Bewertung
Michel Gondry

Science Of Sleep - Anleitung zum Träumen

F 2006, 105 min

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Dr. Science und Dr. Sleep meets Dr. Freud.

"Heute zeige ich ihnen, wie man Träume zubereitet. Zuerst geben wir ein paar beliebige Gedanken in den Kochtopf. Liebe… Freundschaften… Partnerschaften… und all die anderen –schaften. Und ein Spritzer Persönliches. Okay, ich glaub, das wird einer. Da kommt er schon, ja. Okay… jetzt muss es schnell gehen. Ich spreche leise, damit ich mich nicht aufwecke.”

Und da sind wir auch schon, in der TV Show von Stephane Gondry. Naja fast. Michel Gondry, der Mann, der es tatsächlich schaffte, Jim Carrey zu vergessen, ist zurück und diesmal hat er sein Drehbuch alleine geschrieben, ganz alleine. Kann denn das gut gehen, wenn so ein Träumer wie Gondry ohne Hilfe ein Drehbuch schreibt? Solche Träumer kommen ja ganz gerne mal vom Weg ab. "Du siehst mich nie in nem verdreckten Shirt, eher mache ich n Track mit Bjoerk" rappt Jan Delay in seinem Song "Klar". Gondry hat ja auch schon einige Videos mit Bjoerk gedreht. Und Bjoerk mit Lars von Trier. Und Bjoerk wollte dann nicht mehr mit Lars von Trier zusammen arbeiten. Und Lars von Trier hat schon mit … Das ist ja klar, dass der Wahnsinn so bald auf alle übergeht. Ob das mit dem Drehbuch alleine schreiben nun gut gegangen ist? Joa, kann man so sagen.

Wir reichen euch hier nun eine 3D Brille, mit der ihr den normalen Alltag endlich auch in 3D erleben könnt. Und diesen Text….

Inhalt

Stephanes Mutter lockt ihren Sohn mit einem interessanten Job nach Paris. Er freut sich riesig endlich seinen eigenen Comic-Kalender veröffentlichen zu dürfen. Ein äußerst schräger Kalender wohlgemerkt. Ein Kalender, jeden Monat eine neue Katastrophe. Ein Katastrophenkalender. Übermut tut selten gut, Stephane arbeitet in einer Absteige von Copy Shop und beklebt Kalender. Toll… Mit seinem Kollegen Guy versteht sich Steph aber saugut. Guy ist das typische Klischee eines Franzosen. Immer geil und alles nageln, was nicht bei drei aufm Baum ist… Ja, solche Männer gibt es wirklich… Nur geträumt?

In die Wohnung neben Steph zieht Stephanie ein. Steph hat erst nur Augen für ihre hübsche Freundin Zoe. Ein Betthupferl eben. Stephanie ist keine klassische Schönheit. Sie ist jemand, bei der es eine Zeit braucht, bis man verstanden hat, was für eine bezaubernde Persönlichkeit da gerade vor einem steht. Und dann ist man auch schon gefangen…

So geht es Steph. Sein Problem ist nur, er zieht sich in eine bunte Traumwelt zurück. Er kann nicht mehr unterscheiden, was ist Realität und was ist Traum. Er verabredet sich mit Stephanie, sie wartet im Cafe und er glaubt, sie wäre nicht dort. Stephanie wundert sich natürlich sehr über Stephs Verhalten. Das Schöne dabei ist aber, die beiden sind sich gar nicht so unähnlich…

Kritik

Von dem ganzen Innovationsgequake, was die Presse Gondry so nachsagt, kann man in Science of Sleep nichts erkennen. So surreal wie überall geschrieben wird, ist diese Welt gar nicht. Diese Stopp Motion Pappwelt, die man in Science of Sleep sieht, hat man schon zu Hauf gesehen. Carlson vom Dach, Die Sendung mit der Maus, Peter Lustig etc…

Detailverliebt ist dieser Film schon und es geht eine gewisse Faszination von ihm aus. Michel Gondry hat seine Geschichte autobiographisch angelegt. In dem Haus, in dem Steph wohnte, wohnte früher auch Gondry. Und er arbeite selbst in einem Copy Shop. Für alle Hobbyfreuds zu Hause ist das natürlich ein riesen Spaß.

Was toll ist an der Geschichte, sind die vielen verrückten Einfälle. Wie zum Beispiel die 3D Brille mit der man den Alltag in 3D erleben kann. Oder eine Zeitmaschine, die den Benutzer entweder eine Sekunde in die Zukunft oder eine Sekunde in die Vergangenheit befördern kann. entweder eine Sekunde in die Zukunft oder

Fazit

Im Großen und Ganzen ein wirklich putziger Film mit dieser schwer zu beschreibenden französischen Leichtigkeit. Die Franzosen ticken irgendwie anders.

Ein Film, der handgemacht ist und gerne auf Computereingriffe verzichtet. Das ist sehr löblich und die Mühe, die sich Gondry mit der Handarbeit in seiner Villa gemacht hat, sollte belohnt werden.

René von Bork - myFanbase
12.09.2006

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