Die besten Storylines 2013/2014
Sally im Alternativuniversum (Being Human)

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Schon in der letzten TV-Season war Sally für eine der besten Charakterentwicklungen in "Being Human" verantwortlich. Obwohl ihre Figur wahrscheinlich die ist, die für das meiste Chaos zuständig ist, ist sie doch die mit der größten Selbstironie, weshalb man ihr ihre Ausrutscher auch immer irgendwie verzeihen kann. Auch diese Staffel stellte Sally wieder einiges an, was auf den ersten Blick reichlich fragwürdig aussah, aber letztendlich zu einer sehr großartigen Geschichte führte. Diese gehört für mich definitiv in diese Kategorie der besten Storylines der vergangenen TV-Season.

Ausflug in die Alternativwelt

Diese spielt sich in Folgen #4.08 Rewind, Rewind... und #4.09 Too Far, Fast Forward! dieser Staffel ab. Vorausgehend dazu hatte Sally nach ihrem Zusammenstoß mit Donnas Geist Zauberkräfte entwickelt, die sie nun auch schon ein paar Mal angewendet hatte. Folge davon war stets eine Zeitreise gewesen, bei der Sally allerdings nie aktiv ins Geschehen eingreifen konnte, sondern nur zuschaute. So war sie letztendlich auch in der Gegenwart unterschiedlich lang nicht anwesend. Man kann die Zeitreisen zunächst auch als eine Art "Strafe" dafür ansehen, dass sie mehr Fähigkeiten entwickelt, als ein normaler Geist eigentlich haben darf. Die Zeitreisen werden nach und nach auch immer schlimmer, da Sally immer länger und länger weg bleibt und einmal auch die Ermordung eines kleinen Mädchens mit ansehen muss und nichts tun kann. Einmal schafft sie es dann aber doch, eine Sache in der Vergangenheit abzuändern.

Nach einem besonders großen Zauber wird Sally in die Nacht ihrer Ermordung katapultiert und schafft es, durch ihre Angst um ihr vergangenes Ich und ihre Wut, ihren eigenen Körper zu besetzen und sich selbst zu retten, indem sie Danny in seine Schranken weist und ihn aus dem Haus wirft. Damit beginnt sie, in der Vergangenheit herumzupfuschen, was natürlich zu einem Schmetterlingseffekt führen muss. Heißt in diesem Fall, dass auch "Being Human" uns mit einem Alternativuniversum beglückt, an dessen Ende natürlich die Schlussfolgerung stehen muss, dass die Originalwelt besser ist.

Charaktere in ein anderes Leben zu setzen ist nun nichts Neues – das hat quasi jede zweite Serie mit entsprechend langer Laufzeit schon einmal gemacht. Trotzdem können sich dieser Handlungsstrang und die Charakterentwicklung sehen lassen und es hat mir wirklich Spaß gemacht Sally dabei zuzusehen, alles prophezeien zu können. Dieses Alternativuniversum ist eine sehr großartige Storyline, die dem recht unentschlossenen "Sally gammelt in der Vergangenheit herum" aus den Folgen zuvor einen Sinn gibt.

Nachdem sie ihren Mord verhindert hat, bringt sie Josh und Aidan dazu, bei ihr einzuziehen, obwohl diese sie noch gar nicht kennen. Zu Beginn läuft dies auch überraschend gut – überraschend ist hierbei auch, dass sich Sally und Aidan sehr schnell näher kommen und bald auch ein Paar sind. Die Möglichkeit einer solchen Entwicklung wurde zwar in den vergangenen Staffeln schon einmal kurz angedeutet, nun wurde sie aber tatsächlich in die Tat umgesetzt. Wahrscheinlich wollte man sich hier in einem Punkt wieder an das britische Original annähern. Zu Beginn fand ich dies ziemlich merkwürdig und hätte die beiden so nie zusammen gesehen, aber vom schauspielerischen her haben das Meaghan Rath und Sam Witwer wunderbar umgesetzt und bei mir erreicht, dass ich doch mit den beiden mitgefiebert und mich für sie gefreut habe.

Abgesehen davon geht Sallys Allwissen nur für die beiden gut, alle anderen werden in ihrem Leben aber mächtig aus der Bahn geworfen. Bridget stirbt an ihrer Stelle, da sie als Dannys neue Freundin nach Sally seine ganze Wut zu spüren bekommt und bei einem Streit ums Leben kommt. Auch Josh und Nora werden um ihr Happy End betrogen. Denn obwohl sich die beiden kennenlernen, "verspoilert" Sally Josh, indem sie ihm verrät, beide würden in ihrer Zeitebene heiraten. Josh ist daraufhin stets so nervös, dass er es schließlich vermasselt. Spätestens ab da geht es für alle bergab, da Sally zum Werwolf wird und sich die beiden männlichen Teile der Wohngemeinschaft bald nur noch streiten. Am Ende stirbt Sally bei einem Zusammenstoß zwischen Vampiren und Werwölfen und Aidan und Josh sprechen nicht mehr miteinander. Dies mit anzusehen ist schon sehr heftig, da man mit den bisher gelaufenen Staffeln die Mitbewohner, die durch dick und dünn gehen, zu lieben gelernt hat. Hier wird einem wieder sehr deutlich vor Augen geführt, dass alles in der bisherigen Handlung einen bestimmten Sinn im Gesamtverlauf hatte und das alles gut so ist, wie es bisher war.

Nichtsdestotrotz liebe ich den Ausflug in die Alternativwelt, weil die Handlungen wahnsinnig packend inszeniert wurden und deshalb sehr unterhaltsam waren. Ich hätte es zwar ganz schön gefunden, wenn Sally komplett Mensch geblieben wäre und nicht zwischendurch noch zum Werwolf geworden wäre, aber so etwas passiert eben nun mal in einer übernatürlichen Wohngemeinschaft. Und schließlich musste der brodelnde Konflikt zwischen Josh und Aidan ja auf die Spitze getrieben werden, damit auch Sally realisiert, dass es eigentlich ganz anders sein muss. Pünktlich zum Serienfinale wird dann natürlich wieder alles in die richtigen Bahnen gelenkt – so wie es eben schon immer war.

Luisa Schmidt - myFanbase

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