Bewertung
Roger Michell

Morning Glory

"What's the story?"

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Inhalt

Becky Fuller (Rachel McAdams) kann es kaum glauben, als ihr Chef ihr kurzerhand den Job kündigt. Zwar platzt für sie ein Lebenstraum, doch davon lässt sie sich nicht unterkriegen und so macht sie sich sofort auf den Weg, eine neue Stelle zu finden. Sie nimmt schließlich eine Stelle bei der Frühstückssendung "Daybreak" an. Ihre Aufgabe: Sie muss dafür sorgen, dass die Einschaltquoten in die Höhe schießen, damit die Sendung nicht abgesetzt wird.

Sie versucht ihr Glück, indem sie den legendären TV-Anchorman Mike Pomeroy (Harrison Ford) engagiert, der sich keineswegs für die Themen der Sendung interessiert und nur auf sein Gehalt aus ist. Becky muss sich also etwas einfallen lassen, damit ihre Karriere, ihr guter Ruf, ihre gerade erst erblühende Beziehung mit dem Produzentenkollegen Adam (Patrick Wilson) und ihre ganze Sendung nicht in Rekordgeschwindigkeit den Bach runtergehen.

Kritik

Superstarpower ist garantiert in der neuen Komödie von "Notting Hill"-Macher Roger Michell. In Zusammenarbeit mit Aline McKenna, die seit Langem ein Händchen für Geschichten über die Mühen und Triumphe der Frauen, die am Arbeitsplatz ihren Weg gehen, hat, hat er einen zuckersüßen Film mit grandiosen Schauspielern geschaffen.

Der aufstrebende Jungstar Rachel McAdams wurde für die fordernde Rolle der Becky Fuller verpflichtet, und mit Diane Keaton kam eine unumstrittene Leinwandlegende für den Part der Colleen Peck an Bord, die sich legendäre verbale Schlagabtausche mit der von Harrison Ford gespielten Figur dse Mike Pomeroy liefert. Die geeigneten Darsteller zu finden, war jedoch kein Kinderspiel, denn Becky Fuller musste verletzlich sein, lebhaft, aber auch schlau und raffiniert genug, um sich von ganz unten nach ganz oben zu arbeiten, auch wenn ihre Erfolgsaussichten erschütternd gering zu sein schienen. Diese Rolle jedoch ist wirklich vorbildlich gespielt worden. Obwohl sie jeden Morgen aufs Neue in den Krieg ziehen muss, findet Becky immer noch genügend Zeit für ihren romantischen Frieden, da sie sich trotz ihrer wenig überzeugenden Historie amouröser Fehlschläge in den Nachrichtenmagazinproduzenten Adam Bennett verliebt. Jahrelang war Becky zu beschäftigt mit ihrer Arbeit, um überhaupt zu realisieren, wenn sie etwas für jemanden empfand, aber Adam lässt nicht locker.

Mit dieser Rolle konnte Patrick Wilson endlich eine romantische Seite von sich präsentieren, nachdem man ihn aus eher ernsten oder dramatischen Rollen kannte, wie in "Watchmen" oder "Little Children". In "Morning Glory" jedoch verkörpert er Adam Bennett einzigartig und kein anderer Darsteller hätte dies besser machen können. Denn seine Darstellung kommt von Herzen, ist liebenswert, witzig und voller Selbstironie. Er und Becky sind zwei Menschen mit völlig unterschiedlicher Energie, was deren Beziehung erfrischend, ehrlich und erwachsen erscheinen lässt. Zudem erweist er sich als erster Mann in ihrem Leben, der gewillt ist, sich nicht von ihrem wahnwitzigen Terminplan überrollen zu lassen.

Der Charakter des Mike Pomeroy ist bekannt als "die drittschlimmste Person auf der ganzen Welt". Mit seiner ätzenden und bissigen Art geht er Becky tierisch auf die Nerven, doch je mehr er sich mit ihr anlegt, desto mehr erkennt er in ihr eine verwandte Seele: Wie er ist auch sie ein Workaholic durch und durch und bereit, für ihren Job alles zu opfern. Als Zuschauer blicken wir im Laufe des Films hinter seine Fassade, als er feststellt, dass er einsamer ist und zorniger auf die Welt, als er es sich jemals hätte vorstellen können.

Dies macht auch Ko-Moderatorin Colleen Peck sehr zu schaffen. Sie ist die flatterhafte, ehemalige Schönheitskönigin, deren Karriere auf belanglosem Geschnatter und der Bereitschaft, auf Sendung wirklich alles mitzumachen, egal wie lächerlich es auch sein mag, basiert. Sie ist selbstverliebt, sie ist eitel, sie ist oberflächlich und sie ist nur daran interessiert, auf Sendung zu bleiben.

Das Zusammenspiel all dieser Charaktere verleiht dem Film das gewisse Etwas. Das Einzige, was mir in der Tat etwas negativ aufgefallen ist, ist der Umgang von Becky gegenüber Adam. An einigen Stellen behandelt sie ihn nicht angemessen und ich hätte gewünscht, dass sie freundlicher ihm gegenüber wäre. Die gesamte Zeit über hat er sie auf Händen getragen und absolut alles für sie getan, was sie nicht schätzt. Als Zuschauer sitzt man im Kino und würde ihr für ihr Verhalten am liebsten den Hals umdrehen, doch leider ist dies nicht möglich.

Zu guter Letzt muss man noch ein großes Lob an David Arnold richten, der für die Filmmusik zuständig war. Seither gilt er als einer der talentiertesten und meistrespektierten Filmmusiker Englands, der nahtlos zu allem fähig ist. Neben seinen erfolgreichen Komponistentätigkeiten der weltberühmten James-Bond-Filme von John Barry, hat er nun auch in "Morning Glory" etwas Großartiges geschaffen.

Fazit

In der Tradition großer Hollywood-Komödien erzählt "Morning Glory" eine hochmoderne Geschichte, die ihre Lacher treffsicher landet und dem Zuschauer dennoch zu Herzen geht. Ganz großes Kino!

Sanny Binder - myFanbase
10.12.2010

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