind, wo sich nichts außer Dschungel befindet. Schnell wird der Gruppe klar, dass sie nicht alleine sind. Sie werden von irgendjemandem oder irgendetwas verfolgt. Schließlich stellen sie fest, dass sie sich nicht auf der Erde befinden, sondern auf einem ihnen unbekannten Planeten. Ganz alleine und gefangen müssen sie einen Ausweg finden. Was allen nicht bewusst ist: Einer aus der Gruppe weiß mehr, als er zugeben möchte...

Kritik

Ein sehr vielversprechender Anfang findet exakt in dem Moment ein jähes Ende, wo die Menschen am Boden ankommen. Sie finden sich in einem Urwald wieder, der dem Regenwald auf der Erde doch sehr ähnlich ist, und keinerlei Kreativität aufweist. Doch das wünscht man sich als verwöhnter Kinozuschauer, seit "Avatar" das Maß aller Sets und Requisiten wurde.

Für einen erneuten Film mit den Predators schnappte sich Nimród Antal den durch Roman Polanskis "Pianist zu Weltruhm gelangten Schauspieler Adrien Brody, welcher sich bei seiner trivialen und geistlosen Rolle ziemlich sicher anstellte. Für die restlichen Rollen wählte wohl der Produzent Robert Rodriguez die Schauspieler aus, denn diese sind letztlich kostengünstig gewesen. Im Grunde unbekannte Namen, aber doch bekannte Gesichter. Aber günstig mussten sie wohl sein, denn das Budget für diesen langatmigen Film war sehr begrenzt. Dies fällt am stärksten, wie gerade schon angesprochen, am Set auf, und an den blassen CGI-Effekten. Umso besser arbeitete das Team um die Kostümdesignerin Nina Proctor, welche den Predators eine Pluralität verlieh, die nicht einmal bei "Alien vs. Predator" gesehen wurde, obwohl dort mehr von ihnen auftauchen.

Nur Vorsicht ist geboten. "Predators" möchte von den zwei letzten "Predator"-Filmen großen Abstand nehmen, und vielmehr zu den Wurzeln zurückkehren. Hieß es 1987 noch "Predator", steht der Titel heute im Plural. Nimmt ja große Ähnlichkeit mit den "Alien"-Filmen auf. Wie im Original geht es hier bei der inoffiziellen Fortsetzung um die Jagd nach Menschen. Es geht um taktisches Geschick und Fingerfertigkeit, wie ein Stück Wild am Besten in die Falle gerät. Durch das begrenzte Set entsteht zugleich ein klaustrophobisches Gefühl, das die Protagonisten durchleben müssen. Angst ist gar nicht mal das schlimmste Übel, sondern das Unwissen.

Um Interesse oder Spannung aufzubauen - ich habe allerdings weder das eine noch das andere empfunden - hatte jeder Schauspieler eine andere Nationalität, und entstammt einem anderen menschlichen militärischen System. Damit verbunden ist auch eine vielfältige Anzahl an Kampftechniken. Dies wurde aber keineswegs ausgenutzt. Alle kämpften irgendwie gleich. Einzige Ausnahme war Louis Changchien, der Hanzo spielte, einen Yakuza. Katana-Kampf inklusive.

Fazit

"Predators" schafft es keineswegs, über eine Dauer von über 100 Minuten die Spannung aufrecht zu erhalten, die sich ein Zuschauer verspricht. Wir finden hier kein festes Ziel. Zum einen wollen die Macher die Schauspieler in den Fokus, zum anderen gute Action in Szene setzen. Diese Unstimmigkeit vermiest das Ganze, wodurch die Nackenhaare sich sicherlich nicht erheben werden. Das verwirrende Ende setzt dem Ganze auch noch die Krone auf.

Ignat Kress - myFanbase
10.08.2010

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