Bewertung
Jonah Feingold

EXmas

Foto: Leighton Meester & Robbie Amell, EXmas - Copyright: Amazon Freevee
Leighton Meester & Robbie Amell, EXmas
© Amazon Freevee

Inhalt

Weihnachten steht vor der Tür, doch diesmal wird es für die Verlobten Ali (Leighton Meester) und Graham (Robbie Amell) anders, denn sie haben sich getrennt und haben auch nie wirklich über die Trennung gesprochen. Da Graham aber an Weihnachten arbeiten muss, laden seine Eltern Dennis (Michael Hitchcock) und Jeannie (Katheryn Greenwood) kurzfristig Ali zum Weihnachtsfest ein, eben weil sie noch immer ein gutes und enges Verhältnis zu ihr haben. Ohne zu wissen, dass Graham sich jetzt doch dazu entschieden hat, zu kommen, treffen er und Ali aufeinander. Graham wird auch schnell klar, dass seine Ex-Verlobte vielmehr von seiner Familie geliebt wird, als es bei ihm der Fall ist. Aus diesem Grund steht für Graham auch fest, dass nur einer von ihnen mit seiner Familie feiern kann.

Kritik

In wenigen Wochen werden die Weihnachtsbäume aufgestellt und geschmückt, Geschenke werden besorgt, Plätzchen gebacken, überlegt, was es an den Weihnachtstagen zu Essen gibt. Das sind alles wichtige Dinge bzw. eher traditionelle. Für mich gehören zur Weihnachtszeit auch Weihnachtsfilme und diesmal hat Freevee mit "EXmas" den Anfang für mich gemacht, den ich mir unbedingt ansehen wollte, weil ich Leighton Meester bereits aus "Gossip Girl" kenne und ich jetzt mal die Chance ergreifen wollte, auch mal einen Weihnachtsfilm mit ihr und sie damit in einer anderen Rolle zu sehen. Quasi gab es auch eine kleine "Gossip Girl"-Reunion. Dan Steele, der für den Film das Drehbuch geschrieben hat, schrieb auch zweimal für die Serie, die mir Leighton bekannt gemacht hat. Ein bisschen Ironie hat der Film ja schon für mich bzw. wenn man drüber nachdenkt, dass man Weihnachten als Fest der Liebe beschreibt, das man auch mit den Menschen verbringt, die man liebt. Ali und Graham sind aber getrennt, und anders als er ist es Ali, die für sich selbst absolut keinen Hehl daraus macht, wie froh sie ist, ihn los zu sein. Aber auch hier ist Fassade zu bemerken, denn neben Graham, der fünf Jahre Teil ihres Lebens war, gab es da auch noch seine Familie, bei der sich Ali wohlfühlte und die sie jetzt vermisst.

Es ist kein Geheimnis, wie klar es ist, was passieren wird. Auch wenn man den genauen Trennungsgrund der beiden am Anfang noch nicht kennt, ist doch nachvollziehbar, dass auch Grahams Familie Ali als Familienmitglied ansieht und sie gerne um sich hätten und mit dem Wissen, dass der Sohn sich wegen zu vieler Arbeit sowieso nicht losreißen kann, dürfte es keine Konflikte geben. Es ist ziemlich einfach gestrickt, auch weil der Filminhalt bereits verraten hat, dass sich die beiden doch über den Weg laufen werden und wie es oftmals unter Getrennten so ist, gibt es auch Sticheleien. Ich fand beim Schauen die Sticheleien und auch die ganzen Nebenhandlungen fast schon ein bisschen zu anstrengend. Das hat den Film in der ersten Hälfte auch nicht besonders sympathisch gemacht. Man hat zwar für eine weihnachtliche Stimmung gesorgt, bei der immer deutlicher wird, warum man Ali so gerne bei solchen Festen um sich hat. Es hat aber auch gezeigt, was für ein Arbeitstier Graham ist, der gar nichts vom Leben seiner Familie mitbekommt und immer mal wieder ins Fettnäpfchen tritt. Man hat also dafür gesorgt, dass Ali irgendwie das Kind ist, was viel besser bei Grahams Familie passt. Nachvollziehbar ist durchaus, dass Graham sich dann ziemlich ausgeschlossen gefühlt hat, auch wenn man sagen muss: selbst Schuld.

Grahams Verhalten innerhalb der Familie hat deutlich gezeigt, wie außen vor er ist und auch wenn man die glücklichen Momente zwischen ihm und Ali, während sie zusammen und sogar verlobt waren, eher als Erinnerungsfetzen beider zu sehen bekommt, wird auch hier deutlich, welches Muster Graham hat und oftmals einfach nur unnahbar wirkt. Und es ist das Unnahbare, was diesen Weihnachtsfilm nicht dieses angenehm wohlige Gefühl verpasst, was solche Filme aber eigentlich für mich ausmachen. Graham wirkt wie ein Fremdkörper in seiner eigenen Familie.

Seine Familie selbst ist in meinen Augen eigentlich der Dreh- und Angelpunkt. Denn auch wenn die Stimmung durch den Film hindurch nicht weihnachtlich ist, so vermitteln doch Jeannie und Dennis, was für eine Familie an Festtagen wichtig ist. Besonders Jeannie zeigt ihrem Sohn aber auf, was in seiner Beziehung zu Ali eigentlich falsch gelaufen ist und zwar das Entscheidende, was eine Beziehung ausmacht: Das Miteinander, was sich Ali schon immer gewünscht hat. Ich fand es daher auch etwas überladen, dass man für die beiden Ex-Verlobten auch noch kurzzeitig zwei Love Interests einbinden musste, bei denen sowieso klar war, dass sie eigentlich nur Mittel zum Zweck sind, auch wenn sie nicht der ausschlaggebende Punkt waren, damit beide wieder zusammenkommen. Dafür hat man tatsächlich einen dramatischen Moment genutzt, bei dem Graham als Held dastehen wollte und er gleichzeitig einen Warnschuss bekommen hat, sein Leben mehr in die soziale Richtung zu treiben.

Leider hat es der Film wie gesagt irgendwie verpasst, dass bei mir eine richtige Weihnachtsstimmung aufkommen lässt und ich nach einer dreiviertel Stunde des Films nur darauf gewartet habe, das Ende möge bald kommen, da es absehbar war und es war letztlich Grahams Familie, die dafür gesorgt hat, dass zwischen Ali und ihm noch einmal anders wird.

Fazit

Mit "EXmas" hat Freevee nicht unbedingt ein Must-See geboten, bei dem ich Juhu schreie, aber es ist auch ein Film, den ich nicht schlechter machen will, als er war. Immerhin kommt das Familiäre gut zur Geltung und in meinen Augen war die Kernaussage des Films ohnehin, der, dass Beziehungen nur funktionieren, wenn es ein Miteinander gibt.

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Daniela S. - myFanbase
18.11.2023

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