Bewertung
Tim Johnson & Patrick Gilmore

Sinbad – Der Herr der sieben Meere

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Der Seefahrer Sinbad ist berüchtigt und scheut nicht davor zurück, als Pirat tätig zu werden, um einen neuen Schatz in die Hände zu bekommen. So trifft er auf dem Beutezug nach dem Buch des Friedens eines Tages auf seinen Kindheitsfreund Proteus, der das Buch sicher in seine Heimat bringen will. Sinbad hat kein Problem damit, Proteus das Buch zu stehlen, doch bevor es dazu kommt, schickt die Göttin Eris ein Wasserungetüm auf die Erde, das Sinbad schließlich von seinem Plan abbringt. Anschließend stiehlt Eris des Buch des Friedens und Sinbad, der des Diebstahls verdächtigt wird, soll aufbrechen, um es zurück zu holen. Dabei bürgt Proteus mit seinem Leben für Sinbads Rückkehr und er wird auf dem Weg nach Tartarus von Proteus' Verlobter Marina begleitet.

Kritik

Mit "Sinbad - Der Herr der sieben Meere" bietet uns DreamWorks einen wunderbaren Zeichentrickfilm, der mit allem aufwarten kann: Herz, Abenteuer, Freundschaft und einer lehrreichen Botschaft. Während der Malstil sehr an "Der Weg nach El Dorado" erinnert und ich erst befürchtet habe, eine ähnliche Geschichte von zwei Freunden auf einem Abenteuer präsentiert zu bekommen, wird schnell klar, dass DreamWorks uns hier keinen Abklatsch auftischt. Sinbad ist ein Freigeist, der in einem sofort Fernweg weckt, da man am liebsten ebenfalls die Welt bereisen und gemeinsam mit ihm abenteuerliche Geschichten erleben will. Nicht weniger interessant ist die Chemie, die man auf Anhieb zwischen Sinbad und Marina spürt. Ich habe mich gleich gefragt, ob die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben, doch nachdem sich Marina dem Rettungskommandos angeschlossen hat, wurde klar, dass sie nicht näher mit Sinbad vertraut ist.

Umso schöner war der Twist zum Ende hin, als Sinbad gesteht, weshalb er und Proteus getrennte Wege gegangen sind. Denn eines Tages traf Marina in Proteus' Heimat Syrakus ein, da zwischen den beiden eine Ehe arrangiert wurde. Augenblicklich verliebte sich Sinbad in die schöne junge Frau, doch er war ein einfacher Mann und wusste, dass er bei Marina keine Chance hat, weshalb er die Stadt verlies, ohne sich noch einmal umzudrehen. Auch wenn man uns nicht zeigt, wie sich diese Begegnung angespielt hat, so entsteht dennoch ein sehr emotionaler Moment, den man nicht besser hätte inszenieren können.

Das Gleiche gilt für Sinbads Entwicklung im Verlauf des Filmes. Zu jedem Zeitpunkt ist einem die zentrale Figur sympathisch, da Sinbad clever, witzig, gefühlvoll und weltoffen ist. Es passt zu ihm, kein schlechtes Gewissen zu haben und Proteus seinem Schicksal überlassen zu wollen und obwohl man weiß, dass dies falsch ist, findet man Sinbads Entscheidung nachvollziehbar. Genau so glaubhaft ist es, als Sinbad sich schließlich auf Marina als Crewmitglied einlässt und ihr seine Liebe gesteht. Am Ende des Filmes ist Sinbad ein anderer Mann, da er bereit ist, ein Opfer zu bringen und mit leeren Händen nach Syrakus zurück zu kehren, obwohl ihm dann der Tod droht.

Diesen Werdegang zu verfolgen, war amüsant und man konnte jeden Schritt von Sinbad nachempfinden. Den krönenden Abschluss setzt man der Geschichte auf, indem Proteus und Marina ihre Verlobung einvernehmlich lösen, damit Marina ihrem Traum nachjagen und mit Sinbad die Weltmeere bereisen kann.

Fazit

Ein äußerst gelungener Zeichentrickfilm, der eine abenteuerliche Reise mit einer wundervollen Selbsterkenntnis verbindet.

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Marie Florschütz - myFanbase
18.10.2016

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