Bewertung

Review: #2.01 Ihr, ich und Hippokrates

Foto: Dr. House - Copyright: 2005 Fox Broadcasting Co.; Michael Lavine/FOX
Dr. House
© 2005 Fox Broadcasting Co.; Michael Lavine/FOX

Die Todesstrafe wird immer ein brisantes Thema bleiben, nicht nur in den USA. Die erste Episode der 2. Staffel von "Dr. House" nimmt sich dieses schwierigen Themas an und wirft die Frage auf, ob es ethisch vertretbar ist, wenn Ärzte einen schwerkranken Verbrecher, der zum Tode verurteilt wurde, retten, damit dieser kurz darauf unter staatlicher Aufsicht und vor Zeugen hingerichtet werden kann. Letztlich muss dies jeder für sich selbst entscheiden, denn wie House schon richtig sagt: "jeder Mensch hat eine Meinung".

Meine Meinung zu dieser Folge ist, dass sie alles in allem einen ziemlich gelungenen Start in die 2. Staffel darstellt. Der medizinische Hauptfall um den Todeskandidaten Clarence ist spannend und emotional. Als Clarence mit House einen bechert, wirkt der Verurteilte trotz seiner Verbrechen (die wir ja nicht gesehen haben) fast sympathisch, ganz davon abgesehen, dass er uns das Vergnügen ermöglicht, House mal angetrunken zu erleben. Wir wissen nun, dass House tatsächlich richtig lachen kann.

Auch Foreman wird uns ein wenig näher gebracht, denn wir bekommen einen Eindruck davon, wie es für ihn ist, als ehemaliger "Problemfall", der einen Abstecher auf die schiefe Bahn gemacht hat, in die akademische Elite aufgestiegen zu sein. Die Szenen zwischen ihm und Clarence sind sehr eindringlich, denn es wird deutlich, dass sich Foreman zwar von seinem alten Leben distanziert und viel erreicht hat, er aber seiner Herkunft nie ganz wird entfliehen können.

Sehr gelungen finde ich auch, dass diesmal Cameron den Nebenfall behandeln darf und dadurch viele ihrer Charaktereigenschaften zum Vorschein kommen. Man sieht, dass sie eine sensible, warmherzige Person ist, die die Überzeugung vertritt, dass ein Mensch niemals alleine sterben sollte. Gleichzeitig stellt man sich aber auch die Frage, ob Cameron nicht womöglich ZU sensibel für den Arztberuf ist.

Negativ aufgefallen ist mir dagegen die gute Dr. Cuddy. Nicht zum ersten Mal liegt sie mit ihren Einschätzungen total daneben und wird als nicht besonders fähige Ärztin dargestellt. Kein Patient auf der Welt will eine Ärztin, die einen verspottet, während man sich vor Schmerzen krümmt, weil sie einem nicht glaubt und für einen Simulanten hält. Cuddy wirkt mittlerweile eher wie eine Politikerin, als wie eine Ärztin.

Maret Hosemann – myFanbase

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