Bewertung
David R. Ellis

Snakes on a Plane

"Na toll, Schlangen auf Crack!"

Foto: Copyright: Warner Home Video Germany
© Warner Home Video Germany

Inhalt

Auf Hawaii wird der junge Surfer Sean (Nathan Phillips) Zeuge eines Mafiamordes. Der FBI-Agent Flynn (Samuel L. Jackson) soll Sean sicher nach Los Angeles bringen, damit dieser vor Gericht aussagen kann. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, denn die Verbrecher haben sich eine besondere Gemeinheit ausgedacht und hunderte von giftigen Schlangen an Bord des Flugzeugs geschmuggelt, mit dem Sean und Flynn nach Los Angeles fliegen.

In tausenden Metern Höhe beginnt für die Passagiere der Kampf ums Überleben. Gegen die Schlangenbrut behaupten müssen sich unter anderem die tatkräftige Stewardess Claire (Julianna Margulies), der divenhafte Starmusiker Three G's (Flex Alexander), der Kickboxer Chen (Terry Chen) und die reiche Hundeliebhaberin Mercedes (Rachel Blanchard).

Am Boden versucht derweil Flynns Kollege Harris (Bobby Cannavale) ausreichend Gegengift aufzutreiben.

Kritik

Es gibt so einige unerfreuliche Dinge, die dir auf einem fünfstündigen Flug passieren können. Das Essen könnte zum Beispiel ungenießbar sein, oder du könntest neben einer Quasselstrippe sitzen, die dich unentwegt voll quatscht. Natürlich könnte dir auch schlecht werden und du verbringst den ganzen Flug mit der Nase in der Kotztüte. All das wäre wirklich übel, aber richtig und ich meine wirklich richtig ätzend ist es, wenn mitten im Flug Unmengen von Giftschlangen über dich herfallen und dich nach Herzenslust beißen und würgen.

Man kann diesem Film nicht vorwerfen, dass er falsche Versprechungen macht. Der Titel ist wirklich Programm, denn es geht ausschließlich um "Snakes on a Plane", um Schlangen in einem Flugzeug. Es gibt keine Romantik, keine spannenden Charakterentwicklungen, keinen Humor, keine ausgefeilten Dialoge - nur Schlangen in einem Flugzeug. Das ist durchaus in Ordnung, doch auch Schlangen in einem Flugzeug hätte man besser inszenieren können, als es in diesem Film geschehen ist.

"Snakes on a plane" steckt so voller Klischees, dass man manchmal nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Natürlich stirbt der Pilot als erstes, natürlich wird der einzige männliche Flugbegleiter als tuntig dargestellt, natürlich gibt es ein Paar, das in der Bordtoilette Sex hat und dabei getötet wird, und natürlich passiert der ganze Schlamassel ausgerechnet auf dem Flug, der für die super-sympathische Stewardess Claire der letzte ist, bevor sie ihren neuen, besseren Beruf antritt. Auch muss natürlich jemand den Heldentod sterben und der fieseste Fiesling an Bord (der natürlich nicht fehlen darf) stirbt besonders... na was wohl... fies. Noch schlimmer aber sind die Schlangen, die der ersten Frau, der sie begegnen, sofort in die Brüste beißen und dem nächstbesten Mann in die Weichteile. Die Schlangen sind also nicht nur super schlecht gelaunt, sondern auch noch total pervers.

Aus welchen Gründen auch immer gibt es zwischendurch sogar Szenen, die aus der (grünlichen) Sicht der Schlangen gezeigt werden, was sicher effektvoll sein soll, aber auf mich eher etwas lächerlich und vor allem unnötig gewirkt hat. Einige der Charaktere, wie die blonde Mercedes, die ganz offensichtlich an Paris Hilton angelegt ist, sind auch so klischeehaft geraten, dass sie kaum zu ertragen sind.

Nach den ersten 30 bis 40 Minuten hätte ich diesem Film höchstens zwei Punkte gegeben, aber da zur Mitte des Films hin eine leichte Steigerung zu erkennen ist und es dann doch noch ein oder zwei etwas überraschende Szenen gibt, sind es letztlich drei Punkte.

Fazit

Wer wirklich schon immer mal sehen wollte, wie Schlangen in einem Flugzeug ihr Unwesen treiben, der kann sich diesen Film gerne ansehen, alle anderen sollten es besser bleiben lassen.

Maret Hosemann - myFanbase
12.03.2007

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