Bewertung
Peter Kosminsky

Weißer Oleander

Die 15-jährige Astrid Magnussen lebt mit ihrer Mutter Ingrid, einer Künstlerin, in Californien. Sie führen ein eigensinniges aber glückliches Leben ohne Männer. Doch eines Tages ändert sich alles. Ingrid bricht eine ihrer selbst aufgestellten Regeln: „lass nie einen Mann bei dir übernachten“. Ihr Geliebter Barry bricht ihr das Herz, deshalb vergiftet sie ihn. Sie kommt lebenslänglich hinter Gitter und für Astrid bricht eine Welt zusammen...

Foto: Copyright: 2003 Universum Film GmbH
© 2003 Universum Film GmbH

Inhalt

Nun beginnt für Astrid eine Odyssee durch verschiedene Pflegefamilien. Sie landet bei der gläubigen Ex-Stripperin Starr und deren Familie. Zunächst scheint alles gut zu laufen, Astrid schließt sich sogar der Bibelgruppe ihrer Pflegemutter an. Doch bei einem Besuch bei ihrer Mutter im Gefängnis, verunsichert Ingrid ihre Tochter. Sie macht ihr klar, dass solche Leute wie Starr zu ihren Feinden zählen. Wenig später fängt Astrid mit Ray, Starrs Lebensgefährtem, eine Affäre an. Das ganze endet in einer Katastrophe, Starr will Astrid in einem Anfall von Eifersucht töten und schießt ihr in die Brust. Starr und Ray verschwinden, Astrid kommt ins Krankenhaus, anschließend ins Jugendheim, und Starrs Kinder stehen nun allein da.

Im Jugendheim lernt Astrid den Waisenjungen Paul Trout kennen. Er ist, wie auch Astrid, ein Künstler und die beiden kommen sich näher. Begeistert zeigt Astrid ihrer Mutter einige seiner Arbeiten. Doch diese degradiert ihn zu einem einfachen Comiczeichner um ihn Astrid madig zu machen.

Kurz darauf kommt Astrid zu den nächsten Pflegeeltern. Claire und Marc Richards sind ein reiches Ehepaar, das in einer Villa am Strand lebt. Die Schauspielerin Claire versteht sich mit Astrid auf Anhieb sehr gut. Sie verbringen viel Zeit miteinander, da die depressive Claire zurzeit nicht arbeitet und Marc fast ständig auf Geschäftsreisen ist. Eines Tages findet Astrid heraus, dass Ingrid mit Claire in Kontakt steht und die beiden sich kennen lernen wollen. Darüber ist sie sehr beunruhigt, denn sie weiß, dass ihre Mutter nichts Gutes im Schilde führt. Ihre Vorahnung bewahrheitet sich leider etwas später. Ingrid hat bei dem Treffen kurz mit Claire alleine geredet und ihr dabei wohl vor Augen geführt, wie erbärmlich ihr Leben ist. Kurze Zeit später begeht Claire Selbstmord. Astrid landet wieder im Heim und bricht endgültig mit ihrer Mutter.

Zurück im Heim trifft Astrid erneut auf Paul. Er wird bald volljährig und wird nach New York gehen. Er möchte, dass sie mit ihm kommt, doch sie macht ihm klar, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben will.

Schon wieder bekommt Astrid eine neue Pflegemutter, die geldgierige Flohmarkthändlerin Rena. Ingrid versucht mit Astrid in Kontakt zu treten, doch sie blockt jedes Mal ab. Eines Tages bekommt Astrid überraschenden Besuch von Ingrids Anwältin. Astrid soll für ihre Mutter eine Falschaussage machen...

Kritik

Obwohl der Film durchgehend in hellen und blassen Farben gehalten ist, wirkt er doch sehr düster. Dies liegt vor allem an der Stimmung, die er vermittelt. Astrid wird als alleingebliebenes Kind aus ihrer Künstlerwelt gerissen und ist von da an auf der Suche nach ihrer Identität. Das macht sich vor allem darin bemerkbar, dass sie sich immer wie ihre jeweilige Pflegemutter kleidet und stylt. Es ist sehr schön zu sehen, wie Astrid aus jeder Katastrophe gestärkt hervorgeht und sich von einer willenlosen Puppe zu einer selbstbewussten Frau, die weiß, was sie will, entwickelt.

Es sind gerade die großartigen Schauspielerinnen, die diesen Film ausmachen. Michelle Pfeiffer überzeugt als manipulierende teuflische Mutter, die alles tut um das Glück ihrer Tochter zu verhindern. Die bis dato relativ unbekannte Alison Lohman schafft es, den Zuschauer durch ihre beeindruckende Schauspielerei mitleiden zu lassen.

Da das Erzähltempo sehr schnell und die Kamera ruhelos ist, wird man von einem tragischen Thema in das nächste gerissen und ich habe mich mehr als einmal dabei ertappt, wie ich mitgefiebert und gehofft habe, dass sie nicht wieder zu ihrer Mutter geht. Dieser Film ist nichts für die seichte Unterhaltung nebenbei. Ein sehr schöner Frauenfilm, den man gut mit der besten Freundin oder in einsamen Stunden genießen kann.

Nominierungen

2003 Costume Designers Guild Awards

2003 Golden Satellite Awards: Renée Zellweger als beste Nebendarstellerin

2003 Screen Actors Guild Awards: Michelle Pfeiffer als beste Nebendarstellerin

Auszeichnungen:

2002 San Diego Film Critics Society Awards: Michelle Pfeiffer als beste Nebendarstellerin

2003 Kansas City Film Critics Circle Awards: Michelle Pfeiffer als beste Nebendarstellerin

2003 Young Artist Awards: Marc Donato als bester junger Nebendarsteller

Verena T. - myFanbase
27.02.2005

Diskussion zu diesem Film