Bewertung
Larry Charles

Brüno

"Ich bin Brüno! ... Das ist übrigens mein Penis."

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Inhalt

Brüno, ein vollkommen schwules Model und zudem noch Celebrity-Reporter aus Österreich, macht sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten, nachdem, innerhalb von 100 Jahren. schon der zweite österreichische Star, neben Adolf Hitler, aus Europa verbannt wurde. Dort möchte er wieder Fuß fassen und noch berühmter als im deutschsprachigen Raum, außer Deutschland, werden. Dies möchte er im Land der unbegrenzten Möglichkeiten so schaffen, wie es zum Beispiel Madonna vorlebt. Ein schwarzes Adoptivkind aus Afrika adoptieren, und in lokalen Talkshows auftreten. Auf seiner Tour durch die USA nimmt Brüno kein Blatt vor den Mund, oder vor sein Genital.

Borat war so 2006, jetzt kommt Brüno.

Kritik

Eines muss man Mr. Cohen schon lassen. Er weiß es zu verstehen, dass sich die Medien auf ihn richten. Zuerst war es der recht lustige Kasache, der schon einige homosexuelle Züge aufwies, und nun tritt er als der ultimative Homosexuelle Österreicher auf. Da muss man sich als Zuschauer doch einfach mal fragen, ob nicht Baron Cohen selbst einige homosexuelle Züge aufweist? Privat erlebt man den Schauspieler ja nie, sondern immer nur in Verkleidung. Und selbst bei Ali G. ging es hauptsächlich nur um eines – Sex –, worum es auch bei Brüno geht.

Wenn man sich die Person Brüno anschaut, dann fragt man sich gleich, wie es möglich sein kann, dass das auch Borat ist. Schließlich sehen sich diese Charaktere kein bisschen ähnlich. Doch dieses Mysterium löst Cohen im Film. Eine kleine Überraschung eben. Borat ist wieder in Aktion, nur dieses Mal vollkommen schwul.

Eines ist zudem noch klar. Wenn man bei Borat nur schmunzeln musste, so kann man bei Brüno wirklich herzhaft lachen. Selbst als Deutscher. Denn die Deutschen sind diejenigen, die die meisten Angriffe zu Anfang ertragen müssen, nicht nur die Österreicher. Zwar befindet sich die Grenze des Humors unter der Gürtellinie, aber das sollte man erwarten, wenn man in einen solchen Film geht.

Sehr unangebracht, sind im Kino Bemerkungen wie: "Wie kann man sich so was idiotisches nur ansehen?" Damit macht man sich in einem Saal voller lachender Menschen ziemlich unbeliebt, und zeugt nur von der Ahnungslosigkeit und dem stark ausgeprägten Pragmatismus der Person.

In keinem Punkt des Filmes fällt Baron Cohen aus seiner Rolle, und es ist sehr fraglich, ob wirklich alle Szenen nicht inszeniert sind, außer der nötigen für die Darbietung seiner bekannten österreichischen Show. Viel lässt sich über den Film dann am Ende auch nicht reden, da es zwar einen roten Faden gibt, der jedoch von Sequenzen durchgeprügelt wird, die zwar sehr lustig sind, aber nicht von herausragender Regisseurkunst sprechen.

Fazit

Letztlich bleibt es einem selbst überlassen, ob er sich einen solchen Film antut. Homophobe Menschen sollten es am besten gleich bleiben lassen. Ein Penis könnte ihnen die gesamte Stimmung zerstören.

Ignat Kress - myFanbase
01.08.2009

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