Bewertung
Kevin Rodney Sullivan

Guess Who - Meine Tochter kriegst Du nicht!

His daughter's Mr. Right just turned out to be... Mr. White.

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Inhalt

Aus gegebenem Anlass wollen Percy (Bernie Mac) und Marilyn Jones (Judith Scott) nach 25-jähriger Ehe ihr Gelöbnis erneuern. Zu diesem feierlichen Anlass will ihre älteste Tochter Theresa (Zoe Saldana) der Familie ihren Freund Simon (Ashton Kutcher) vorstellen.

Erstes Problem dabei ist: Percy hat noch nie einen Freund seiner Tochter für gut genug befunden. Das zweites Problem scheint aber für den Anfang noch gravierender zu sein: Simon ist weiß.

Nur schwerfällig kann sich das Familienoberhaupt mit Simon abfinden. Als sich jedoch am Abend vor der Feier seine Frau und seine Tochter nach einem Streit aus dem Staub machen, muss er sich wohl oder übel mit dem Mann an Theresas Seite auseinandersetzen. Schließlich wollen beide ihre Frauen zurückerobern...

Kritik

Wie Michael Jackson schon in den 80ern erkannt hatte: "It don't matter if you're black or white." Leider macht dieses Thema auch schon den Schwerpunkt des ganzen Films aus, denn hier spielt es eine Rolle. Und zwar eine beachtliche. Ist es sonst immer so, dass weiße Männer schwarze Frauen mit nach Hause bringen und sich dann der gesamte Familienclan darüber aufregt, so wurde in diesem Film das bewährte Konzept einfach mal umgedreht.

Ob unbewusst oder mit Absicht, Theresa hat ihren Eltern nichts von der Hautfarbe ihres Freundes erzählt. Warum wohl? Wahrscheinlich, weil sie sich das Theater von ihrem Vater nicht schon vorher antun wollte. Der macht nämlich ein ungemein großes Aufsehen darum. Was er aber so schlimm daran findet, dass seine Tochter einen Andersfarbigen mit nach Hause bringt, wird im ganzen Film mehr oder weniger angedeutet, nie aber verständlich erklärt. Die Welt wird immer kleiner, Globalisation und Internationalismus stehen heutzutage ganz groß im Vordergrund. Warum also sich über so eine kleine Sache dermaßen aufregen bzw. dem Film soviel Zeit dafür schenken? Percy hätte sicher nicht so einen großen Aufstand gemacht, wenn seine Tochter etwa einen Asiaten mitgebracht hätte.

Erst gegen Ende des Films, nachdem dann schon der ganz große Knall kam, wird von diesem Thema abgelassen - und siehe da, es bleibt nicht viel übrig. Der Film unterhält zwar noch mit nun witzigeren Szenen des Gespanns Mac/Kutcher, kommt dann aber auch relativ schnell zum Schluss.

Die Musik spielt dabei eine unterstreichende Rolle. Percy fallen zu Anfang nicht die richtigen Worte für sein Versprechen ein, dafür aber die Lyrics des Liedes "Bump, Bump, Bump". Auf diesen Song wird auch später noch einmal zurückgegriffen. Der Inhalt des Textes soll dabei in den verschiedenen Situationen witzig wirken, aber wer glaubt Percy wirklich, dass er solche Musik anhört? Ich jedenfalls nicht. Ansonsten bleibt es wie gehabt recht platt: Percy und Simon fahren im Auto, das Radio wird angeschalten – und nur Lieder mit dem Hintergrund schwarz/weiß werden gespielt. Das nervt nicht nur die beiden Rollen, sondern auch den Zuschauer.

Eine der schönsten Szenen des Films ist dann erst ganz am Schluss zu sehen: Das Hochzeitsvideo. Während man im Hintergrund die Stimmen der beiden Paare hört, schaut man sich das Video der Party an. Dadurch wird der Film abgerundet. Sehr schöne Idee!

Fazit

Auf dem Thema schwarz oder weiß ist in diesem Film leider zu sehr rumgekaut worden, sonst hätte es eine wirklich lustige Komödie werden können.

Carolin F. - myFanbase
10.06.2009

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