Bewertung
Gary Winick

Briefe an Julia

"What if you had a second chance to find true love?"

Foto: Copyright: 2010 Concorde Filmverleih GmbH
© 2010 Concorde Filmverleih GmbH

Inhalt

Sophie (Amanda Seyfried), eine Journalistin aus den Vereinigten Staaten, reist gemeinsam mit ihrem Verlobten Victor (Gael García Bernal) nach Verona, Italien. Während Victor dabei ist, in New York ein italienisches Restaurant zu eröffnen und sich nun vor Ort die verschiedenen Händler anschaut, schaut sich Sophie die Stadt an. Da ihr Verlobter zunehmend mit sich und seinen Plänen beschäftigt ist, entdeckt Sophie mehr und mehr die verschiedenen Ecken von Verona. Eines Tages findet sie dabei den Balkon, auf dem – Shakespeare zufolge – Julia gestanden hat und sich von ihrem Romeo hat bewundern lassen. Unter diesem Balkon stehen die Frauen und wenden sich bei Liebeskummer in Briefen an Julia. Sophie verfolgt dieses Schauspiel gebannt und folgt später einer Frau, die alle Briefe einsammelt. Dabei findet sie heraus, dass es so genannte "Sekretärinnen von Julia" gibt, die versuchen, alle Briefe zu beantworten.

Aus Langeweile schließt sich Sophie den Sekretärinnen an und entdeckt einen Brief, der vor 50 Jahren geschrieben worden ist. Die damals noch sehr junge Claire (Vanessa Redgrave) bat Julia um einen Rat, weil sie nicht wusste, ob sie in Italien bei ihrer Urlaubsliebe bleiben oder nach England zurückkehren soll. Nachdem Claire die Antwort von Julia bzw. Sophie gelesen hat, reist sie kurzentschlossen nach Verona, um ihrer Jugendliebe Lorenzo (Franco Nero) aufzuspüren. Im Schlepptau bringt sie ihren skeptischen Enkel Charlie (Christopher Egan), der Sophie zunächst mit Vorwürfen überhäuft. Dieses Trio beginnt nach unzähligen Startschwierigkeiten zwischen Sophie und Charlie nach Lorenzo zu suchen.

Kritik

Bereits das Plakat, der Trailer und die Filmbilder deuten das an, was der Film ist: ein Sommer-Happy-End-Film. Wer sich mit diesen Erwartungen "Briefe an Julia" anschaut, wird nicht enttäuscht werden. Der Film zeichnet sich durch Vorhersehbarkeiten ab und bietet wenige Momente, die einen richtig zum Lachen bringen. Die Anspielungen an "Romeo und Julia" von William Shakespeare sind zu erwarten und wirken irgendwie etwas platt. So wird am Ende des Films auch nicht mit einer romantischen Balkonszene gegeizt. Weder gibt es besonders dramatische Momente, noch wird dem Zuschauer etwas wirklich Unerwartetes geboten.

Was die Darstellungen betrifft, so bietet Amanda Seyfried neben Vanessa Redgrave durchaus eine glaubwürdige Darstellung. Insbesondere Redgrave aber verzaubert mit ihrem Können und schafft es, eine alte Frau darzustellen, die sich wieder wie ein verliebter Teenager fühlt. Christopher Egan dagegen bleibt den ganzen Film über etwas blass und kann nicht wirklich überzeugen. Was ganz nett ist, ist die Tatsache, dass Franco Nero, der Lorenzo spielt, auch im wahren Leben mit Vanessa Redgrave liiert ist.

Die Suche nach Lorenzo gestaltet sich als eine endlose Fahrt durch die wunderbare Landschaft der Toskana und tollen historischen Städten, die dazu verführen, dort hinzufahren und sich dort vom Leben treiben zu lassen. Und so kommen zumindest Toskana-Fans auf ihre Kosten. Es wirkt fast ein bisschen so, als ob das toskanische Fremdenverkehrsbüro seine Finger mit im Spiel bzw. im Film gehabt hatte, so sehr bekommt man Lust darauf, auch einmal dorthin zu fahren.

Ein durchaus positiver Nebeneffekt ist, dass die Sekretärinnen von Julia, die es wirklich gibt und die die Briefe in ehrenamtlicher Arbeit beantworten, mal in ihrer Arbeit gewürdigt werden.

Fazit

Ein romantische Sommer-Love-Story, die im verregneten Sommer eine gute Gelegenheit bietet, um in Sommerstimmung zu kommen. Und wer Probleme mit der Liebe hat: Einfach einen Brief an Julia schreiben, vielleicht hat sie ja einen tollen Tipp...

Miriam Ahrenholz - myFanbase
13.09.2010

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