Bewertung
John Lasseter

Toy Story

Bis zur Unendlichkeit und viel weiter.

Foto: Toy Story - Copyright: Disney Pixar
Toy Story
© Disney Pixar

Inhalt

Woody ist das Lieblingsspielzeug von Andy. Als kurz vor dem Umzug Andys Geburtstag gefeiert wird, erhält Andy mit Buzz Lightyear ein neues Spielzeug, das Woodys Platz einnehmen könnte. Woody ist schnell eifersüchtig auf die modernen Funktionen von Buzz, stellt dabei aber fest, dass Buzz gar nicht realisiert hat, nur ein Spielzeug zu sein. Er glaubt, sich wirklich auf einer wichtigen Mission zu befinden und denkt, dass er fliegen und mit einem Laser schießen könne.

Damit Woody beim Essen als Spielzeug ausgewählt wird, welches Andy mit zum Pizza Planet nimmt, spielt er Buzz einen Streich, bei dem dieser aber aus dem Fenster fällt. Dadurch stellen sich auch die anderen Spielzeuge gegen Woody. Woody fährt schließlich mit, weil Andy Buzz nicht finden kann. Dieser kann es aber auch noch zum Auto schaffen. An der Tankstelle geraten Woody und Buzz wieder in Streit und verlieren Andy aus den Augen. Woody und Buzz müssen nun irgendwie zusehen, wie sie alleine wieder zurück kommen. Woody bleibt dabei nichts anderes übrig, als mit Buzz zusammen zu arbeiten, weil er auch das Vertrauen der anderen Spielzeuge zurück gewinnen muss. Eine abenteuerliche Reise beginnt.

Kritik

Seit 20 Jahren macht Pixar nun animierte Filme und landet damit einen Hit nach dem anderen. Der Beginn der Erfolgsgeschichte hat viel mit "Toy Story" zu tun, der auch aus heutiger Perspektive mit einer großartigen Grundidee überzeugen kann. Spielzeug wird zum Leben erweckt und kämpft um die Gunst des Kindes. Es geht um Eifersucht und natürlich Freundschaft. Interessant ist dabei auch der Aspekt, dass das neue Spielzeug Buzz sich über weite Strecken des Filmes gar nicht bewusst ist, tatsächlich nur ein Spielzeug zu sein. Das bringt viel Dynamik in die Geschichte und natürlich auch viel Witz. Überhaupt zeigt sich an diesem Pixar-Debüt vieles, was sich auch in den nächsten Jahren noch sehr oft beobachten lässt. Man schafft es, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene überaus unterhaltsam zu sein. Das liegt neben der Situationskomik vor allem auch an der Liebe zu den Details und den gut durchdachten Worten, die man diversen Spielsachen auferlegt. Die kleinen Aliens beispielsweise im Pizza Planet, die sich erlöst fühlen, wenn der Kran sie holt, sind eine witzige Idee.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass der Film mit seiner ganzen Erzählweise und seinem Humor scheinbar zeitlos ist und auch zwanzig Jahre später noch begeistern kann. Man kann sich in die Emotionswelt der Spielzeuge hineinversetzen, auch wenn es etwas schwierig ist, vollkommen zu akzeptieren, dass sie richtige Entwicklungen durchmachen. Gerade Woody ist für mich da ein etwas schwieriger Charakter. Als Lieblingsspielzeug liegt es auf der Hand, dass er etwas abgehoben ist, eine Art Anführer darstellt und sich irgendwie wohl auch für etwas Besseres hält. Leider funktioniert das für mich nicht mit dem Aussehen. Woody ist als Cowboy irgendwie altbacken und wirkt nicht wie ein Angeber. Trotzdem ist er irgendwie eher unsympathisch, weil er egoisitsch agiert. Buzz auf der anderen Seite ist vom Typ her viel mehr der Angeber und für den Unsympathen prädestiniert, agiert aber doch in erster Linie heldenhaft. Eigentlich ist genau das schön, aber ich habe damals wie heute etwas damit gefremdelt.

Unterm Strich ist das aber ein persönliches Problem und dem Film nicht weiter anzulasten. Viel mehr könnte man sich dann eher über die ganzen Zufälle ärgern, die dafür sorgen, dass der Film überhaupt aufgeht. Sei es der Pizza-Wagen, der auch an der Tankstelle steht oder eben dass der Junge zufällig nebenan wohnt. Das ist letzlich in Ordnung, weil jeder Film nur über solche "Zufälle" funktioniert, in der Umsetzung fand ich es trotzdem etwas plump. Ausweglose Situation? Ach nee, da ist ja der Ausweg. Gut, auch das ist Meckern auf hohem Niveau (nicht zu verwechseln mit niveauvollem Meckern). Der Film macht Spaß und markiert den Anfang einer Ära im Animationsfilm, dessen Ende noch nicht absehbar ist.

Fazit

"Toy Story" ist ein ganz wundervoller Film für Groß und Klein, der mir persönlich an der ein oder anderen Stelle zu aufgesetzt ist, mit Humor und Liebe zum Detail aber überzeugen kann und aufzeigt, welche Stärken Pixar über die Jahre so außergewöhnlich macht.

Emil Groth - myFanbase
06.09.2016

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