Bewertung
Michael Hoffman

Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper

In dieser Seifenoper wird verdammt viel schmutzige Wäsche gewaschen.

Foto:

Inhalt

Celeste Talbert (Sally Field) ist seit Jahrzehnten Star der Seifenoper "The Sun Also Sets", doch ihre jüngeren Kolleginnen sägen bereits kräftig an ihrem Stuhl und wollen sie aus der Serie drängen. Vor allem die Nebendarstellerin Montana Moorehead (Cathy Moriarty) kennt keine Skrupel und spinnt eine Intrige gegen Celeste. Gemeinsam mit dem Produzenten David Barnes (Robert Downey Jr.) holt Montana den abgehalfterten Schauspieler Jeffrey Anderson (Kevin Kline) zurück in die Serie. Dieser war einst Celestes große Liebe, bis sie ihn aus der Serie schreiben ließ. Doch als wäre Jeffreys Rückkehr für Celeste nicht schon schlimm genug, hat sich zu allem Überfluss nun auch ihre Nichte Lori (Elisabeth Shue) dazu entschlossen, Schauspielerin zu werden und bei "The Sun Also Sets" mitzuwirken.

Nach und nach kommen immer mehr schmutzige und langgehütete Geheimnisse der Serienstars ans Tageslicht ...

Kritik

Für Soap Operas, zu deutsch Seifenopern, gilt das berühmte Prinzip love it or hate it: entweder man liebt diese Art von TV-Unterhaltung oder hasst sie. In dem Film "Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper" aus dem Jahr 1991 werden Soap Operas gnadenlos auf die Schippe genommen und herzhaft parodiert. Ob die Zuschauer, die Soaps prinzipiell mögen, dabei auf ihre Kosten kommen, weiß ich nicht, jene Zuschauer, die Soaps nicht mögen, tun es jedenfalls.

Obwohl "Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper" schon einige Jahre auf dem Buckel hat, funktioniert der Film auch als Parodie auf die aktuellen (amerikanischen und deutschen) Soaps, was entweder für den Film oder gegen das Genre Soap Opera spricht, vermutlich aber beides. In "Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper" werden die typischen Merkmale von Soaps parodiert: wenig talentierte Schauspieler, billige Produktion, kein Anfang und kein Ende, immer neue (übertriebene) Dramen, ständige Cliffhanger …

Celeste, hervorragend gespielt von Sally Field, ist das Musterbeispiel einer Langzeit-Soapdarstellerin, die in der Endlosschleife feststeckt. Sie ist festgelegt auf diese eine Rolle, hat ansonsten keine Chance in Hollywood und muss sich ständig gegen Produzenten und Drehbuchautoren durchsetzen, damit sie nicht Storys auf den Leib geschrieben bekommt, die es schon zu oft gab oder die ihrem Status schaden. Dazu bekommt sie auch noch massive Konkurrenz durch jüngere Kolleginnen, die nicht ewig die zweite Geige spielen wollen.

"Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper" ist ein turbulenter, lustiger Film über Soaps im Soapstil, aber natürlich nicht auf Soap-Niveau. Vielmehr ist "Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper" ein sehenswertes Stück Hollywood.

Fazit

Statt "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten", "Verbotene Liebe" oder "Unter Uns" sollte man lieber diesen Film gucken und Spass haben.

Maret Hosemann - myFanbase
04.07.2007

Diskussion zu diesem Film