DVD-Rezension: Charmed, Staffel 7

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Dass es kein Bonusmaterial gibt ist bereits Standard bezüglich einer DVD-Staffelbox, wozu es auch in Staffel 7 keine Ausnahme gibt. Dafür ist die Qualität wieder besser nach einer durchwachsenen sechsten Staffel. Das Coverbild finde ich aber nicht geglückt, da hier Phoebe zu groß im Mittelpunkt ist, obwohl Paige in dieser Staffel die bedeutenderen Storys hat. Die Farbe gelb ist aber hübsch und trügerisch, denn derart "sonnig" geht es in Staffel 7 keinesfalls zu. Zudem sind wiedereinmal Zeichen vom Buch der Schatten im Hintergrund. Im Artwork sind die DVD-Boxen wirklich hübsch gelungen, was mir schon bei allen bislang auffiel von "Charmed - Zauberhafte Hexen".

Inhalt

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Gideon ist durch Leo endgültig beseitigt und seine beiden Söhne Wyatt und Chris somit wieder sicherer. Doch Leo lässt dies keine Ruhe. Dazu findet er seinen inneren Frieden nicht mehr und wird von Zorn und Verfolgungswahn beherrscht. Die passende Gelegenheit für die machtgierigen, geheimnisvollen Avatare, sich an Leo ranzmachen, um mit ihm an deren Plänen zu schmieden. Kyle Brody dagegen hält den Plan inne, die Avatare zu stoppen, verliebt sich währenddessen in Paige. Phoebe erleidet eine Burnout-Phase und lässt daher einen Ghostwriter an ihre Kolumne ran, was sie schnell in Schrecken versetzt: Es ist ein Mann! Die Kritik dazu bleibt jedoch kurz, denn Phoebe und Leslie lernen sich schnell lieben. Piper hat mit ihrer Familie genug um die Ohren und dennoch kommt zusätzlicher Stress auf. Zankou wird als einer der gefährlichsten Dämonen befreit. Dazu ist Inspektor Sheridan nicht mehr aufzuhalten in ihren Ermittlungen gegen die Halliwells. Paige ist zudem damit bemüht die Zauberschule zu retten und die "Wächterin des Lichts"-Aufgaben stehen auch schon zeitnah an der Tagesordnung, was sie sehr herausfordert.

Rezension

Foto: Kerr Smith & Rose McGowan, Charmed - Copyright: Paramount Pictures
Kerr Smith & Rose McGowan, Charmed
© Paramount Pictures

DVD Box 7.1

Geschickte Idee, wirklich raffiniert auch von den Autoren die Avatare von Staffel 5 zurück zu holen. Somit hat man mehr als nur Füllmaterial für Staffel 7 ausfindig machen können. Nein, einen richtig spannenden und fesselnden Handlungsbogen allemal. Zugegeben, man wird hier auch etwas an der Nase rumgeführt. Denn sie gelten erst als große Bedrohung, scheinen unsympathisch durch die Art wie sie Leo "kontaktieren" und sind letzten Endes aber im Erscheinungsbild sehr hübsch mit ihren Anzügen und tollen Ansprachen emphatisch. Ihre Vorstellung für ein Utopia erweist sich dann in der Umsetzung jedoch als sehr wirr und surreal für den Zuschauer.

Es geht gleich mal wieder sehr rätselhaft und auch dramatisch los in der ersten Staffelhälfte. Leo als gefallenen Engel oder besser gesagt als emotional verwirrt zu erleben, fühlt sich etwas seltsam an. Es ist aber nicht komplett an den Haaren herbeigezogen worden, da es immer schon oft Andeutungen gab, wie Leo den Ausgleich als "Wächter des Lichts" und Pipers Ehemann sucht. Also wieso sollten Leo seine Gefühle nicht auch mal um den Verstand bringen als Vater von Söhnen, die er so sehr liebt und beschützen will?

Leos Situation und Brian Krauses Schauspiel bereichern die erste Staffelhälfte sehr. Schließlich ist somit auch Piper in eine gute Story manövriert, die sich um Leo sorgt. Phoebe dagegen landet in einer stereotypischen Liebelei mit Leslie, die man sich angucken kann aber nicht so sehr reizt. Phoebes Storys drehen sich zu sehr um Männer und besser wie mit der Cole-Liebelei kann es eh nicht mehr werden. Cole war der richtige Mann für sie aber Leslie hat wenig Ausdrucksstärke, obwohl er attraktiv rüberkommt und coole Sprüche klopft. Jason empfand ich aber vom Charakter und eben dem Ausdruck zum Beispiel ansprechender. Den hätte man vielleicht in der Serie behalten sollen.

Gerne sehe ich auch die Nebencharaktere Kyle Brody und die neue Seherin, die von Charisma Carpenter dargestellt wird. Kerr Smith verkörpert die Rolle des geheimnisvollen Kyles bemerkenswert gut. Zusammen mit Rose McGowan stimmt die Chemie zudem so sehr, sodass man es den Autoren übel nimmt, das Pairing mit einem so dünnen Argument dann außeinanderzureißen. Schon alleine Paiges Situation in der ersten Staffelhälfte würde ihr die Berechtigung einbringen, in der Mitte des Coverbilds zu stehen. Paige ist ja in manchen Staffeln schon mehr im Hintergrund geblieben, aber nicht hier.

Foto: Billy Zane, Charmed - Copyright: Paramount Pictures
Billy Zane, Charmed
© Paramount Pictures

DVD Box 7.2

Man merkt schon, dass "Charmed" in die Jahre gekommen ist, denn in der zweiten Staffelhälfte machen sich wieder vermehrt durchwachsene Stellen bemerkbar. Manche Elemente wiederholen sich, was nach vielen Serienjahren durchaus passieren kann, aber nicht sollte, abgesehen von manchen Widersprüchen in der Logik.

Schwung bringt aber Drake ein, der Phoebe die Liebe wieder schmackhaft machen will und bringt auch philosophische Ansätze mit. Schließlich regt er zum Nachdenken an, wenn er an Phoebe appelliert, wie man sehr das Leben auskosten sollte. Cole ist in die Sache mit Drake verstrickt, was den Autoren zu Gute gehalten muss, da sie somit eine weitere gute Idee beweisen. Dazu sind die Szenen mit Cole und Piper einfach herrlich amüsant. Pipers Kaltschnäuzigkeit und Coles Kommentare dazu sind schlichtweg genial. Pipers Situation mit Leo bleibt auch in der zweiten Staffelhälfte emotional und fesselnd. Leo als Mensch bringt nun eine neue Basis für ihre Beziehung mit.

Spannungsträger ist unter anderem diesmal Inspektor Sheridan, die seit Mitte von Staffel sechs den Halliwells mehr und mehr auf die Spur gerät. Ich mag ihre Rolle, denn sie wirkt sehr temperamentvoll. Dazu sehr zielstrebig und tough wie seit Prues Charakter keine mehr. Zu dumm nur für Sheridan, dass sie "nur" auf die Waffen als Polizistin zurückgreifen kann aber nicht die magischen Kräfte auf ihrer Seite hat. So ist sie natürlich nicht in der Lage eine immens ernste Gefahr darzustellen. Aber lästig ist sie allemal auf positive Weise, dazu sehr scharfsinnig und scharfzüngig.

Die Situation rund um Zankou ist auch gut inszeniert, dem nächsten starken Gegner für die Hexen. Er giert sehr nach Macht, sodass er erst an einem Plan schmiedet, was die Sache einfach interessanter und spannend macht. Paiges Entwicklung zur Wächterin des Lichts ist auch hervorzuheben und überhaupt ihre Entwicklung in dieser Staffel. Sie wirkt nun noch ein Stück reifer und erwachsener.

Technische Details

Erscheinungstermin: 27. Juli 2006 (in zwei Teilen), Neuveröffentlichung in einfacher DVD-Box: 08. März 2012
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: DVD Box 7.1 ca. 489 Minuten (12 Episoden), DVD Box 7.2 ca. 400 Minuten (10 Episoden)
Bildformat: 4:3 - 1.33:1
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Niederländisch, Italienisch, Norwegisch, Schwedisch, Spanisch, Französisch

Fazit

Staffel 7 kämpft zwar an manchen Stellen mit der Orginalität und knüpft nicht an die stärksten Zeiten der Serie an. Dennoch geht es nach Staffel 6 aufwärts und es lohnt sich die DVD-Sammlung zu vervollständigen, da noch genügend Storys, Entwicklungen und Momente warten, die man als Fan der Show nicht auslassen sollte.

Samuel W. - myFanbase