Bewertung

Spooks - Verräter in den eigenen Reihen

"You can do good or do well."

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Inhalt

Nachdem die Übergabe des Terroristen Adem Qasim (Elyes Gabel) an die Anti-Terror-Einheit des MI5 fehlschlägt, wird der zuständige Leiter Harry Pearce (Peter Firth) vom Dienst suspendiert. Man macht ihn für die Taten verantwortlich und beschuldigt ihn, mit den gefährlichen Terroristen gemeinsame Sache zu machen, wodurch er zum Rücktritt gezwungen wird. Pearce möchte sich diesen Schuh allerdings nicht anziehen und verschwindet eines Nachts plötzlich spurlos von der Bildfläche. Der MI5 setzt den ehemaligen Agenten Will Holloway (Kit Harington) auf Pearce an. Seine Mission soll es sein, alles über Adem Qasims Aufenthaltsort herauszufinden, um ihn zur Strecke zu bringen. Auf dieser heiklen Mission muss Holloway allerdings feststellen, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen zu geben scheint.

Kritik

Bei "Spooks – Verräter in den eigenen Reihen" handelt es sich um die Filmfortsetzung der britischen Serie "Spooks – Im Visier des MI5", die 2011 ihr Ende fand. Waschechte Fans dieser Crimeserie könnten allerdings enttäuscht sein, da Peter Firth der einzige Originaldarsteller der Serie ist. Für alle anderen sei gesagt, dass man den Actionfilm auch genießen kann, ohne die Vorlage zu kennen, da beide Geschichten quasi komplett unabhängig voneinander sind.

Als Hauptdarsteller fungiert "Game of Thrones"-Liebling Kit Harington. Auch wenn er hier mal nicht schwarz gekleidet daherkommt, muss man sagen, dass er einen sehr guten Job macht. Oftmals ist es schwer, Seriendarsteller in anderen Rollen wirklich ernst zu nehmen, allerdings beweist Harington, dass er ein facettenreicher Schauspieler ist, der nicht nur in einer Rolle vollends überzeugen kann. Gemeinsam mit ihm reist man quer über den Globus und versucht herauszufinden, was bei der Übergabe des Terroristen Qasim schief gelaufen ist und wer der Verräter innerhalb des MI5 ist. Wem kann man trauen und wem nicht? Das ist die große Frage, die man sich mehr als bloß einmal stellt. Ist Harry Pearce wirklich unschuldig? Bis zum Schluss hat man keine konkrete Antwort auf diese Frage, da alles noch verworrener ist, als man es vielleicht zunächst vermutet. Doch genau das macht diesen Film überhaupt erst aus. Bei Filmen dieses Genres ist es oftmals ziemlich schwer, eine logisch durchdachte und doch schlüssige Story zu kreieren, die den Zuschauer bei der Stange hält. Der letzte Film, der es geschafft hat, dass ich bei der Auflösung einen so großen Aha-Moment hatte war "Die Unfassbaren – Now You See Me" aus dem Jahr 2013. Auch bei "Spooks" weiß man bis zur Schlussszene nicht, wer nun der wirkliche Verräter ist, da es immer wieder neue, unerwartete Wendungen gibt.

Eigentlich muss man bei diesem Film jeden einzelnen Darsteller sehr loben, denn auch wenn die Dialoge nicht gerade die besten sind, schaffen sie es doch, dass man schnell in den Bann gezogen wird. Ob es nun Harington, Firth oder die Nebendarsteller wie Tuppence Middleton oder Jennifer Ehle sind – sie alle verkörpern ihre Rollen durchaus glaubhaft. Das ist auch gut so, denn im Grunde erzählt der Film keine wirklich neue Geschichte, die jedoch durch die facettenreichen Charaktere und ihre Darsteller sehenswert wird.

Was in "Spooks" ebenfalls sehr gut gelungen ist, ist die Tatsache, dass der Film an verschiedenen Orten spielt und diese sehr schön miteinander verknüpft werden. Gerade die Berliner dürften das ein oder andere Mal schmunzeln, wenn sie Verfolgungsjagden durch die eigenen Straßen miterleben dürfen. Es ist schön, mal andere Orte als die typischen großen amerikanischen oder britischen Städte zu Gesicht zu bekommen, das erweckt ein Gefühl, als wäre man irgendwie ein Teil des Geschehens. Allerdings kann man den Film nicht als perfekt bezeichnen, da es dafür an Action gefehlt hat. Man begleitet Harry und Will zwar gerne dabei, wie sie versuchen, die Intrigen aufzudecken, ein paar mehr Schusswechsel oder Explosionen hätten dem Ganzen allerdings nicht geschadet. Dennoch ist "Spooks" ein guter Actionstreifen, den man sich auf jeden Fall anschauen kann.

Fazit

"Spooks – Verräter in den eigenen Reihen" ist ein solider Action-Gangsterfilm, der besonders durch den Cast zu überzeugen weiß. Die altbekannte Story wird durch interessante und vielseitige Charaktere aufgepeppt, die den Film erst wirklich sehenswert machen. Ein bisschen mehr Action hätte dem Ganzen allerdings gut getan.

Sanny Binder - myFanbase
26.10.2015

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