Bewertung
Jalmari Helander

Big Game

Die Jagd beginnt.

Foto: Copyright: 2002-2015 ASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
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Inhalt

Ganz nach der Tradition seines Clans muss der 13-jährige Oskari (Onni Tommila) eine Nacht lang alleine in den Wäldern Finnlands verbringen und nur mit Pfeil und Bogen ausgerüstet ein Tier töten, um so als echter Mann zu gelten. Während seines nächtlichen Abenteuers wird über ihm die Air Force One abgeschossen. Präsident Moore (Samuel L. Jackson) kann in einer Rettungskapsel flüchten und landet inmitten des Waldes, in welchem Oskari sich befindet. Der Junge findet die Kapsel und rettet den sichtlich verwirrten Präsidenten. Gemeinsam machen die beiden sich auf den Weg – Oskari immer sein Ziel im Auge, ein echter Mann zu werden und der Präsident auf der Flucht vor gefährlichen Terroristen, die den beiden dicht auf den Fersen sind.

Kritik

Schon der Klappentext der Buchvorlage von Dan Smith klang mehr als fragwürdig. Als es dann hieß, dass dieses Buch verfilmt werden würde und man sogar Hollywood-Größen wie Samuel L. Jackson, Felicity Huffman und Ray Stevenson für Rollen verpflichten konnte, dachte ich: So schlecht kann es dann doch nicht werden. Allerdings konnte es trotz allem so schlecht werden.

Die Handlung ist wirklich sehr weit hergeholt. Ein kleiner Junge schafft es, gefährliche Terroristen zu überlisten und so den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu retten? Eigentlich ist das so ein unglaubwürdiger Quatsch, dass es schon fast wieder lustig sein müsste. Und in der Tat, das ist es an einigen Stellen. Doch nun von vorne. Man kann genauestens beobachten, wie sich kein einziger der Darsteller wirklich wohl in seiner Haut fühlt. Niemand scheint etwas für seine Rolle übrig zu haben oder kann sich mit ihr identifizieren. Das ist schon ein schlechtes Zeichen an sich. Die Darsteller sollten ihren Charakteren Leben einhauchen, doch leider wirkt das Schauspiel in "Big Game" sehr gekünstelt und keineswegs authentisch. So kann man sich auch als Zuschauer in keiner Minute des Films in die Protagonisten hineinversetzen oder mit ihnen fühlen. Dennoch begleitet man den kleinen Oskari und den Präsidenten gerne auf ihrer Reise, da sie einen trotz miserabler Darstellung oftmals zum Schmunzeln bringen.

Auch Ray Stevenson als Bösewicht ist absolut lächerlich und unglaubwürdig. Anstatt langsam hinter seine Fassade zu blicken, wird man ziemlich zu Beginn mit seinem zweiten Gesicht konfrontiert. Allerdings ist er kein sonderlich überzeugender Fiesling, da seine Gestik und Mimik in absolut jeder noch so heiklen Situation gleich bleiben. Sehr schade, da man von diesem Schauspieler doch einiges mehr gewöhnt ist. Doch vermutlich liegt auch diese Darbietung eher an dem schlechten Drehbuch. Man wird als Zuschauer mit platten Dialogen förmlich überschüttet, sodass einem nichts übrig bleibt, als mit dem Kopf zu schütteln. Vielleicht sollte der Film auch eher die jüngere Generation ansprechen, die womöglich weniger Wert auf ein ausgeklügeltes Drehbuch legt.

Zu guter Letzt muss an dieser Stelle gesagt werden, dass auch die Effekte eine einzige Katastrophe sind. Wer auch immer in dem Bereich am Werk gewesen ist, sollte etwas besser in seinem Job werden. Überzogen, unrealistisch und einfach bloß schrecklich. Auch die Szenen in Slowmotion sind nicht wirklich gelungen und sind in keinster Weise lustig, auch wenn sie es eigentlich sein sollten. Die Explosionen sehen absolut unecht aus, sodass man keinen Spaß beim Zusehen verspürt. Wer sich also auf einen tollen Actionfilm freut, der ist hier definitiv an der falschen Adresse.

Fazit

"Big Game" ist kein Film, für den man ins Kino gehen muss. Eine fragwürdige Handlung, platte Dialoge und katastrophale Special Effects sind fast das einzige, was man hier geliefert bekommt. Einzig und allein die amüsanten Szenen mit Oskari und dem Präsidenten können halbwegs überzeugen.

Sanny Binder - myFanbase
17.06.2015

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