Serienentdeckungen 2014

Wie jedes Jahr lassen unsere Autoren kurz vor dem Jahresende noch einmal Revue passieren, welche Serienperlen sie nun endlich entdeckt haben. Denn schließlich kann auch der leidenschaftlichste Serienfan nicht alle Serien gleichzeitig schauen und es gibt immer wieder Lücken im Repertoire, die man versucht nach und nach zu schließen. Hier erzählen wir, wie wir auf manche alte, aber feine Serie gestoßen sind und warum diese zu empfehlen sind.


Serienentdeckungen von Melanie E.

"Veronica Mars"

Foto: https://www.myfanbase.de/veronica-mars/spoiler/ - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
https://www.myfanbase.de/veronica-mars/spoiler/
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Da dieses Jahr der langersehnte Film der Serie "Veronica Mars" in die Kinos kam, dachte ich mir, dass dies ein guter Anlass wäre, um mir die Serie, über die so viele Jahre lang gesprochen und geschwärmt wurde, einmal näher anzusehen. Anfangs glaubte ich noch, dass "Veronica Mars" eine klassische Teenie-Serie aus den frühen 2000er Jahren ist, doch je mehr Folgen ich mir ansah, desto mehr realisierte ich, dass ich mich getäuscht hatte. Zwar besucht die Titelheldin Veronica Mars in den ersten beiden Staffeln noch die Highschool und hat dort mit einigen Problemen und Schwierigkeiten zu kämpfen, welche man vielleicht in seiner eigenen Schulzeit zum Teil auch erleben musste, doch diese Serie ist noch so viel mehr als simple Highschool-Dramen. Nicht nur, dass Veronica eigentlich kein klassisches Schulmädchen ist, welches ganz klischeehaft nur Jungs, Alkohol und Shoppen im Kopf hat, sondern, weil der Stil der gesamten Show einfach ein ganz besonderer ist, welcher mich persönlich dazu verleitete, mir Folge um Folge anzusehen und vor Begeisterung und Spannung gar nicht mehr von meinem Bildschirm loszukommen. Nicht nur ist die Storyline um Lilly Kanes Mordfall, welche sich über die gesamte Staffel hindurchzieht, mega spannend mit zu verfolgen, sondern auch die wöchentlichen Fälle und die tollen Charaktere wissen zu überzeugen. Besonders die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Veronica und Keith Mars ist immer wieder erfrischend und auch die Chemie zwischen Veronica und Logan, unter den Langzeitfans auch als LoVe bekannt, stimmt und sorgt immer wieder für Funken, sodass mir schnell klar wurde, dass es diese Serie wert war einen Blick zu riskieren. Zwar habe ich in der Zeit, als "Veronica Mars" im TV lief, anscheinend wirklich etwas verpasst, doch so muss ich immerhin nicht jahrelang auf den Film warten, welcher das doch enttäuschende Serienfinale hoffentlich wieder gut machen wird und freue mich, dass ich eine so tolle, vielseitige und spannende Serie für mich entdecken durfte.

"Girls"

Die Serie "Girls" flackerte neben meinen regulär verfolgten Serien in den letzten Jahren immer mal wieder nebensächlich auf diversen Seiten auf, dennoch habe ich mich nie so richtig für sie interessiert. Vermutlich schien der Name für mich nichtssagend oder einfach zu mädchenhaft, sodass ich erst einmal die Finger davon ließ. Da ich aber immer wieder auf der Suche nach neuen und vor allem guten Serien bin, ging ich eines Tages die Bereiche hier auf myFanbase durch und stieß auf diesem Weg auf den kurzen Namen "Girls", welcher mir zuvor bereits von einigen Freunden wärmstens empfohlen wurde. Sofort faszinierte mich die Welt von Hannah und ihren drei Freundinnen und der ungewohnte, detaillierte Erzählstil wusste mich sogleich zu fesseln. "Girls" ist anders, liebt es aus Konventionen und Klischees auszubrechen, den Zuschauer zu schockieren und zu erschrecken und uns dabei doch gekonnt in das Leben der vier Mädels einzuführen, sodass man diese auf Anhieb mag, auch wenn sie einem des Öfteren auch gehörig auf die Nerven gehen können. Insbesondere die Hauptfigur Hannah, gespielt von der heutzutage sehr gefragten Lena Dunham, raubt mir mit ihrer egoistischen, selbstzentrierten und manchmal so blinden Art oft den letzten Nerv, aber dennoch schafft es die Autorin, dass man doch Mitgefühl und Verständnis für Hannah aufbringt und sie nicht aufgeben möchte. Zudem kann ich mich persönlich sehr gut mit der Welt dieser Girls, welche sich in ihren zwanziger Jahren befinden, gut hineinversetzen, da es in der heutigen Zeit als junger Mensch wirklich nicht leicht ist, herauszufinden, was man eigentlich vom Leben will und wie man seine Ziele erreichen kann. Trotz der teilweise sehr ernsten, philosophischen Themen und der detailverliebten, meist langsamen Erzählweise, driftet "Girls" aber nie zu sehr in das Melancholische, depressive Drama ab, sondern setzt gekonnt immer wieder Humor und Ironie, auch durch einige, tolle Nebencharaktere, ein, was "Girls" zu einem richtig guten Fang in der Serienwelt macht.

Serienentdeckungen von Charleen Winter

"Arrow"

Foto: Stephen Amell, Arrow - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Stephen Amell, Arrow
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Da ich kein großer Comic-Fan bin, hörte beziehungsweise sah ich das erste Mal etwas von Oliver Queen aka Green Arrow, als diese Figur in "Smallville" eingeführt wurde. Justin Hartley gelang es für mich, die ich ohne Erwartungen war, perfekt den gleichzeitig reichen Schnösel und geheimnisvollen Bogenschützen zu verkörpern, sodass ich mir anschließend keinen anderen in dieser Rolle vorstellen konnte. Als ich dann hörte, dass The CW plant "Arrow" als Serie ins Programm aufzunehmen, war ich dementsprechend kritisch, was die Besetzung von Stephen Amell als neuen Arrow angeht. Entweder lag es daran, oder an dem Fall-der-Woche-Schema, dass der Funke bei mir nicht übersprang und ich nach wenigen Folgen aufgab. Erst die Free-TV-Ausstrahlung der zweiten Staffel dieses Jahr brachte mich dazu, erneut einzuschalten und der Serie eine zweite Chance zu geben. Glücklicherweise, denn allein der Wiedersehen mit den "Spartacus"-Darstellern Manu Bennett und Katrina Law ist es jedes mal wert, ganz zu schweigen von der tollen Dynamik von ursprünglichen Team Arrow-Trio. Das Felicity mehr als ein dummes Blondchen sein darf und ebenfalls einen herrlich niedlichen Humor einbringt, welcher einen schönen Kontrast zu Olivers eher dunklem Gemüt bildet, ist ein weiterer Pluspunkt. Auch wenn ich kein sonderlich großer Shipper bin, kann ich mich für Olicity erwärmen, vor allem wenn ich bedenke, was für einen Frauengeschmack unser gequälter Held sonst hat. Dies führt mich auch gleich zu dem großen Manko der Serie, denn Laurel ist der Charakter, der mich einfach nicht interessiert und am häufigsten ein genervtes Kopfschütteln entlockt. Glücklicherweise überwiegen jedoch die sympathischen Charaktere und das Spin-Off "The Flash" bietet ein tolles Potential für Crossover.

"Person of Interest"

Foto: Jim Caviezel & Michael Emerson, Person of Interest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Caviezel & Michael Emerson, Person of Interest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"Person of Interest" gehört zu den Serien, von denen ich irgendwann bereits gehört hatte, aber welche nie wirklich auf meinem Radar auftauchten, da mich das Fall-der-Woche-Schema weniger anspricht als Serien mit einer durchgehenden Handlung. Erst durch Paige Turco, welche mich in "The 100" als Abby überzeugen konnte, entdeckte ich die Serie dieses Jahr neu für mich. Der Kauf der ersten Staffel war dann schnell entschieden und kurz darauf folgte schon die Order der zwei weiteren Staffeln, da ich es kaum erwarten konnte zu erfahren, wie es weitergeht. Das geniale Duo aus Finch (Michael Emerson) und Reese (Jim Caviezel) wird später nur noch davon getoppt, wenn Team Maschine nicht nur tierische Unterstützung erhält, sondern auch die skrupellose Hakerin Root (Amy Acker) und Shaw (Sarah Shahi) dazustoßen. Neben bekannten Gesichtern, wie unter anderem Enrico Colantoni, Carrie Preston und Brett Cullen in Nebenrollen, überzeugt vor allem die Komplexität der verschiedenen Handlungsstränge, denn durch Rückblicke werden immer wieder verschiedene Puzzlestücke zusammengefügt, was auf Geschehnisse oder bestimmte Verhaltensweisen ein völlig neues Licht wirft. Liebevolle Details wie beispielsweise das Intro, welches sich bei besonderen Episoden angepasst wird, runden die Serie zusätzlich ab und machen sie zu einem wahren Juwel. Leute, die gern ein wenig paranoid auf all die technischen Möglichkeiten schauen, ein bisschen Science-Fiction nicht stört, sich an Aktion und trockenem Humor erfreuen, sollten "Person of Interest" nicht verpassen.

Melanie E. & Charleen Winter - myFanbase

Vorherige Seite | Übersicht | Nächste Seite
Weitere Themen von "Was uns bewegt"

Kommentare