Bewertung
Grant Heslov

Männer, die auf Ziegen starren

"Das war eine Fehlinformation, Sir."
- "Das heißt, die Russen haben mit paranormalen Experimenten angefangen, weil Sie geglaubt haben, wir würden mit paranormalen Experimenten experimentieren, obwohl wir gar nicht mit paranormalen Experimenten experimentieren?" – "Ja und deshalb müssen wir auch mit paranormalen Experimenten beginnen."

Foto: Copyright: Kinowelt Filmverleih GmbH
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Inhalt

Der Kleinstadt-Reporter Bob Wilton (Ewan McGregor) stößt durch Lyn Cassady (George Clooney) auf eine schier unfassbare Story: In der US-Armee existiert eine geheime Hippie-Spezialeinheit. Statt an Waffen trainieren die selbsternannten "Jedi-Krieger" übersinnliche Fähigkeiten.

Auf ihrem Stundenplan stehen unter anderem Hellsehen, durch Wände gehen und Ziegen durch Anstarren töten. Unter Anleitung ihres Ober-Gurus Bill Django (Jeff Bridges) experimentieren sie sogar mit bewusstseinserweiternden Drogen. Doch Lyns übersinnliche Kräfte wecken den Neid seines Kameraden Larry Hooper (Kevin Spacey).

Nach einer geschickt eingefädelten Intrige verschwindet Bill spurlos. Auf der Suche nach ihm begeben sich Lyn und Bob auf einen irrwitzigen Trip durch die Wüste...

Kritik

Was geschieht, wenn Grant Heslov sich eine Vielzahl von hochbezahlten und relativ hochbegabten Schauspielern angelt, und sie für eine Militär- und Filmparodie benutzt? Im Grunde nichts Großartiges, was der gutbürgerliche Zuschauer von nebenan aber natürlich nicht wissen kann, wenn er nur die Trailer im Fernseher oder im Internet geboten bekommt. Es kommt in den meisten Filmen vor, dass der Trailer besser als das Gesamtkonzept ist, und hier möchte ich es gar nicht anwenden, aber komplett ausschließen geht wiederum auch nicht. Daher belasse ich es bei der Aussage, dass die besten Szenen im Trailer leider schon gezeigt werden.

Natürlich gibt es noch einige weitere komödiantisch anmutende Szenen und Inszenierungen, jedoch bringt es niemanden zum herzhaften Lachen, vielmehr zum Schmunzeln, aber das ist auch gut so. Zwar werden die Erwartungen wohl nicht erfüllt, die man durchaus haben darf, doch es ist interessant anzusehen, wie sich George Clooney und Kevin Spacey - in einfachen Worten - an die Eier gehen. Das Humoristische an dieser ganzen Geschichte ist natürlich, dass sich alle Schauspieler nicht zu ernst nehmen, und dies gelingt wirklich allen fünf Darstellern. Spacey, der im Grunde für seriöse Filme steht, sticht dabei besonders hervor, genauso wie Stephen Lang, welchen man zuletzt in einer ihm nicht sehr passenden Rolle in "Avatar" begutachten konnte. Sein strahlendes Lächeln in der Nahaufnahme kann die Menschen einfach nur zur selbigen Aktion verleiten. Wohl auch bei den Dreharbeiten. Wie schwer musste es da besonders Ewan McGregor gefallen sein, während der Dreharbeiten zu dem Film nicht lachen zu müssen, schließlich muss er als Bob Wilton feststellen, dass die US-Regierung daran gearbeitet hat, Jedi-Krieger zu erschaffen.

Im Grunde alles eine abstruse Geschichte, dessen Wahrheitsgehalt wohl nie wirklich festgestellt werden kann. Doch die schönen Musikuntermalungen, vor allem zu Beginn und zum Ende des Filmes, umschließen diesen dann zu einem gelungen Film der Extraklasse. Ein wenig Mut hat es wohl auch gebraucht, denn so etwas traut man einer US-Produktion nicht zu. Wobei, der Geldgeber war ja die BBC.

Fazit

Kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber eine kultverdächtige Komödie, an die man sich gerne zurückerinnern kann.

Ignat Kress - myFanbase
15.03.2010

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