Bewertung
Bibo Bergeron, Vicky Jenson & Rob Letterman

Große Haie - Kleine Fische

"Niemand liebt einen Nobody."

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Tief im Ozean liegt das große Southside Riff, in dem Putzerlippfisch Oscar zu Hause ist. Er arbeitet in einer Walwaschanlage, ist mit seinem Job jedoch alles andere als zufrieden. Oscar strebt nach Ruhm und Reichtum. Eines Tages trifft er auf den Hai Frankie, den ältesten Sohn von Don Lino, dem Hai-Mafiaboss. Frankie will seinen Bruder Lenny, einem Vegetarier, beibringen, ein richtiger Hai zu sein und möchte, dass jener Oscar auffrist, doch bei der Lehrstunde kommt Frankie ums Leben. Sowohl Oscar als auch Lenny ergreifen die Gunst der Stunde. Während sich Oscar nun als Haikiller präsentiert, will Lenny dem Leben als Hai und den kritischen Augen seines Vaters entkommen.

Kritik

"Große Haie - Kleine Fische" ist ein netter Zeitvertreib, aber kein Film, den ich mir zwei Mal ansehen würde. Das liegt vor allem an Hauptcharakter Oscar. Der kleine Fisch ist nicht mit dem glücklich, was er direkt vor der Nase hat. Er schätzt weder Angie, die nette Fischdame von nebenan, die bis über beide Ohren in Oscar verliebt ist, noch das Vermächtnis seines Vaters, einem jahrelangen Walwasch-Putzfisch. Dabei ist es nicht etwa schlimm, dass Oscar über sich hinaus wachsen möchte, es ist viel mehr seine rücksichts- und rückgratlose Art, die ihn so umsympathisch macht.

Auch die großen Töne, die Oscar bei jeder Gelegenheit spuckt, rücken ihn in kein besseres Licht. Er wirkt selbstverliebt und vollkommen abgehoben. Natürlich nutzt er jede Chance, genau das Flasche zu tun. So verwettet er das Geld, das ihm Angie liebevoll überlassen hat, erlügt sich den Titel als Haikiller und bandelt mit Lola an, einer Fischdame, die es nur auf Oscars Status abgesehen hat.

Die ersten beiden Drittel des Filmes waren daher nicht sonderlich erfrischend, da man sofort geahnt hat, welchen Weg Oscar auf seinem Egotrip als nächstes einschlagen wird. Etwas Abwechslung konnte hingegen Lenny in die Geschichte bringen, der das komplette Gegenteil von Oscar ist. Lenny würde keiner Fliege etwas zu Leide tun, ist hilfsbereit und hat ein gutes Herz.

Was mir bei diesem Film ebenfalls gefehlt hat, ist die moralische Komponente, die sonst eigentlich Teil jedes Animationsfilmes ist. Man liefert uns eine vollkommen oberflächliche Erklärung dafür, warum Oscar nun eines Besseren belehrt wurde: er hat erkannt, dass das Glück sich direkt vor seiner Nase befunden hat, allerdings erst in dem Moment, in dem Angie von Lino entführt wurde. Innerhalb von Minuten legt Oscar nun eine Kehrtwende hin, die ihn zwar ein wenig sympathischer erscheinen lässt, aber einfach zu spät kommt.

Fazit

Zu guter letzt kommt der Film zu einem netten Abschluss und man schmettert noch ein kleines Liedchen. Trotz bekannter Hollywoodgrößen wie Will Smith (Oscar), Renée Zellweger (Angie), Robert De Niro (Lino), Angelina Jolie (Lola) und Jack Black (Lenny), die den Figuren im Original ihre Stimme liehen, werde ich mir "Große Haie - Kleine Fische" aber nicht noch einmal ansehen.

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Marie Florschütz - myFanbase
06.10.2016

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