Bewertung
John R. Leonetti

Annabelle

Jedes Übel hat seinen Ursprung.

Foto: Copyright: 2014 Warner Bros. Ent.
© 2014 Warner Bros. Ent.

Inhalt

Die hochschwangere Mia (Annabelle Wallis) erhält von ihrem Mann John (Ward Horton) eine seltene Porzellanpuppe in einem weißen Brautkleid – das Modell, das in ihrer Sammlung noch fehlte. Eines Nachts wird das verliebte Paar von zwei Anhängern einer okulten Sekte überfallen und Mia wird schwer verletzt. Als die Angreiferin sich das Leben nimmt, tropft ihr Blut in die Puppe, wodurch diese zu einem Medium der Dämonen wird. Merkwürdige Ereignisse machen Mia und John das Leben schwer, sodass sie sich gezwungen fühlen, wegzuziehen. Doch das Böse nimmt seinen Lauf, denn die Annabelle-Puppe landet versehentlich in einem der Umzugskartons.

Kritik

Wer den erfolgreichen Horrorstreifen "The Conjuring" kennt, dem dürfte die unheimlich aussehende Porzellanpuppe Annabelle ein Name sein. Sie stand verriegelt im Privatmuseum des Ehepaars Warren, die sich auf übernatürliche Phänomene spezialisiert haben. Wenn eine Kreatur aus einem Horrorfilm ein eigenes Spin-Off erhält, dann hat das schon etwas zu heißen, denn oft passiert das nicht. So viel Potenzial auch in der Grusel-Puppe liegt, bei "Annabelle" handelt es sich um einen schaurig-schlechten Film, den man sich schenken kann.

Als Regisseur dürfte John R. Leonetti den meisten durch seine abgrundtief schlechten Filme "The Butterfly Effect 2" und "Mortal Kombat 2 – Annihilation" ein Name sein. Weshalb man ihn also für das Spin-Off eines international erfolgreichen Horrorfilms ausgewählt hat, ist die große Frage. Die Idee, die Geschichte der Puppe Annabelle zu verfilmen, ist ja gut, da diese schon in "The Conjuring" Aufmerksamkeit erregt hat und man unbedingt wissen wollte, was es mit ihr auf sich hat. Die Umsetzung des Ganzen ist allerdings katastrophal. Sollte doch eigentlich Annabelle im Vordergrund der Handlung stehen, rückt diese immer weiter in den Hintergrund und erscheint nur wenige Male auf der Bildfläche. Zwar bekommt man als Zuschauer einen guten Einblick davon, wie die Puppe zum dämonischen Medium wurde und auf was diese Dämonen es abgesehen haben (was man sich von Anfang an denken kann, da es tausend Genrefilme gibt, in denen genau dieses Thema behandelt wird), allerdings werden die Ereignisse ziemlich lachhaft dargestellt, sodass man diesen Film eigentlich nicht ernsthaft in das Horrorgenre einordnen kann.

"Annabelle" beinhaltet natürlich die typischen Horrorelemente, die man schon zur Genüge gesehen hat: knarrende Türen, merkwürdige Geräusche, flackernde Lichter. Wirkliche Schockmomente kommen viel zu kurz, sodass man gemütlich auf der Couch sitzen und darauf warten kann, dass endlich etwas passiert. Leider wartet man vergebens. Wenn die Handlung wenigstens eine unerwartete Wendung genommen hätte, so könnte man versuchen, über den fehlenden Gruselspaß hinwegzusehen, doch leider wird man auch an dieser Stelle maßlos enttäuscht. Ab der ersten Hälfte kann man genauestens vorhersagen, wie der Film enden wird. Wenn sich dann schließlich alle Prognosen als wahr erweisen, bleibt nichts anderes übrig, als mit trauriger Miene und einem Kopfschütteln das Kino zu verlassen.

Fazit

Das "The Conjuring"-Prequel über die mörderische Horrorpuppe Annabelle ist von Anfang bis Ende eine herbe Enttäuschung. Punkte gibt es lediglich für die interessante Grundidee. Ein Film, von dem man die Finger lassen sollte!

Sanny Binder - myFanbase
07.10.2014

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