Bewertung
Roger Kumble

After Truth

"Whatever our souls are made of, hers and mine are the same."

Foto: Copyright: 2020 Constantin Film Verleih GmbH
© 2020 Constantin Film Verleih GmbH

Inhalt

Im zweiten Teil der Geschichte distanziert Tessa (Josephine Langford) sich nach dem Vertrauensbruch von Hardin (Hero Fiennes Tiffin) von ihm, doch bald kreuzen sich die Wege der beiden wieder. Schnell wird klar, dass beide noch Gefühle füreinander hegen und schließlich geben sie ihrer Beziehung noch eine Chance. Es dauert jedoch nicht lange, bis erneut dunkle Wolken am Horizont aufziehen, wodurch es zu einer Aussprache mit dramatischen Folgen für Tessa und Hardin kommt.

Rezension

Nachdem "After Passion" mit einem Happy End abschloss, habe ich mich gefragt, was man uns nun in diesem zweiten Teil der Romanreihe von Anna Todd erzählen möchte. Ich war überrascht - und das nicht im positiven Sinne - als das Happy End gleich zu Beginn "zurückgenommen" wurde. Hardin hat sich also nur gewünscht, dass Tessa ihm vergibt, aber so ist es nicht gekommen? Diesen Schachzug empfand ich als sehr einfallslos, jedoch erklärte sich somit zumindest, dass es der Inhalt dieses Filmes sein würde, das Liebespaar wieder zu vereinen.

Wo ich das Verhalten von Tessa und Hardin im ersten Teil noch recht gut nachvollziehen konnte, tun sich dieses Mal große Rätsel auf. Tessas betrunkener Anruf bei Hardin, die gemeinsame Nacht und die anschließende Distanzierung der beiden empfand ich als ziemlich aufgesetzt. Die Emotionen kochen unglaublich schnell unglaublich hoch und machen es dem Zuschauer schwer, sich ernsthaft in die Hauptcharaktere hineinzuversetzen. Dieses Gefühl begleitet einen über den gesamten Film und nicht selten empfand ich es als lächerlich, wie schlagartig die Stimmung zwischen Tessa und Hardin umschlägt.

Dem ersten Teil konnte man positiv anrechnen, dass es eine Geschichte zu erzählen gab, dieses Mal begibt man sich inhaltlich jedoch auf ziemlich dünnes Eis. Abgesehen von dem Hin und Her zwischen Tessa und Hardin kommen andere Handlungsstränge viel zu kurz. Die Interaktion mit den Nebencharakteren wirkt belanglos und hört immer genau an dem Punkt auf, wo es eigentlich interessant wird. Das fällt sowohl bei Hardins Vater Ken auf - dessen Rolle neu besetzt wurde - als auch bei Trevor und Vance. Ich hätte gern gewusst, welche gemeinsame Vergangenheit Hardin mit ihnen hat. Die einzige Nebenfigur, die relativ gut wegkommt, ist Hardins Mutter.

Als sehr unglaubwürdig empfand ich auch die Silvesterparty mit dem Kampf zwischen Tessa und Molly. Dieses gewalttätige Verhalten passt so gar nicht zu Tessa und erschien - im wahrsten Sinne des Wortes - an der Haaren herbeigezogen. Über diese und weitere inhaltliche Schwächen des Filmes wird mit den Sexszenen zwischen Tessa und Hardin hinweggetröstet. Dementsprechend gibt es viele intime Momente zwischen den beiden, was einfach zu viel ist. Manchmal passt es mehr und manchmal passt es weniger zur Situation, jedes Mal hatte ich jedoch den Eindruck, dass es zwischen Langford und Fiennes Tiffin an Chemie fehlt.

Am Ende sieht wieder alles nach Friede Freude Eierkuchen aus und erneut frage ich mich, welche Handlung uns der dritte Film "After Love" in Aussicht stellt. Der Konflikt zwischen Hardin und Ken scheint auserzählt zu sein, vielleicht wird man sich nun auf Tessa und ihren Vater konzentrieren? Ich hoffe sehr, dass der dritte Teil inhaltlich mehr überzeugen kann und dass man bei den leidenschaftlichen Szenen zwischen Tessa und Hardin einen Gang zurückschaltet.

Fazit

Der zweite Teil aus der "After"-Reihe hat nur wenige Stärken. Die Handlung ist relativ dünn, das Schauspiel mittelmäßig. Zudem fragt man sich, was in den zwei kommenden Fortsetzungen noch alles Geschehen soll, da Tessa und Hardin nun beinahe jedes Drama bereits durchlebt haben.

Zur Rezension des ersten Teils "After Passion"

Zur Rezension des dritten Teils "After Love"

Marie Müller - myFanbase
10.01.2022

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