Bewertung
Jonathan Dayton & Valerie Faris

Ruby Sparks - Meine fabelhafte Freundin

"This is the true and impossible story of my very great love."

Foto: Copyright: 2012 Twentieth Century Fox
© 2012 Twentieth Century Fox

Inhalt

Calvin Weir-Fields (Paul Dano) ist ein junger Schriftsteller, welcher seit dem großen Erfolg seines ersten Buches eine Schreibblockade hat. Calvin ist ein Einzelgänger, hat weder Freunde noch ein Liebesleben, nur sein Hund Scotty ist sein treuer Begleiter. Eines Tages hat er jedoch durch einen Traum eine neue Inspiration und schafft so die Figur der Ruby Sparks (Zoe Kazan). Nun schreibt er wieder Tag und Nacht und nach und nach scheint er sich sogar in die fiktive Figur zu verlieben. Als Ruby jedoch plötzlich in seiner Wohnung quicklebendig auftaucht, traut Calvin seinen Augen nicht, denn seine geschriebenen Worte scheinen zum Leben erwacht zu sein.

Kritik

Wer sich ein wenig mit der griechischen Mythologie auskennt, wird sicherlich gleich an Pygmalion denken, welcher einst, so wird es erzählt, eine Statue so geliebt hatte, dass sie zum Leben erweckt wurde. Möglicherweise hat auch Zoe Kazan, die Drehbuchautorin dieses fantastischen Indie-Films an die Geschichte des Pygmalion gedacht, als sie ihre eigene niederschrieb. Doch dieser Film zeigt nicht nur die schönen Seiten der von der Phantasie in die Realität gebrachte Figur der Ruby Sparks, sondern schildert auch, was es anrichtet, wenn man eine Figur durch das Schreiben kontrollieren kann.

Auch im echten Leben ein Liebespaar könnensowohl Paul Dano als junger, einsamer Schriftsteller, als auch Zoe Kazan als quirlige, aufgeweckte Ruby Sparks überzeugen. Die Harmonie der beiden stimmt in jeder gemeinsamen Szene und es zauberte mir mehrmals ein Lächeln auf die Lippen, während ich ihnen dabei zusah, wie sie sich ineinander verliebten. Auch die Nebendarsteller agieren auf hohem Niveau und sorgen für einige amüsante Szenen; zu erwähnen wäre hierbei beispielsweise das Familienwochenende bei Calvins verrückter Mutter und deren Lebensgefährten.

Zwar ist bereits am Anfang des Films klar, dass Calvins Schreiben durchaus Folgen in der Beziehung mit Ruby haben wird, dennoch bleibt es bis zum endgültigen Moment der Wahrheit doch ein Rätsel, welche weitgehende Konsequenzen sein Handeln haben wird. Die Szene, in der er ihr schließlich die Wahrheit sagt, dass er praktisch alles mit ihr tun könnte, was er wollte, ist wirklich dramatisch und emotional. Besonders eindrucksvoll finde ich dabei, dass man als Zuschauer richtig sehen kann, dass Ruby nach und nach dem Wahnsinn verfällt und es scheint, als würde Calvin für einen Moment gar nicht aufhören können weiterzuschreiben, als wäre er durch seine Macht besessen.

Zwar ist bereits am Anfang des Films klar, dass Calvins Schreiben durchaus Folgen in der Beziehung mit Ruby haben wird, dennoch bleibt es bis zum endgültigen Moment der Wahrheit doch ein Rätsel, welche weitgehende Konsequenzen sein Handeln haben wird. Die Szene, in der er ihr schließlich die Wahrheit sagt, dass er praktisch alles mit ihr tun könnte, was er will, ist wirklich dramatisch und emotional. Besonders eindrucksvoll finde ich dabei, dass man als Zuschauer richtig sehen kann, dass Ruby nach und nach dem Wahnsinn verfällt und es scheint, als würde Calvin für einen Moment gar nicht aufhören können weiterzuschreiben, als wäre er durch seine Macht besessen.

Natürlich ist es auf irgendeine Art und Weise vorhersehbar, dass die Geschichte so ausgehen würde, da es nur eine Frage der Zeit war, bis Calvin wieder anfängt über Ruby zu schreiben und so Einfluss auf ihr Verhalten nehmen würde. Doch da dieser Film nun einmal eine Liebesgeschichte ist, kann man hier ein Auge zudrücken und das Spektakel auch weiterhin genießen. Mit einem durchaus schönen, gelungenen Ende hat der Film mich jedenfalls überzeugen können.

Fazit

"Ruby Sparks" ist eine Liebesgeschichte der etwas anderen Sorte, welche sowohl durch die Schauspieler, den Humor als auch die gelungene Story überzeugen kann. Dieser lockere Indie-Film ist daher genau das Richtige für einen kalten Winterabend.

Melanie E. - myFanbase
14.12.2012

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