Bewertung
Måns Mårlind, Björn Stein

Shelter

Deine Seele ist sein nächstes Opfer.

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Inhalt

Die forensische Psychologin Cara Jessup (Julianne Moore) beschäftigt sich mit Dissoziativer Identitätsstörung, auch bekannt als Multiple Persönlichkeitsstörung, und ist darauf spezialisiert, zu beweisen, dass es dieses Krankheitsbild gar nicht gibt. Eines Tages wird ihr von ihrem Vater (Jeffrey DeMunn) ein besonders schwieriger Fall zugetragen: Adam (Jonathan Rhys Meyers) hat eine zweite Persönlichkeit namens David. Obwohl es sich diesmal tatsächlich um einen Fall von Dissoziativer Identitätsstörung zu handeln scheint, versucht Cara mit allen Mitteln, das Gegenteil zu beweisen, und stößt auf immer mehr beängstigende Hinweise, die darauf hindeuten, dass mit Adam etwas weit Schlimmeres als eine psychische Erkrankung vor sich geht.

Kritik

Die Dissoziative Identitätsstörung ist ein Thema, das zu faszinieren weiß, wie unter anderem die preisgekrönte Fernsehserie "United States of Tara" beweist. Dass es vielen Menschen, auch Fachleuten, noch immer schwer fällt, diese Krankheit zu akzeptieren, ist verständlich, schließlich sind Menschen ganz zweifellos in der Lage, zu lügen, zu schauspielern und sich die unfassbarsten Dinge auszudenken. Hollywood würde nicht existieren, wenn es nicht so wäre. Daher ist der Charakter Cara Jessup durchaus authentisch. Es ist interessant zu beobachten, wie sie verschiedene Erklärungen für das Verhalten ihres Patienten Adam sucht, die ihre medizinischen Ansichten bestätigen, und wie sie sich dabei auch ein wenig verrennt und wichtige Fragen vergisst.

Die Mystery-Elemente sind dabei zwar von Beginn an unterschwellig vorhanden, so dass der Zuschauer sofort die Beklemmung spürt, die das Unbekannte auslöst, doch explizite Szenen entwickeln sich erst nach und nach. Die Handlung setzt zunächst vor allem auf Andeutungen und Hinweise, die der Zuschauer zu begreifen versucht, sowie auf die schauspielerischen Leistungen von Julianne Moore und Jonathan Rhys Meyers. Das funktioniert auch überwiegend sehr gut. Vor allem Jonathan Rhys Meyers, der sich durch die Serie "Die Tudors" einen Namen gemacht hat, spielt die verschiedenen Persönlichkeiten seines Charakters mitsamt ihrer unterschiedlichen Emotionen sehr überzeugend.

Die Religiosität spielt eine entscheidende Rolle in diesem Film, wird dabei aber hin und wieder etwas zu stark betont, so als könnte der Zuschauer diesen Aspekt womöglich vergessen, wenn er nicht in bestimmten Abständen erwähnt wird. Dass sich bei näherer Betrachtung auch die einen oder anderen Logikfehler finden lassen, ist nicht unbedingt ein seltenes Phänomen in diesem Genre und bleibt im vertretbaren Rahmen.

Fazit

Insgesamt lässt sich "Shelter" als interessanter, gut gespielter Mysterythriller bezeichnen, der zwar seine kleinen Schwächen hat, aber überwiegend sehenswert ist.

Maret Hosemann - myFanbase
05.01.2011

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