Bewertung
Mira Nair

Vanity Fair

Ach, vanitas vanitatum! Wer von uns ist auf der Welt glücklich? Wem werden all seine Wünsche erfüllt? Und wenn sie uns erfüllt werden, sind wir dann wohl glücklich?

Foto: Copyright: 2005 Universum Film GmbH
© 2005 Universum Film GmbH

Inhalt

London zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Becky Sharp (Reese Witherspoon) ist die Tochter eines verarmten englischen Malers und einer ebenfalls mittellosen französischen Opernsängerin. Sie hat die oberen Kreise der damaligen Gesellschaft nie kennen gelernt, bis sie, nach dem Tod ihrer Eltern, in ein Kinderpensionat kommt und dort aufwächst. In diesem Pensionat leben die Töchter der Reichen und Schönen und Becky freundet sich schnell mit ihnen an. Von da an steht es für Becky fest: Sie möchte ebenfalls Mitglied dieser Gesellschaft werden und sie ist bereit einiges dafür zu opfern.

So beschließt sie, nachdem sie das Pensionat verlassen hat, als Gouvernante bei dem landadligen Rawdon Crawley (James Purefoy) zu arbeiten. Es gelingt ihr schnell, sich ins Vertrauen dieses Adligen einzuschleichen und nicht sehr viel später ist sie auch schon seine Frau. Da Crawley aber sowohl von seiner adligen Familie, als auch von der adligen Gesellschaft eher missachtet wird, bemerkt Becky sehr schnell, dass sie so ihrem Ziel keinen Schritt näher kommt. Erst als sie den einflussreichen und äußerst vermögenden Maquis von Steyne (Gabriel Byrne) kennen lernt, scheint sich für sie endlich die Welt des Hochadels aufzugehen. Aber der Preis für die Erfüllung ihres Traum ist hoch und es werden ihr noch einige Steine in den Weg gelegt...

Kritk

Die Buchvorlage "Vanity Fair – Jahrmarkt der Eitelkeiten", die 1848 das erste Mal erschien, wurde im Laufe der Filmgeschichte schon des Öfteren verfilmt. Aber keine dieser Verfilmungen war so erfolgreich wie die Inzsenierung der Inderin Mira Nair aus dem Jahre 2004. Die Drehbuchautorinnen verstehen es geschickt, das Wesentliche aus dem Buch zu adaptieren, den Film aber dennoch neu und erfrischend wirken zu lassen.

Dafür zeigt sich sicherlich auch Nair verantwortlich. Man spürt die indischen Einflüsse sehr stark, ohne direkt an einen schlechten Bollywoodfilm erinnert zu werden. Der Film ist bunt, fröhlich und exotisch aber dennoch nicht aufgesetzt. Reese Witherspoon überzeugt in diesem Film alle Kritiker, die sich die "Natürlich Blond!"-Darstellerin nicht als Becky vorstellen konnten. Man wird einfach von Witherspoons Darbietung mitgerissen und taucht fast ein in die damalige Welt.

Aber auch die Darsteller neben Witherspoon brauchen sich nicht zu verstecken. Allen voran James Purefoy, mit dem man gleich zu Anfang Mitleid bekommt, da er sich unsterblich in die schöne Becky verliebt. Aber auch Jonathan Rhys Meyers überzeugt in diesem Film als arroganter und unsympathischer George Osborne. Ebenfalls hervorragend spielt der aus "Notting Hill" bekannte Rhys Ifans die Rolle des William Dobbin.

Die Kostüme und die Kulissen passen sich perfekt der Story an. Die Kleider wirken wie aus dem Zeitalter importiert und sind bis in die Nebenrollen perfekt ausgewählt. Auch die Kulissen sind der damaligen Zeit angemessen und sind bezüglich der Lebensumstände der Hauptfigur perfekt. So ist zu Beginn des Filmes alles eher in einem dreckigem schwarz-weiß gehalten und wird später immer bunter und schriller.

Fazit

Ein wunderbar fröhlicher und farbenfroher Film mit Tiefgang.

Eva Klose - myFanbase
13.09.2004

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