Bewertung

Review: #6.06 Die längste Woche

Foto: Cynthia Nixon, Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Cynthia Nixon, Sex and the City
© Paramount Pictures

Endlich! Endlich ist das passiert, was ich mir schon vor ein paar Folgen von Herzen gewünscht habe: Charlotte und Harry sind wieder zusammen! Wie schön. Aber auch Samantha und Miranda konnten positiv überzeugen, was #6.06 Die längste Woche zu einer fast perfekten Folge gemacht haben.

Schicksalhafte Begegnung

Fangen wir doch mal mit dem schönsten Teil dieser Episode an: Das Wiedersehen von Charlotte und Harry. Ich habe mich einerseits wahnsinnig gefreut, als ich Evan Handler in den Credits gelesen habe. Auf der anderen Seite hatte ich aber auch etwas Angst, weil ich nicht wusste, was beim Wiedersehen zwischen den beiden passieren würde. Denn so, wie sie auseinander gegangen sind, sah es erst einmal nicht sehr rosig aus.

Doch wie ich schon neulich geschrieben habe, merkt man Charlotte einfach an, wie sehr sie Harry liebt. Kein Wunder, dass sie sich am Judentum festhält – etwas, was sie noch immer mit ihm verbindet. Außer Charlotte selbst scheint das aber niemand sonst so zu sehen oder warum sollte sie gleich mit mehreren Männern ausgehen, die von anderen, sehr viel älteren Frauen vorgeschlagen werden? Damit will ich gewiss nicht sagen, ältere Frauen hätten keinen guten Männergeschmack. Doch bei den Damen von der Synagogenfrauengruppe wirkte es vielmehr so, als würde es ihnen einzig und alleine darum gehen, für Charlotte einen Mann zu finden, über den sie aber letztlich selbst sagen können, dass sie die Wahl für sie getroffen haben.

Ich finde es sehr löblich von Charlotte, dass sie sich auf die ganzen Blind Dates eingelassen hat, wovon allerdings eins schlimmer als das andere gewesen ist. Bei dem gutaussehenden Mann hatte aber auch ich die leise Hoffnung, aus den beiden könnte was werden. Dennoch bin ich sehr froh darüber, dass sie sich nicht von der Optik hat täuschen lassen. Es ist sicherlich etwas vorhersehbar gewesen, dass Harry in der selben Synagoge ist, in der sich auch Charlotte befindet. Dennoch bezeichne ich es lieber als schicksalhafte Begegnung, denn am Ende hat das Schicksal die beiden wieder zusammengeführt. Aber ich hatte eben etwas Angst vor dieser Begegnung. Umso schöner fand ich dann das Ergebnis. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass Harry die Entschuldigung von Charlotte annimmt, doch mit einem Heiratsantrag habe ich absolut nicht gerechnet. Das war die schönste und emotionalste Versöhnung, die ich bei "Sex and the City" gesehen habe. In den Blicken der beiden sah man so viel Liebe, so viel (unausgesprochene) Gefühle, sodass ich mir nur das Beste für die Beiden wünschen kann. Ich bin gespannt, wann wir die Hochzeit erleben werden.

Sie führt ihn zum Erfolg

Nachdem Samantha so überaus begeistert von dem Theaterstück von Jerry gewesen ist, war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis sie den Faden weiterspinnen würde. Ich finde es wunderbar, sie so glücklich zu sehen. Obwohl Samantha nicht dieses typische Glückshormon ausstrahlt und es bei ihr eigentlich vorwiegend um Sex geht, konnte ich persönlich in der letzten Zeit immer wieder feststellen, dass Jerry sie glücklich macht. Ich denke wirklich, bei den beiden geht es um Liebe bzw. scheint Samantha ihn wirklich zu lieben.

Auch glaube ich, dass sie Jerrys Bedenken wegen des Plakates durchaus verstehen kann. Jedoch ist sie nun mal in erster Linie Geschäftsfrau und will, dass er mit der Schauspielerei Erfolg hat, nachdem er seinen Job als Kellner genau deswegen gekündigt hat.

Ich bin sehr froh, dass die unterschiedlichen Meinungen über das Plakat in keinem Streit endete. Auch wenn es durchaus interessant gewesen wäre, zu erfahren, wie sich Jerrys Gruppenmitglieder der Anonymen Alkoholiker genauer dazu geäußert haben bzw. noch genauer geäußert hätten. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob Jerry noch größeren Erfolg als Schauspieler haben wird und inwiefern Samantha an seinem Erfolg beteiligt ist.

Das schlechte Gewissen

Ich bin absolut begeistert von Mirandas Entwicklung. Wie sehr hat sie sich dagegen gewehrt, Kinder zu bekommen, und wie unsicher war sie sich, als Brady unterwegs gewesen ist. All das gerät jetzt in Vergessenheit. Noch vor einigen Staffel hätte Miranda nie im Leben daran gedacht, im Job kürzer zu treten und damit Brady jemand anderem vorzuziehen.

Ich kann mich noch an ihr Date mit Walker Lewis erinnern, als Brady schon auf der Welt gewesen ist. Damals tat sie ihre Mutterschaft als nichtssagend ab, da letztlich für sie nur ihr Vergnügen im Vordergrund stand. Ich finde es großartig, dass sich ihre Sichtweise dahingehend absolut geändert hat und ich sogar Mitleid mit ihr hatte, als sie erkennen musste, dass ihr eigener Sohn bei ihr fremdelt. Ich glaube, das ist mit das Schlimmste, was einer Mutter widerfahren kann. Mir hat gut gefallen, wie erfinderisch Miranda dadurch geworden ist. Natürlich wiegt das Mama-Mobile nicht die richtige Mama auf, aber es ist zumindest etwas, bis sie eine bessere Lösung für ihren Sohn gefunden hat. Zudem zeigt es einfach auch nochmal, wie sehr sie Brady liebt.

"Es tut mir leid. Ich kann nicht. Bitte hasse mich nicht."

Die ganze Zeit hatte ich mir gewünscht, die Autoren mögen die Beziehung von Carrie und Berger beenden und jetzt, nachdem das anscheinend endlich passiert ist, weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll. Vielleicht liegt es einfach daran, WIE diese Beziehung beendet wurde, wobei es mich eigentlich auch nicht weiter wundern dürfte. Nach der vergangenen Folge hatte ich für die beiden und ihre Beziehung sowieso schwarz gesehen, nachdem sich Berger wie ein Macho aufgeführt hatte.

Eine Nachwirkung dessen dürften wir auch in der ersten Szene erleben. Ich kann durchaus verstehen, dass es ihm noch immer schwerfällt, zu verstehen, warum er vom Verlag gekündigt wurde, trotzdem fand ich es mehr als unfair, wie er mit Carry gesprochen hat, schließlich ist Carrie die Letzte, die was für seine Situation kann.

Doch das alleine ist nicht der Grund, warum mir das WIE nicht gefallen hat. Denn ich fand es schön, als Carrie noch einmal einen Schritt auf Berger zugegangen ist und sich gefreut hat, als er sich mit ihr versöhnt hat. Ich glaube nicht, dass Berger nach der gemeinsamen Nacht und diesen Abschiedsworten noch einmal auftauchen wird. Letztlich haben die beiden in meinen Augen ab dem Zeitpunkt nicht mehr zusammengepasst, als Berger erkennen musste, dass Carrie erfolgreicher als er selbst ist. Ich gebe es zwar nicht allzu gerne zu, doch mittlerweile glaube ich wirklich, Big wäre die beste Partie für Carrie. Anscheinend hat ihnen die Auszeit gut getan. Mir hat die entspannte, lustige Szene unglaublich gut gefallen und hoffe einfach mal, wir werden öfter solche Szenen erleben.

Fazit

Bis auf ein paar kleine Stolpersteine hat mir die Folge unglaublich gut gefallen und es lag nicht nur an Harrys Heiratsantrag. Es war auch Mirandas Liebe zu Brady, die sie mir noch sympathischer gemacht und es war letztlich auch Big, bei dem ich mich mittlerweile freue, wenn wir ihn mal wieder zu Gesicht bekommen. Es darf gerne nach diesem Schema weitergehen.

Daniela S. - myFanbase

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