Bewertung

Review: #2.11 Chuck gegen den Weihnachtsmann

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Chuck
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Fulcrum ist zurück und das mit voller Wucht. Nach einigen Episoden, die die Mythologie etwas in den Hintergrund treten lassen haben, bringt die Weihnachtsepisode von "Chuck" diesen Handlungsstrang wieder zurück ins Rampenlicht und das mit einer exzellenten Folge, die zwar im Grundton etwas ernster ist, als wir das bisher von der Serie gewohnt sind, die aber sowohl auf emotionaler Ebene als durchaus auch an der Humorfront sehr, sehr viel zu bieten hat.

Zumal man bis zum Wendepunkt von #2.11 Chuck gegen den Weihnachtsmann durchaus daran glauben konnte, dass diese ganz spezielle Geiselnahme nur ein Zufall ist und Chuck und Co. es mit einem eher harmlosen Kleinkriminellen zu tun haben. Es ist zwar ein altes Klischee, dass sich eine solche zufällige Geiselnahme später als viel mehr herausstellt, aber die Macher haben uns durch den überzeugenden Aufbau rund um den Geiselnehmer doch überzeugen können, dass man hier schlicht und ergreifend eine kleine Hommage an all die berühmten Geiselfilme der Filmgeschichte verübt. Schließlich passt auch das Casting von "Stirb lamgsam"-Veteran Reginald VelJohnson als Big Mikes Cousin Al bei der Polizei in dieses Schema. Und bis zum stark inszenierten Wendepunkt, als Chuck Mauser und Ned als Fulcrum-Agenten identifiziert, trifft man bereits genau die richtige Mischung aus ernst gemeinten Emotionen, besonders über Sarahs Einsamkeit und der darauf folgenden zuckersüßen Übergabe von Chucks Weihnachtsgeschenk an sie, und flapsigen Humormomenten. Aber als dann die Stimmung unweigerlich kippt und es bei dem ganzen Szenario plötzlich um so viel mehr geht, schafft man es mit einem Mal nahezu mühelos, an die todernsten Auswirkungen dieser Situation zu erinnern. Dabei kann wieder einmal Yvonne Strahovski auf ganzer Linie überzeugen, denn wir als Zuschauer sehen ihren inneren Konflikt über die Entscheidung, Mauser zu töten um Chuck zu schützen. Aber Chuck sieht nur die kaltblütige Tat und dieser Anblick ruft ihm die doch gewaltigen Unterschiede zwischen ihnen in Erinnerung.

Aufgrund des oft so locker-leichten Tons der Serie bleiben die dunklen Seiten von Sarahs Job meist im Hintergrund und auch Chuck scheint diese eher verdrängt zu haben. Aber es ist für ihn ganz sicher ein wahnsinnig krasser Anblick, Sarah beim Töten zu sehen, den er nun erst einmal verarbeiten muss. Zumal diese Episode wieder einmal demonstriert hat, dass Chuck meilenweit entfernt davon ist, selbst auch nur irgendwie skrupellos zu sein. In seinem gesamten Verhalten während der Geiselnahme hat er wahnsinnig viel Mitgefühl aber auch Bedacht und Geistesgegenwart gezeigt, was uns wieder einmal vor Augen führt, wie besonders er doch ist. Aber Chucks tief verwurzeltes, gutes Wesen macht es ihm sicher nicht leicht, mit den Schattenseiten von Sarahs Job zu Recht zu kommen. Dass sie ihm direkt nach dem Mord mit einem kühlen Lächeln ins Gesicht lügt, verschlimmert die Lage nur noch. Ein wirklich gelungenes Gefühlsdilemma wurde somit hier für Chuck und Sarah geschaffen, das wesentlich glaubwürdiger ist, als wenn eine weitere dritte Person als Love Interest zwischen sie treten würde.

Neben diesem emotionalen Kern hat diese Episode aber trotz des ernsten Themas einige Humorhighlights zu bieten, angefangen von der herrlichen Dekoration samt Elfenkostümen für die Mitarbeiter, bis hin zu den großartigen Versuchen des Buy-More-Teams unter Anführung von Captain Awesome[/url], die Geiselnehmer auszuschalten. Dabei hat man die gekonnte Ironie eingebaut, dass sich all die Zivilisten nach außen als heroischer darstellen konnten als die eigentlichen Profis von CIA und NSA. Die kleinen Nebenhandlungsstränge um die Beziehungskonflikte zwischen Ellie und Devon, sowie Anna und Morgan waren ebenfalls gelungen, wobei sich die Probleme zwischen letzteren wohl doch noch etwas hinziehen werden. Abgerundet wurde das ganze durch die übliche seltsam-abstoßende Art von Lester und Jeff, sowie dem liebenswerten Humor rund um Big Mike. Insgesamt also eine rundum gelungene, festliche Episode von "Chuck".

Cindy Scholz - myFanbase

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