Bewertung
James Marsh

Entdeckung der Unendlichkeit, Die

However bad life may seem, there is always something you can do, and succeed at. While there's life, there is hope.

Foto: Copyright: 2014 Universal Pictures International All Rights Reserved
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Inhalt

Cambrigde, 1960er Jahre: Stephen Hawking (Eddie Redmayne) studiert begeistert Physik und beschäftigt sich während des Studiums insbesondere mit dem Phänomen der Zeit und dem Ursprung des Universums. Während seiner Zeit in Cambridge lernt er seine erste große Liebe Jane (Felicity Jones) kennen, welche er später auch heiratet. Das Liebesglück wird aber früh getrübt, als Stephen im Alter von 21 Jahren die Diagnose erhält, an einer unheilbaren Nervenkrankheit zu leiden. Somit verändert sich sein Leben schlagartig, hindert ihn aber nicht daran, seiner Arbeit als Physiker weiterhin nachzugehen und heute als renommierter Wissenschaftler gefeiert zu werden.

Kritik

Selbst unter Nicht-Physikern oder in nicht besonders wissenschaftlichen Kreisen ist Stephen Hawking ein Begriff, auch wenn er heutzutage oft mehr aufgrund seiner tragischen Krankheit bekannt ist als wegen seiner zahlreichen Forschungsarbeiten. "Die Entdeckung der Unendlichkeit" wirft auf eben diese beeindruckende Person, Stephen Hawking, einen Blick, driftet aber keineswegs in ein Biopic ab, sondern erzählt vielmehr die Geschichte eines Mannes, welcher einen schweren Schicksalsschlag erleidet, sich aber nichtsdestotrotz aufrafft und das Beste aus seinem Leben macht. Dabei legt Regisseur James Marsh den Fokus jedoch nicht alleine auf Stephen Hawking, sondern gleichermaßen auch auf dessen erste Ehefrau Jane Hawking, welche vor einigen Jahren eine Biographie über ihr Leben mit Hawking veröffentlicht hat (zum Nachlesen: "Die Liebe hat elf Dimensionen: Mein Leben mit Stephen Hawking"), das als Vorlage zum Film herangezogen wurde.

Sowohl Eddie Redmaynes Darstellung des Stephen Hawking als auch Felicity Jones' Performance als Ehefrau Jane sind sehr eindrucksvoll und können auf ganzer Linie überzeugen. Bemerkenswert ist natürlich Schauspieler Eddie Redmayne, welcher den gesamten Krankheitsverlauf und die damit verbundenen Einschränkungen in jeder einzelnen Szene glaubwürdig darstellt und diese Leistung im gesamten Verlauf des Films zu bewundern ist. Felicity Jones geht dabei neben ihrem Kollegen aber keineswegs unter, sondern darf ebenfalls glänzen. Bewundernswert stellt sie Jane Hawking dar, welche Stephen trotz seiner schwerwiegenden Krankheit heiratet, drei Kinder gebärt und diese großzieht, während sie ihren Mann gleichzeitig bei seiner Arbeit unterstützt und ihn täglich pflegt. Nicht nur einmal ertappt man sich dabei, in Staunen darüber zu geraten, wie Jane Hawking ein solch turbulentes und anstrengendes Leben unter einen Hut bringt, ohne dabei zu verzweifeln.

"Die Entdeckung der Unendlichkeit" verstrickt sich nicht allzu sehr in die physikalische Welt und die verschiedenen Theorien und Arbeiten von Hawking, wie man zunächst vielleicht hätte erwarten und bemängeln können, sondern fokussiert sich vielmehr auf das alltägliche Leben des Physikers, seinen Krankheitsverlauf, verschiedene Schicksalsschläge und besonders auf die Liebe zu Jane. Dabei wird beiden Hauptcharakteren genug Zeit gegeben, um sich zu entfalten und zu entwickeln, sodass der Zuschauer einen guten Eindruck von den Figuren gewinnt und einen Zugang zu ihnen findet. Dies führt dazu, dass man nicht nur mit Stephen mitfühlt, wenn dieser in seinen körperlichen Tätigkeiten nach und nach immer mehr eingeschränkt ist und schlussendlich sogar sein Sprachvermögen verliert. Regisseur James Marsh achtet stets darauf, dass der Film nicht in eine Mitleidstour um den kranken Hawking abdriftet, sondern immerzu ein Gleichgewicht zwischen Faszination, Mitgefühl und Sympathie vorhanden ist. Empathie empfindet man aber auch fortwährend für Jane, welche im Film doch wie eine Superheldin wirkt, da sie nie aufgibt und immer weiterkämpft, ebenso wie ihr Mann.

So balanciert der Streifen zwischen Stephens und Janes alltäglichem Leben und deren kleinen Hürden und Schwierigkeiten, vergisst aber nicht, einige Höhepunkte und bedeutende Momente aus der wissenschaftlichen Welt von Hawking zu erzählen. Am Schluss gewinnt man somit einen guten Eindruck vom Leben von Stephen und Jane Hawking, von den wichtigen Entscheidungen und Schicksalsschlägen in ihrem Leben und kann jederzeit mit beiden Hauptfiguren mitfühlen und mitfiebern.

Fazit

"Die Entdeckung der Unendlichkeit" ist ein stimmiges Portrait von Stephen Hawking und seinem Leben, den Kämpfen mit seiner Krankheit und den Meilensteinen seiner Karriere. Dabei achtet Regisseur James Marsh stets darauf, sich nicht nur auf Stephen festzufahren, sondern beleuchtet auch Janes Leben und gewährt einen interessanten Einblick in ihr Leben. Besonders die beiden Hauptdarsteller können in dem Film glänzen und tragen dieses Werk vom Anfang bis zum Ende, von der Entdeckung bis zur Unendlichkeit.

Melanie E. - myFanbase
30.12.2014

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