Bewertung
Rod Hardy, George Miller

Robinson Crusoe

... erst als es fast zu spät ist, erkennt Robinson, dass Freitag der beste Freund ist, den er je hatte.

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Inhalt

Schottland 1703: Um seine Jugendliebe Mary (Polly Walker) zu heiraten, kämpft Robinson Crusoe (Pierce Brosnan) gegen den Verlobten seiner Geliebten und bringt ihn in einem Duell um. Daraufhin flieht er mit einem Schiff ins Exil. Doch während der Fahrt zieht ein Sturm auf und Crusoe strandet als einziger Überlebender auf einer einsamen Insel. Ein bitterer Überlebenskampf beginnt für ihn und seine Lage wird noch ernster, als er erkennt, dass er nicht der Einzige auf dieser Insel ist.

Kritik

Daniel Defoes Roman "Robinson Crusoe" wurde schon unzählige Male verfilmt und auch dieser Film basiert auf dem Bestseller. Mein erster Gedanke nach dem Film war, ob ich wirklich eine Verfilmung von "Robinson Crusoe" angeschaut habe oder "nur" irgendeinen Abenteuerfilm, der von einem gestrandeten Mann handelt. Denn diese Fassung hat fast gar nichts mit Defoes Roman zu tun, was aber nicht heißt, dass der Film schlecht ist. Wer also einen Film erwartet, der Crusoes Leben detailliert widerspiegelt, ist mit dieser Verfilmung falsch beraten. Ebenso sollten diejenigen, die sich für Robinsonaden nicht begeistern können, lieber die Finger davon lassen.

Der Film fängt mit einer schönen Vorgeschichte an. Robinson duelliert sich mit seinem ehemaligen Freund und gewinnt den Fechtkampf. Daraufhin flieht er auf einem Schiff und landet später auf einer Insel. Insgesamt ist diese Idee ein schöner Einstieg in die Geschichte, der aber schon vermuten lässt, dass der Film ganz anders sein wird, als im Buch. Ansonsten sind die Kostüme und der Sturm auf hoher See sehr gut gemacht. Natürlich ist die Insel eine tolle Location und trägt dazu bei, dass "Robinson Crusoe" nicht langweilig wird.

Die Erzählerstimme von Robinson führt die gesamte Zeit über durch den Film, was auch gut so ist, denn dadurch erfährt man, was in Robinson vorgeht. Insofern hält sich der Film wenigstens hier an die Buchvorlage. Auch dass der Wilde namens Freitag auftaucht und Robinson ihm Englisch beibringt, ist sehr am Buch orientiert. Der größte Unterschied zwischen diesem Film und der Buchvorlage besteht darin, dass sich der Film hauptsächlich um die Freundschaft zwischen Robinson und Freitag dreht, während im Buch Freitag erst sehr spät auftaucht. Diese Freundschaft wird im Film aber sehr schön in emotionalen Szenen dargestellt und es ist spannend zu beobachten, wie Robinson versucht, das Vertrauen von Freitag zu gewinnen. Allgemein ist es spannend zuzuschauen, wie Robinson sich auf der Insel eine Hütte baut und um sein Überleben kämpft. Man zittert bis zum Schluss und fragt sich, ob es Robinson gelingt, von der Insel zu fliehen.

Außerdem ist es sehr interessant, Pierce Brosnan in einer anderen Rolle zu sehen, als als den Geheimagenten 007 im schwarzen Anzug. Er hat seine Rolle sehr überzeugend gespielt, ebenso wie William Takaku als Freitag.

Fazit

"Robinson Crusoe" ist eine spannende Abenteuergeschichte, die jedoch – bis auf den Titel – fast nichts mit dem Roman von Daniel Defoe gemeinsam hat. Dennoch ist der Film für Liebhaber dieses Genres sicherlich kein Fehlkauf.

Tanya Sarikaya - myFanbase
25.05.2009

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