Bewertung
Jon Favreau

Jungle Book, The

"No matter where you go or what they may call you, you will always be my son."

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Inhalt

Als kleiner Junge wurde Mogli (Neel Sethi) von dem Panther Baghira im Wald gefunden. Damit das Kind nicht auf sich allein gestellt ist, wird er zum Wolfspack gebracht und soll unter ihnen heranwachsen. Doch eines Tages erfährt der Tiger Schir Khan von dem Jungen und wünscht sich nichts sehnlicher als dessen Tod. Er sieht die Menschen als eine Bedrohung an und möchte sie aus dem Dschungel fernhalten. Mogli verlässt seine Wolfsmutter Raksha und begibt sich in ein Abenteuer, bei dem hinter jeder Ecke Gefahren lauern. Nicht nur die hinterlistige Schlange Kaa oder der Affenkönig Louie haben es auf das Menschenjunge abgesehen, sondern auch Schir Khan ist ihm noch immer dicht auf den Fersen.

Kritik

Der Zeichentrickklassiker "Das Dschungelbuch" ist noch bis heute der erfolgreichste Disneyfilm aller Zeiten und fasziniert weltweit Jung und Alt. So schnell wird sich das vermutlich auch nicht ändern, denn die Geschichte ist sowohl herzzerreißend, als auch spannend, dramatisch und humorvoll. So ist es also kaum verwunderlich, dass man auch diesen Klassiker aufgegriffen hat, um eine Disney-Realverfilmung zu produzieren, da diese momentan sehr angesagt zu sein scheinen.

Die Handlung hat man ein kleines bisschen vom Zeichentrickfilm abgewandelt, um sie noch spannender zu gestalten. Zum Glück hält sich auch der Gesang stark in Grenzen und man hat sich auf zwei Lieder beschränkt. Natürlich darf "Probier's mal mit Gemütlichkeit" nicht fehlen und auch das Lied des durchgeknallten Affenkönigs Louie wird aufgegriffen, wobei man den Text ein bisschen abgewandelt hat. Doch auch, wenn hier alles viel düsterer von statten geht, so kann der Film nichtsdestotrotz mit seinem Charme durchweg überzeugen. Eines sollte allerdings vorweg gesagt werden: Kleinen Kindern sollte man diesen Film nicht antun, dafür ist er viel zu düster, grausam und gruselig. Was man sich bei der Altersbeschränkung gedacht hat ist fragwürdig. Natürlich zielen Disneyfilme ein breites Publikum an, doch ein sechsjähriges Kind wäre vermutlich nach einem Gang ins 3D-Kino fürs Leben traumatisiert. Wenn selbst einige Erwachsene vor Schreck zusammenzucken und den Film an manchen Stellen als unheimlich betiteln, sollten jüngere Kinder auf jeden Fall zu Hause bleiben oder ihn sich nicht mit sehr realistischen 3D-Effekten anschauen.

Zunächst war ich ein kleines bisschen skeptisch, was den Film betrifft, da es nur einen einzigen Schauspieler gibt und die Tiere durchweg animiert sind und trotzdem sprechen. Es gibt einige Filme, bei denen dieser Schuss nach hinten losging, doch nicht so beim Dschungelbuch. Man hat es geschafft die Freunde Moglis authentisch darzustellen, sodass man schon nach kürzester Zeit gar nicht mehr merkt, dass sie bloß animiert sind. Man begleitet sie gerne auf ihren gemeinsamen Abenteuern und fiebert mit dem Menschenjungen mit. Die düstere und gefährliche Atmosphäre des Dschungels wird hervorragend und vor allem bildgewaltig dargestellt. Besonders hervorzuheben ist aber die Freundschaft zwischen Mogli und dem Honig liebenden Bären Balu. Als die beiden sich kennengelernt haben, war es ziemlich deutlich, dass Balu den Jungen bloß ausnutzt, um an seinen Honig zu kommen, da er es ohne Hilfe nicht hinbekommen hätte. Doch je mehr Zeit vergeht, desto näher kommen sie sich und eine intensive Freundschaft entwickelt sich.

Auch die anderen Charaktere schließt man ausgesprochen schnell in sein Herz und es gibt mit ihnen viele rührselige Augenblicke. So hat es beispielsweise mein Herz zerrissen, als Mogli seine Familie, das Wolfsrudel, verlassen musste und der kleine Welpe Grey am Boden zerstört war. Ein animiertes Wölfchen hat es geschafft mich zu Tränen zu rühren und es war mühselig den dicken Kloß hinunterzuschlucken. Solche Momente hat der Film zu genüge. Man ist so schnell in der Handlung drin, dass man eine Gefühlsachterbahn vom allerfeinsten durchlebt. Von lachen, über fürchten, bis hin zum Weinen ist alles mit dabei, was diesen Film zu einem absoluten Vergnügen werden lässt.

Das was am weitesten vom Zeichentrickfilm abweicht ist das Ende, doch es wurde in eine tolle Richtung verändert. Doch auch an dieser Stelle sollten Kinder wirklich nicht hinschauen, denn es ist grausam und zum Fürchten. Dennoch ist es vollkommen egal, ob man schon erwachsen ist oder nicht, "The Jungle Book" wird man lieben und sicher nicht nur einmal gucken wollen.

Fazit

"The Jungle Book" ist ein wundervoller Familienfilm, bei dem man von Anfang an mit dem kleinen Mogli mitfiebert und ihn auf seiner gefährlichen Reise durch den Dschungel begleitet. Die Bilder und Effekte sind großartig und auch die zwei kleinen Gesangseinlagen wissen zu überzeugen. Durch das 3D sind viele Szenen absolut grausam und erschreckend, weshalb man zu junge Kinder besser nicht ins Kino mitnehmen sollte. Nichtsdestotrotz kann der Film auf ganzer Linie überzeugen!

Sanny Binder - myFanbase
11.04.2016

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