Bewertung
Claudio Fäh

Northmen: A Viking Saga

No Time to Bleed.

Foto: Copyright: 2014 Ascot Elite Filmverleih GmbH
© 2014 Ascot Elite Filmverleih GmbH

Inhalt

Die Wikinger Asbjörn (Tom Hopper) und seine Kameraden wurden aus ihrem Heimatland verbannt. Nach einem Schiffsunglück stranden sie in Schottland und machen eine blutige Begegnung mit Soldaten. Den Kampf entscheiden die tapferen Wikinger für sich und wie es das Schicksal so will, haben die Soldaten eine wichtige Fracht: die Tochter des schottischen Königs Dunchaid (Danny Keogh). Mit Inghean (Charlie Murphy) im Schlepptau wollen sie Lösegeld verlangen. Da haben sie die Rechnung aber ohne den blutrünstigen Hjorr (Ed Skrein) gemacht, der schon längst die Spur aufgenommen hat.

Kritik

Auf den ersten Blick mag man das nicht annehmen, aber "Northmen – A Viking Saga" ist tatsächlich eine deutsch-schweizerische Filmproduktion. Gedreht wurde in den deutschen Wäldern und teilweise in Südafrika. Doch leider kommt der Film nicht an die Qualität anderer deutscher Großproduktionen wie "Der Medicus" heran. Hoffentlich kommt bald mehr "Made in Germany", aber dann bitte mit einer besseren Story.

Denn daran scheitert schon fast der ganze Film. Es geht um eine Gruppe Wikinger, die die Tochter des schottischen Königs entführen und nun gejagt werden. Die Handlung lässt sich in wenige Worte zusammenfassen und mehr passiert während des ganzen Films auch nicht. Stattdessen bekommt man eine vorhersehbare Handlung, die ohne Überraschungen genau so abläuft, wie man es nach den ersten fünf Minuten schon ahnt.

Man bekommt leider kaum Zugang zu den Charakteren. Tom Hopper macht optisch als Anführer der Wikinger eine gute Figur, doch seine Dialoge sowie die vom Rest der Besatzung sind hölzern. Hopper schafft es nicht, seiner Figur mehr Tiefe zu verleihen, doch zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass das Drehbuch auch nicht viel hergibt. Asbjörns Weggefährten sind so interessant wie das Telefonbuch und daher ist es kaum verwunderlich, dass man nicht ansatzweise mit den Wikingern mitfiebert. Daher juckt den Zuschauer auch nicht, welches Schicksal sie ereignet. Enttäuschend ist auch Ryan Kwanten ("True Blood") als englischer Mönch, der kaum aus seiner Rolle ausbrechen, geschweige denn eine charmante und mysteriöse Figur abgeben kann, was hier wohl angedacht war. Der dadurch entstehende Glaubenskonflikt wird angerissen, wirkt aber genau so fehl am Platz wie die Wikinger in Schottland. Gar nicht anzufangen von Ed Skrein als Bösewicht, wie er nicht eindimensionaler sein könnte. Sein Ausstieg aus "Game of Thrones" als Daario Naharis dürfte Fans der Serie nicht allzu enttäuschen.

Eines muss man dem Film jedoch zugute halten: Die Landschaftsaufnahmen sind wunderbar eingefangen und das Setting und die Kostüme spiegeln die Zeit sehr gut wider. Highlands, Wälder, Gebirge und Moore – ein wunderschöner Anblick, der die Reiselust nach Schottland weckt. Auch die Kampfszenen sind ansehnlich, wobei sie von der Größe und der Choreographie nicht an größere Produktionen herankommen. So beschränken sich die Kampfszenen auf wenige Krieger und mehr Zweikämpfe. Lediglich der Schnitt ist nicht immer sauber und man merkt an einigen Stellen, dass die Kontinuität der Szene darunter leidet.

Fazit

Tolle Landschaftsaufnahmen und eine Handvoll gelungener Kampfszenen können den schwachen Plot und die noch platteren Charaktere nicht wieder wettmachen.

Tanya Sarikaya - myFanbase
26.01.2015

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