Die Entstehung des "Star Trek"-Franchises

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"Star Trek" ist bis heute eines der größten, wenn nicht das größte verzweigte Franchise um eine Fernsehserie, das es je gab. Ihr Erfinder ist Gene Roddenberry. Zu seinem Vermächtnis zählt jedoch nicht nur der Ursprung der bekannten Science-Fiction-Serie rund um Captain Kirk und Spock, sondern aus seinem Nachlass wurden nach seinem Tod 1991 weitere Ideen umgesetzt. Am berühmtesten ist hier die Serie "Andromeda", die von 2000 bis 2005 in fünf Staffeln ausgestrahlt wurde.

Foto: Raumschiff Enterprise - Copyright: Paramount Pictures
Raumschiff Enterprise
© Paramount Pictures

Gene Roddenberry musste sich seinen Erfolg mit "Star Trek" schwer erkämpfen. So kaufte 1964 das unabhängige Desilu Studio das Projekt, welches damals noch unter dem Namen "Wagon Train to the Stars" lief. Diese konnten NBC überzeugen, dass Roddenberry einen Pilotfilm drehen durfte, der im Endeffekt zu teuer und zu lang war. Trotzdem nahm NBC das Format in der Season 1966/1967 ins Programm und am 8. September 1966 feierte "Star Trek" seine Premiere. Die Serie schaffte es letztendlich auf drei Staffeln und musste zunehmend mit schlechten Quoten kämpfen. Doch nicht nur bei den Zuschauern musste sich die Serie erst beweisen, auch Roddenberry musste seine Überzeugungen immer wieder vor den Verantwortlichen vertreten. Dabei gab es vor allem zwei Positionen, die der Erfinder vertrat: Zum einen wollte er keinesfalls, dass in irgendeiner Art und Weise Religion in der Serie thematisiert wird, denn Roddenberry vertrat als Humanist die These, dass in der Zukunft die Menschheit das Joch der Religion abgelegt haben und sich nicht von göttlichen Wesen bestimmen lassen wird. Zum anderen kämpfte er bis zur dritten Staffel darum, dass die Serie einen anderen, besseren Sendeplatz bekommt, welcher ihm aber verwehrt blieb. Als Reaktion trat Roddenberry fortan nur noch als Executive Producer der Serie auf, was jedoch nichts daran änderte, dass "Star Trek" nach drei Staffeln eingestellt wurde.

Foto: William Shatner & Leonard Nimoy, Raumschiff Enterprise - Copyright: Paramount Pictures
William Shatner & Leonard Nimoy, Raumschiff Enterprise
© Paramount Pictures

Für Roddenberry war hier aber noch nicht das Ende gekommen. Er versuchte die Rechte der Serie zurückzukaufen, konnte allerdings nicht die 150.000 US-Dollar dafür auftreiben. Somit verblieben die Rechte beim Network NBC, welches die Serie mehrmals in den darauf folgenden Jahren wiederholte, sodass sie doch noch zu einem breiten Publikum fand. Auch im Ausland verkaufte sich das Produkt gut an andere Sender. 1975 versuchte man die Idee wiederzubeleben und plante eine neue Serie, die dann aber in eine Filmidee geändert wurde und 1979 mit der alten Crew der Enterprise über die Leinwände flimmerte. Trotz der eher mauen Bewertungen wurde der Film an den Kinokassen ein Hit. Mittlerweile hatte sich die Fanbase der Ur-Serie durch die Wiederholungen stark vergrößert.

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Foto: Raumschiff Enterprise - Copyright: Paramount Pictures
Raumschiff Enterprise
© Paramount Pictures

Doch auch weiterhin sollte das Glück dem Serienerfinder nicht hold sein: Die Verantwortlichen strichen seine Idee für den zweiten Film und warfen ihn als Drehbuchautor raus. Er blieb allerdings für die kommenden fünf Filme, die alle mit der alten Crew um Captain Kirk gedreht wurden, als Berater angestellt. Bevor der sechste Teil der Filmreihe 1991 in die Kinos kommen konnte, verstarb Roddenberry. Es heißt, er habe wenige Tage vor seinem Tod eine Preview des Films gesehen. Daraufhin wurde der Film ihm gewidmet.

Foto: Michael Dorn & Patrick Stewart, Star Trek: The Next Generation - Copyright: Paramount Pictures
Michael Dorn & Patrick Stewart, Star Trek: The Next Generation
© Paramount Pictures

Wenige Jahre vor seinem Tod fanden sich Geldgeber für eine neue "Star Trek"-Serie. An "Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert" (1987), mit Patrick Stewart in der Hauptrolle des Captain Picard, war Roddenberry wieder als Executive Producer beteiligt. Zwar blieb ihm sein Posten weiter erhalten, nach der ersten Staffel bekleidete er ihn faktisch aber kaum noch. Der Name war es, der die Fans lockte, darum wurde Roddenberry weiter als Produzent geführt. Dieses Konzept wurde nach seinem Tod weiter verfolgt. So steht Roddenberry bei allen Serien bis heute zumindest als Serienmacher aufgeführt. Seine Frau Majel Barrett verwaltete seinen Nachlass, woraus später weitere Serienprojekte entstanden, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass auch Roddenberrys Originalideen in die neuen Serien einflossen und hier nicht nur mit einem berühmten Namen versehen wurden.

Roddenberry starb zwar am 24. Oktober 1991 an Herzkreislaufversagen, doch sein Erbe lebt weiter.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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