Bewertung
Ron Howard

Dickste Freunde

"Was bieten Sie uns, was andere nicht haben?" - "Nick Brannen!"

Foto: Copyright: 2011 Universal Pictures Germany
© 2011 Universal Pictures Germany

Inhalt

Ronny Valentine (Vince Vaughn) und Nick Brannen (Kevin James) sind seit der College-Zeit die besten Freunde. Sie haben sogar zusammen ein Unternehmen eröffnet, das in der Automobilbranche noch Fuß fassen muss. Während Brannen mit Geneva (Winona Ryder) verheiratet ist, hat es Ronny mit seinen 40 noch nicht geschafft, einer Frau einen Heiratsantrag zu stellen. Doch seit längerer Zeit ist er nun mit Beth (Jennifer Connelly) in einer Beziehung und der Moment der Wahrheit nähert sich immer mehr, denn immer wenn er Nick und Geneva sieht, wünscht er sich auch irgendwann eine solch perfekte Ehe.

Ein kleines Problem gibt es aber. Ronny beobachtet bei der Suche nach einer geeigneten Stelle für einen Heiratsantrag wie Geneva ihrem Mann fremd geht. Dieses Wissen bringt Ronny in ein Dilemma. Einerseits fühlt er sich verpflichtet, seinem Freund etwas davon zu erzählen. Andererseits möchte er diese Ehe nicht komplett zerstören.

Kritik

Henry Youngman antwortete einst auf die Frage, was denn ein gutes Rezept für eine glückliche Ehe sei, dass er und seine Frau zwei Mal in der Woche ausgehen. Ein entspannendes Abendessen mit romantischer Musik bei Kerzenlicht, und einige Runden auf der Tanzfläche. Sie geht immer am Dienstag, er am Freitag. Dies bedeutet nicht viel mehr, als dass wenn man frisch verheiratet ist, man sich viel erzählt, während es bei einer gereiften Ehe keinerlei Worte bedarf und Freiheiten eingeräumt werden müssen - oder zumindest sollten diese geboten werden.

Einer der größten Fehler ist aber nicht der Film selbst, sondern einmal mehr seine Vermarktung. Es wird suggeriert, hierbei handele es sich um eine Komödie. Doch dieser Film ist vielmehr ein Drama als eine Komödie. Nicht umsonst ist der Originaltitel "The Dilemma", worum es in erster Linie in diesem langatmigen Schauspiel geht.

Falsche Erwartung wecken dementsprechend falsche Hoffnungen, und diese platzen dementsprechend genauso schnell wie Seifenblasen. Wer hier nicht platzt, ist wohl Kevin James, denn er kann aus seiner missglückten Rolle nicht ausbrechen, und liegt damit extrem unter seinen Fähigkeiten. Ganz im Gegensatz zu Vince Vaughn, welcher hier einmal mehr unter Beweis stellen kann, dass er nicht nur die Fähigkeit besitzt, in Komödien eine gute Figur zu machen, sondern auch in einem kleinen dramatischen Schauspiel. Womöglich wird man ihn in naher Zukunft öfter in solchen Rollen sehen. Es wäre sicherlich nicht zu seinem Nachteil.

Jetzt muss sich der uninformierte Zuschauer aber damit abfinden, Geld für diesen Film bezahlt zu haben, und wenn er sich eben doch auf ein minderwertig lustiges Drama eingestellt hat, so kann er diesen Film dann zeitweise eventuell doch genießen. Mehr als stereotypisches Verhalten und seichten YouPorn-Humor wird er dennoch nicht bekommen. Dank der ungeschickten Besetzung von Queen Latifah, die in diesem Film die Quoten-Schwarze spielt, wird das Ganze auch noch schön untermauert.

Fazit

Ein Drama, welches nicht sein musste, und auch nicht unbedingt wahrgenommen werden sollte. Sagen wir einfach, es ist ein Missgeschick, über welches kein Wort mehr verloren werden sollte.

Ignat Kress - myFanbase
26.01.2011

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