Bewertung
M. Night Shyamalan

Signs - Zeichen

Graham Hess lebt mit seinen Kindern und seinem Bruder zurückgezogen auf einer Farm. Dann entdeckt er unerklärliche Zeichen im Maisfeld und will der Sache auf den Grund gehen. Sind es einfach nur Zufälle? Oder Streiche von Kindern? Oder etwas Anderes?

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Inhalt

Der ehemalige Geistliche Graham Hess lebt gemeinsam mit seinem Bruder Merril und seinen beiden Kindern Morgan und Bo auf einer idyllischen kleinen Farm am Rande eines großen Maisfeldes. Eines Morgens entdecken die Kinder riesige Kornkreise im Maisfeld. Zunächst geht man nur von einem Streich aus, doch bald vermehren sich die unheimlichen Ereignisse bei der Familie Hess: die Hunde verhalten sich aggressiv und eines Nachts schleicht etwas Unbekanntes umher, das ebenso schnell wieder verschwunden ist, wie es aufgetaucht war.

Kurze Zeit später muss die Familie feststellen, dass ihr Kornkreis bei weitem nicht der einzige ist, der plötzlich auf der Bildfläche erschienen ist. Inspiriert von den Medien glauben Grahams Kinder, dass die Menschheit kurz davor ist, die Geschichtsbücher neu zu schreiben. Als dann auch noch mehrere hundert unbekannte Lichter am Himmel auftauchen, scheint tatsächlich der Tag gekommen, an dem der Mensch realisiert, dass er nicht alleine ist. Doch eine Frage stellt sich: ist der Besuch aus dem All freundlich gesinnt, oder dienen die Kornkreise wirklich nur dazu, einen alles vernichtenden Schlag gegen die Menschheit zu koordinieren.

Kritik

Erst einmal vorweg: Ich gehöre ja zu den Menschen, die sich gerne gruseln lassen, die aber anschließend nicht mehr alleine in den Keller gehen, aus Angst, eine kalte Hand könnte sich ihnen plötzlich aus einem entlegenen, dunklen Eck entgegenstrecken. Außerdem bestärkte mich "Signs" in meinem Entschluss, niemals in die Nähe von Maisfeldern zu ziehen – da kam noch nie etwas Gutes bei raus. Aber jetzt wieder zurück zum Film.

Die Stärke von "Signs" liegt darin, dass das Schicksal einer kleinen Familie im Vordergrund steht und nicht die Alien-Invasion an sich. Anders als in Filmen wie "Independence Day" oder "Krieg der Welten" steht nicht das unbekannte Wesen aus dem All im Vordergrund, sondern eine ganz normale, kleine Familie. Es gibt keinen Bruce Willis, der den fiesen Eindringlingen Paroli bietet und auch keinen Will Smith, der tollkühn Bomben ins Mutterschiff abwirft. Nein, dieses Mal haben die Zuschauer keine Ahnung was da draußen vor sich geht. Man erfährt nur das, was die Familie erfährt und das ist recht wenig.

Diese Passivität fesselt einen jedoch regelrecht in den Fernsehsessel und erzeugt ungeheure Spannung, nicht nur bei unseren Protagonisten auf der Leinwand, sondern auch bei dem Zuschauer. Gut, manch einer möchte nun einwenden, dass M. Night Shyamalan einfach nichts eingefallen ist, wie man Aliens auf der Erde eine Invasion starten lässt, doch ich denke, der Film funktioniert auch ohne den großen Einsatz von Spezialeffekten. Die große Stärke des Films liegt in seiner Zurückhaltung.

Deswegen ist es für mich unverständlich, warum Shyamalan mit seiner Linie bricht und am Ende die unheimlichen Besucher aus dem All zu vermenschlichen versucht. Sind die Schwächen der Menschheit universelle Schwächen, die auch jenseits von unserer Existenz das Ende jeglicher Zivilisation bedeuten können. Es ist nicht nur vollkommen überzogen, sondern ruiniert die gesamte Stimmung, die sich während des Films aufgebaut hat.

Fazit

Bis kurz vor Schluss war ich überwältigt von der Intensität der Ereignisse, nur zehn Minuten später hab ich mich darüber geärgert, dass ich nicht vorzeitig aus dem Kino gegangen bin bzw. den Film abgeschaltet habe.

Melanie Brandt - myFanbase
21.06.2004

Diskussion zu diesem Film