Bewertung
Ethan Coen, Joel Coen

Burn After Reading

Intelligence is relative.

Foto: Copyright: 2009 Universum Film GmbH
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Inhalt

Der überaus von sich überzeugte und eingebildete CIA-Mitarbeiter Osborne Cox (John Malkovich) wird bei seinem Arbeitgeber wegen angeblicher Alkoholabhängigkeit degradiert und kündigt daraufhin seinen gut bezahlten Job. Als seine Ehefrau Katie (Tilda Swinton), die eine Affäre mit Harry Pfarrer (George Clooney) hat, davon erfährt, hat sie Angst, dass ihr Mann ihr auf der Tasche liegen wird und will sich von ihm scheiden lassen.

Zuvor jedoch kopiert sie alle persönlichen Daten ihres Mannes auf eine CD, die sich nur wenig später im Fitnesstudio von Ted Treffon (Richard Jenkins) wiederfindet. Proll Chad Feldheimer (Brad Pitt) und seine Kollegin Lina Litzke (Frances McDormand), die sich nichts sehnlicher wünscht, als ihren Körper durch OPs wieder "fit" zu machen, beschließen aus dem angeblichen "Geheimdienstscheiß" Kohle zu machen. Das kann doch nicht gut gehen, oder doch?

Kritik

Wenn Brad Pitt, George Clooney, Tilda Swinton, John Malkovich, Frances McDormand und viele andere erstklassige Hollywoodsstars gemeinsam in einem Film der vierfachen Oscarpreisträger Joel und Ethan Coen auftreten, so ist dies schon einmal ein deutliches Zeichen für einen Erfolg.

Der Start von "Burn After Reading" ist etwas schleppend, schließlich müssen die Charaktere und deren Macken erst einmal vorgestellt werden. Es dauert etwas bis der Zuschauer mit ihnen warm wird und sich in die doch verwirrende und ausgeklügelte Geschichte einfindet. Doch sobald dies erstmal hinter einem liegt, beginnt für den Zuschauer der Spaß. Die Geschichte strotzt nur so vor schwarzem Humor und nimmt die heutige Gesellschaft und die CIA ordentlich auf die Schippe. Wer jedoch einen ernsthaften Coen-Film erwartet, wird enttäuscht werden. Denn "Burn After Reading" ist eine Komödie durch und durch, die sich selber nicht ernst nimmt.

Der ganze Film würde jedoch nicht so gut funktionieren, wenn die Darsteller dies nicht täten. Man sagt ja, dass es einer Menge Intelligenz bedarf, einen dummen Menschen perfekt spielen zu können. Demzufolge wäre Brad Pitt wohl einer der intelligentesten Menschen der Welt – oder zumindest Hollywoods. Sein Charakter Chad Feldheimer ist wohl mit das Dümmste, das jemals die Kinoleinwand erobert hat. Und Brad Pitt spielt ihn einfach herrlich. Es gelingt ihm in jeder Bewegung den Charakter wiederzuspiegeln und eigentlich hätte allein aus Chad ein wunderbarer Solofilm werden können, doch mit dem Zusammenspiel der anderen wird alles noch besser.

Die restlichen Darsteller aber brauchen sich neben Pitt nicht zu verstecken. George Clooney gibt als abgehalfterter Joggingjunkie alles und überzeugt ebenfalls auf ganzer Linie. Mit grauen Haaren und einem grauen Drei-Tage-Bart sieht er dabei deutlich älter aus, als er eigentlich ist. Eine komplette Typveränderung scheint John Malkovich durchgemacht zu haben. Mit Glatzkopf ist er kaum wiederzuerkennen und er spielt wie gewohnt unglaublich gut. Tilda Swanton, die ja in kaum einer ihrer Rollen mal eine warmherzige Figur dargestellt hat, enttäuscht auch hier die Fans mit ihrer Kaltschnäutzigkeit nicht. Sie spielt großartig und überzeugt einmal mehr. Ebenso wie Frances McDormand in einem blonden Bob, der einem fast schon unheimlich werden könnte. Die Schauspielerin und Ehefrau von Regisseur Joel Coen überzeugt ebenfalls und nimmt dabei einige ihrer Hollywood-Kolleginnen ordentlich auf die Schippe.

Fazit

Ein höchst amüsanter Film, der einfach Spaß macht. Nach einem langsamen Start nimmt er schnell an Fahrt auf und beschert dem Zuschauer großartige Unterhaltung.

Eva Klose - myFanbase
03.10.2008

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