Bewertung
James DeMonaco

Purge, The: Anarchy

If you're not purging, we advise you to get off the streets as quickly as possible. It'll soon be a war out there.

Foto: Copyright: 2014 Universal Pictures International
© 2014 Universal Pictures International

Inhalt

Die alljährliche Säuberungsnacht steht in den USA bevor und es sind nur noch wenige Stunden, bis alle Gesetze außer Kraft treten und die Menschen ihrer inneren Bestie freien Lauf gewähren dürfen. Ausgerechnet jetzt bleibt das Auto des jungen Paares Shane (Zach Gilford) und Liz (Kiele Sanchez) stehen. Bevor eine Bande Jagd auf sie macht, werden sie vom mysteriösen Sergeant Leo (Frank Grillo) gerettet. Der hat auch noch Mutter (Carmen Ejogo) und Tochter Cali (Zoë Soul) in letzter Sekunde vor dem Tod bewahrt. Zu fünft kämpfen sie um ihr Überleben in den todbringenden Straßen von Los Angeles. Bald kommen sie auf die Spur, was Leo tatsächlich vorhat und ebenso, was hinter der grausamen "Purge" – Nacht steckt.

Kritik

Der Schocker "The Purge - Die Säuberung" aus dem vergangenen Jahr hat mit nur drei Millionen Dollar Budget weltweit über 61 Millionen Dollar eingespielt. Klar also, dass nur ein Jahr später die Fortsetzung folgt. Das Konzept der Reihe ist dasselbe, aber man radiert einige Schwächen aus dem ersten Teil aus. Besonders, da "The Purge: Anarchy" nicht in einen Splatter ausartet, sondern das System dieser Säuberungsnacht hinterfragt und einen noch schockierenderen Abgrund zeigt.

Im Gegensatz zum ersten Teil spielt die Fortsetzung auch nicht mehr nur an einem Ort, sondern wird direkt in die Straßen von Los Angeles verlagert. Nach einer kurzen Einleitung über das "Purgen", geht es auch schon direkt los. Zuerst werden drei verschiedene Handlungen eingeleitet, die nach ca. zwanzig Minuten zu einer verschmolzen werden. Aus Not tut sich eine kleine Gruppe zusammen und versucht die grauenvolle Nacht zu überleben. Das bringt nicht nur zusätzliche Spannung und Abwechslung in die Storyline, sondern zeigt noch verstärkt, wie diese Horrornacht abläuft und zu welchem Preis die Gründungsväter das neu erschaffene Gesetz ins Leben gerufen haben. Und mehr noch: Durch die Anti-Purge Rebellengruppe unter dem Anführer Carmelo gelingt es, die Hintergründe des Szenarios aufzudecken und den Zuschauer noch geschockter als sowieso schon zurückzulassen.

Natürlich wurde auch wieder viel in die brutalen Szenen investiert. Es fließt Blut, es gibt viele Verfolgungsjagden und an Metzelszenen wird auch nicht gespart – aber das ist diesmal bei "The Purge: Anarchy" nicht das fesselnde. Viel mehr hat man es endlich geschafft, vom bloßen Gemetzel abzukommen und stattdessen den Sinn hinter den Grausamkeiten zu hinterfragen – und dies gekonnt in Szene gesetzt. "The Purge: Anarchy" gelingt es mehr als bei seinem Vorgänger, zum Nachdenken anzuregen.

Eine Schwäche gegenüber dem ersten Teil sind jedoch die Charaktere an sich. Während Ethan Hawke und Lena Headey durch Schauspielkunst überzeugen und das beste aus ihren Charakteren rausholen konnten, scheint die Truppe im zweiten Teil beliebig ersetzbar zu sein. Einzig und allein Frank Grillo kann seinem Charakter mehr Tiefe verleihen und auch dadurch, dass seine Motive bis zum Schluss geheim gehalten werden, wird mehr Spannung erzeugt. Die Atmosphäre ist bis zum Schluss düster und während der erste Teil mehr Richtung splatterartigem Horrorfilm ging, ist der zweite Teil ein schauriger Thriller, der sich deutlich mehr entwickelt hat und sogar Lust auf den angekündigten dritten Teil im nächsten Jahr macht.

Fazit

Neben den vielen bekannten Schockmomenten aus dem ersten Teil ist man hier deutlich mehr bemüht, das Säuberungssystem zu hinterfragen und mehr in die Storyline zu investieren. Die Horrormomente sind geblieben und wenn auch das Schauspiel nicht so stark wie beim Vorgänger ist, so ist "The Purge: Anarchy" besser als Teil 1.

Tanya Sarikaya - myFanbase
04.08.2014

Diskussion zu diesem Film