Bewertung
Jonathan Lynn

Keine halben Sachen

Darf ich nochmal eben Blut pissen gehn?

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Inhalt

Jaja, so ein Leben als Zahnarzt kann schon deprimierend sein. Gerade für Nicholas "Oz" Oserensky (Matthew Perry) scheint zur Zeit im Leben alles schief zu laufen. Da wäre zum einen die Tatsache, dass er mit Sophie (Rosanna Arquette) eine furchtbare Frau geheiratet hat, die hinter seinem Rücken sogar schon einen Auftragskiller auf ihn angesetzt hat. Ein weiteres Problem in Oz' Leben ist es, dass er nicht mehr in Chicago, sondern mit einem Haufen Schulden, für die er nicht verantwortlich ist, nun in Montreal lebt. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, ist sein neuer Nachbar auch noch Jimmy "Die Tulpe" Tudeski (Bruce Willis), ein Auftragskiller, der vor Jahren sogar gegen den Mafiaboss Janni Gogolack (Kevin Pollak) ausgesagt hat. Dieser will ihn nun umlegen.

Sophie kommt schnell auf die Idee, wie sie aus ihren Geldproblemen herauskommen können: Oz soll zu Janni nach Chicago fliegen, um den "Finderlohn" für Tudeski zu kassieren. Oz willigt ein, da er nicht vorhat in Chicago etwas derartiges zu tun. Doch schon bald steckt Oz mitten in skurillen Geschäften der Mafia und weiß selber nicht mehr, wie er da hineingeraten ist.

Kritik

Was soll man nach so einem Film sagen? Ich habe Tränen gelacht und bin herrlich unterhalten worden, aber Tiefgang, oder gar intelligentes Kino sieht anders aus. Die Stärke von "Keine halben Sachen" ist der Humor, der trotz des naja mittelmäßigen Drehbuchs dennoch fast immer wie die Faust aufs Auge passt. Der Film hat irre viele Wendungen und Überraschungen, zu viele für so einen Film. Man hat des Öfteren das Gefühl, nicht mehr hinterher zu kommen und sollte man auch nur eine Minute abgelenkt sein, kann es vorkommen, dass man das Verpasste nicht mehr aufholt.

Aber dennoch ist "Keine halben Sachen" nicht schlecht. Man darf eben nur nicht zu hohe Erwartungen an den Film haben. Aber wer hat die schon, wenn Bruce Willis und Matthew Perry die Hauptrollen spielen.

Während des ganzen Film erinnerten mich die beiden an "Friends", ja auch Bruce Willis. Denn seine Rolle, die des Serienkillers Jimmy Tudeski, hat eine Menge Ähnlichkeiten mit seiner kurzen Gastrolle, die er in "Friends" einmal hatte. Er ist weinerlich, leicht verschroben und doch sehr sympathisch. Und auch Matthew scheint sich mit diesem Film nicht von seinem Chandler-Image befreien zu wollen und können. Denn Oz ist genauso schusselig, tollpatschig und liebevoll wie Chandler. Beide spielen diese Rollen wirklich gut und überzeugend. Aber auch die restlichen Darsteller können mit ihrem Humor die Zuschauer schnell auf ihre Seite ziehen. Rosanna Arquette überzeugt, ebenso wie Amanda Peet und Michael Clarke Duncan.

Fazit

Alles in allem ist "Keine halben Sachen" ein unterhaltsamer, witziger Film, der ohne viel Tiefgang dennoch wirklich sehenswert ist.

Eva Klose - myFanbase
21.01.2008

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