Bewertung
David Frankel

Marley & Ich

Marley abzuschaffen würde nichts ändern.

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

John (Owen Wilson) und Jenny (Jennifer Aniston) haben geheiratet und sind ungeheuer glücklich. Für Jenny läuft auch alles nach Plan, den sie sich für ihr Leben (mit John) gemacht hat. Kurze Zeit später ziehen sie ins sonnige Florida und ergattern dort Jobs bei zwei Lokalzeitschriften. Während Jenny sehr zufrieden ist und viel Platz in der Zeitung bekommt, bleibt John bei seiner Zeitschrift bei unbedeutenden Lokalnachrichten hängen, was um so ärgerlicher ist, weil sein Kumpel Sebastian (Eric Dane) die Karriereleiter aufsteigt. Trotzdem läuft in der Beziehung alles gut und Jenny denkt über den nächsten Schritt nach – ein Kind. Dafür ist John noch nicht bereit und auf Anraten von Sebastian, der in erster Linie sein Singledasein genießt, schenkt er Jenny einen Hund.

Von nun an ändert sich das Leben, denn der chaotische Hund ist alles andere als pflegeleicht. Trotzdem ist er keine Last und die beiden schließen Marley richtig ins Herz. Als John von seinem Chef Arnie (Alan Arkin) darum gebeten wird, eine Kolumne zu schreiben, fällt John zunächst kaum etwas ein. Der Hund erweist sich als wahre Inspiration und verschafft ihm einen sicheren Job und die Gewissheit, dass er für die nächste Stufe von Jennys Plan nun bereit ist.

Kritik

John Grogan ist keine fiktive Figur. Es gibt ihn wirklich und so auch diese Geschichte. Er ist wirklich Zeitungsreporter gewesen, er hat wirklich Kolumnen über seinen Hund geschrieben und diese später zum Buch "Marley & Me" gesammelt als Buch veröffentlicht. Und genauso echt wie die Geschichte es ist, gibt sich auch der Film. Es gibt keine übertrieben erzwungene Hollywood-Dramatik, sondern einfach nur das, was das Leben für die Familie geschrieben hat. Dieses erweist sich als sehr ereignisreich und hat auch einige amüsante Szenen parat. Gerade der Besuch mit Marley bei einer Hundeschule oder der Irland-Urlaub, der für die Hundesitterin in Florida zur Hölle wird, tragen ihren Teil zur Komödie bei.

Wer bei dem Film aber reinen Romantik-Klamauk erwartet, der muss eines Besseren belehrt werden, denn auch in dieser Hinsicht ist man wohl lieber nah an der Realität geblieben, als simple Unterhaltung durchzuboxen. Es wird nicht zwanghaft versucht, in jede Szene einen Witz zu pressen. Vielmehr wird auf den Charme der Darsteller gebaut, die sich prima in die Geschichte einfinden, den Charakteren Leben einhauchen und auf ihre Art dezent zu begeistern wissen. Ganz besonders gut gelingt dies Alan Arkin, der die Gunst der Nebenrolle zu nutzen weiß und jede seiner Szenen als mürrischer Chef dominiert. Jennifer Aniston und Owen Wilson funktionieren als Ehepaar auch besser als erwartet und stellen jede Krise überzeugend dar.

Da die Zuschauer also keinerlei Unstimmigkeiten bei der Darstellern vorfinden, kann man sich ganz der wunderbaren und fast schon zu schönen Geschichte widmen, die das Leben von John Grogan geschrieben hat. Der eigentliche Protagonist ist dabei Marley, den man durch alle Lebensphasen verfolgt und der trotz all des Stresses, den er verbreitet, einfach nur zum Knuddeln ist. Damit der Film funktioniert, hat man insgesamt 22 Hunde zum Dreh benötigt. Elf davon waren Welpen. Einige der Szenen sind ohne Training gedreht worden, denn darum ging es schließlich. Marley ist der schlimmste Hund der Welt, hat also keinerlei Manieren. Deshalb hat man ihn machen lassen und das hat wunderbar funktioniert. Was man nicht alles kauen kann, wie lange man nicht bellen kann und so sehr man auch die ganze Zeit denkt, dass man sich niemals einen Hund zulegen will, so fühlt man am Ende mit den Grogans doch mit und ist wieder weit davon entfernt, einen Hund im eigenen Heim völlig auszuschließen, denn auch dem Zuschauer ist der Rabauke Marley ans Herz gewachsen. Die typischen Hundeeigenschaften wie Treue sind dafür maßgeblich.

Letztlich geht es in dem Film aber nicht um einen Hund, sondern mit seiner Hilfe um all die Schwierigkeiten des Ehelebens, die trotzdem zum Happy End führen. Das macht den Film für die Zielgruppe der Teens eventuell etwas uninteressanter, eröffnet aber allen anderen auch die Türen für eine nette Unterhaltung. Ob man die Phasen schon durchgemacht hat oder noch in "froher" Erwartung ist, spielt dabei eher gar keine Rolle, könnte aber auf die generelle Begeisterung für den Film Auswirkungen haben. Wichtig ist einfach, dass man sich auch mal durchboxen muss, wenn nicht alles so läuft, wie man es gerne hätte. Dann kann man zum Schluss auf ein erfülltes Leben zurücksehen, dass sogar einen Film wert ist. Allerdings kann man sich auch daran stören, dass eigentlich kein wirklicher Konflikt auftaucht, der Dramatik versprüht und sich durch den Film zieht. Es sind immer wieder kleinere Probleme, bei denen es recht schnell zur Lösung kommt, aber auch so ist es eben im richtigen Leben.

So funktioniert der Film in seiner Gesamtheit also wunderbar, ist witzig und traurig, verläuft manchmal auch unerwartet und stellt so beste Unterhaltung für den Zuschauer dar. Man kann zufrieden nach Hause gehen und sich noch an das ein oder andere erinnern. Dann schaut man den nächsten Film und "Marley & Ich" ist doch wieder nur einer von vielen Filmen.

Fazit

Dieser Film ist wirklich gut, aber nichts Besonderes. Er weiß mit einer wahren Geschichte zu unterhalten, die interessant, ereignisreich und in ihrer Gesamtheit fast zu schön ist, um wirklich wahr zu sein. Auch Hundeliebhaber werden ihre helle Freude haben.

Emil Groth - myFanbase
24.02.2009

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