Bewertung

Review: #6.22 Hilf mir!

Foto: Lisa Edelstein, Dr. House - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; Florian Schneider/FOX
Lisa Edelstein, Dr. House
© 2009 Fox Broadcasting Co.; Florian Schneider/FOX

Wenn ein Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht?-Serienpaar nach einer halben Ewigkeit zueinander findet, geht dem Zuschauer in der Regel nur ein simples "Endlich!" durch den Kopf. Im Fall von Dr. Gregory House und Dr. Lisa Cuddy sind die Gedanken der Fans schon etwas komplexer und lauten in etwa: "Yeah, dieses Mal ist es keine Halluzination!". Es passiert also wirklich. Dabei verweist dieses Ende der 6. Staffel natürlich ganz massiv auf Houses Zusammenbruch in Episode #5.23. Wieder ist House drauf und dran, Vicodin zu nehmen, wieder ist Cuddy da und öffnet ihm ihr Herz, nur dass er es sich dieses Mal nicht nur einbildet.

Wenn Etwas, das so lange in der Luft lag, endlich passiert, fühlt sich das schon ein wenig merkwürdig an. So wie bei einem Geschenk, auf das man sich ewig gefreut hat und das nun ausgepackt vor einem liegt. Die Anspannung ist raus und zurück bleibt die Frage, was man jetzt damit anfängt. Welche Auswirkungen hat die Romanze von House und Cuddy auf die Serie? Wir sind ja noch lange nicht am Ende der Show angelangt, uns steht noch eine unbekannte Anzahl an Episoden bevor. Houses und Cuddys Liaison wird die kommende siebte Staffel zweifellos prägen und es bleibt abzuwarten, ob dies frischen Wind in die Serie bringt, oder ob "Dr. House" den Hai übersprungen hat und es nur noch abwärts geht.

Bevor es zu dem Interims-Happy-End kommt, passiert aber natürlich noch mehr in dieser Episode. Zum ersten Mal spielt die Haupthandlung an einem Unfallort, so dass sich House diesmal nicht vor direktem Kontakt mit den Patienten drücken kann. Er kämpft um das Leben einer jungen Frau namens Hannah, die in dem zerstörten Gebäude eingeklemmt ist, und wird dabei mit seinem eigenen Leiden konfrontiert. Um Hannah schnell aus den Trümmern befreien zu können, müsste ihr Bein amputiert werden, doch sie verweigert dies zunächst, so wie House damals nach seinem Blutgerinnsel die Amputation seines Beines abgelehnt hat. Als den Rettungskräften die Optionen ausgehen, hat Hannah jedoch keine andere Wahl mehr, als sich von House, der ihr gesteht, wie negativ sich die verweigerte Amputation auf sein Leben ausgewirkt hat, das eingeklemmte Bein abtrennen zu lassen. Hannahs letztlich nicht zu verhindernder Tod als Folge dieser Amputation ist für House dann in mehrfacher Hinsicht ein Schlag ins Gesicht. Nicht nur, dass er diese Frau, für die er in einer solchen Extremsituation natürlich gewisse Sympathiegefühle entwickelt hat, sterben sieht, ihm wird auch noch eine klare Antwort bezüglich seiner eigenen Situation verweigert. Hätte Hannah die Amputation überlebt und ihr Leben erfolgreich weitergeführt, wäre House vielleicht in der Lage gewesen, endgültig zu akzeptieren, dass es damals ein Fehler von ihm war, sein Bein zu behalten. Er hätte mit dem Thema abschließen können. So aber bleibt er mit dem Gedanken zurück, dass er zwar permanent unter Schmerzen leidet, weil er nicht bereit war, sein Bein aufzugeben, aber dafür noch lebt, während Hannah, die bereit war, auf ihr Bein zu verzichten, tot ist.

So ganz wagt es diese Folge nicht, aus dem gewohnten Schema auszubrechen, und so erweist sich der Verursacher des Gebäudeeinsturzes, ein Kranführer, als Patient für die Diagnostikabteilung. Während House also an der Front ist, versucht sein Team die mysteriöse Ohnmacht des Kranführers zu ergründen. Was mich betrifft, hätte es dieses Zugeständnisses an das Serienschema nicht bedurft, zumal es eher halbherzig rüberkommt und auch noch ziemlich lapidar dazu genutzt wird, Dreizehn (mal wieder) aus der Serie zu schreiben. Diese ständigen Fluktuationen im Team gehen also weiter. Das Warum interessiert bei den dauernden Fortgängen und Comebacks mittlerweile kaum noch. Die Wirkung, die der Abgang eines Hauptcharakters in der Regel haben sollte, ist im Fall von Houses Mitarbeitern längst verpufft. Früher oder später werden wir Dreizehn wieder sehen. Comme ci, comme ca.

Maret Hosemann - myFanbase

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