Interview mit Lisa Edelstein

myFanbase bekam die Möglichkeit ein Interview mit Lisa Edelstein zu führen, die vor allem durch ihre Rolle als Dr. Lisa Cuddy in "Dr. House" bekannt ist, aber auch Nebenrollen in "Felicity" und "Ally McBeal" hatte. Lisa erzählte unter anderem von ihrem selbstgeschriebenen Musical, den Gemeinsamkeiten mit ihrem Seriencharakter und ihrem Interesse an Menschen wie House.

Wie immer stellen wir euch auch das Originalinterview zur Verfügung. Ihr findet es hier.


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1. Vor einigen Jahren bist du in dem Musical "Positive Me" nicht nur aufgetreten, sondern hast dieses auch geschrieben und komponiert. Was kannst du uns über das Musical und die Arbeit daran erzählen?

Zu dieser Zeit, Mitte bis Ende der 80er Jahre, wurden viele Leute aus New York, die ich kannte, plötzlich krank und starben schnell. Es gab nur wenig Informationen und daher viel Leid und Angst. Man ließ die Leute alleine im Krankenhaus sterben, weil Freunde und Familie dachten, es sei eine Plage. Die Allgemeinheit hatte wenig Ahnung davon, wie diese Krankheit sich überhaupt ausbreitete – und vor allem, wie sie sich NICHT ausbreitete. Ich schrieb dieses Musical, um all diese Dinge anzusprechen, sowie den eigensinnigen Widerwillen von vielen von uns, nicht lernen zu wollen, wie man in Zeiten der Veränderung auf sich selbst und andere aufpasst. Es war eine tolle Erfahrung die Show zu veranstalten, gleichzeitig aber auch eine schwierige, frustrierende, inspirierende... Ich habe während des Verlaufs mit einigen unglaublichen Leuten zusammengearbeitet und habe enorm viel Unterstützung durch das Theater, La Mama, erfahren.

2. Welche Drehbücher interessieren dich? Wie muss ein Drehbuch sein, damit es dich anspricht und den Wunsch in dir weckt, direkt daran teilzuhaben?

Ich mag ein gut geschriebenes Drehbuch. Das ist immer ansprechend. Ich hoffe, dass ich Projekte finde, die smart und interessant sind oder eine Geschichte erzählen, die meiner Meinung nach erzählt werden sollte. Kein einfaches Kunststück. Und ich hoffe am Ende immer, dass es nicht zu peinlich ist, es anzuschauen. Aber es ist sehr schwer, sich selbst zuzusehen und nicht entsetzt zu sein, egal wie gut es ist, doch das ist eine große Hürde, die ich wohl leider selten überwinde.

3. Du bist Veganer. Wann hast du dich für diese Lebensweise entschieden und ist es manchmal schwierig, strikt zu sein?

Eigentlich bin ich Vegetarierin. Ich habe zwischendurch mal fünf Jahre lang als strikte Veganerin gelebt, aber ich kann nicht behaupten, während all der 26 Jahre, in denen ich nun Vegetarierin bin, auch Veganerin gewesen zu sein. Es ist keine große Sache, kein Fleisch zu essen. Ich habe diese Wahl früh getroffen und es war eine gute. Ich liebe es zu kochen und ich liebe Essen, daher habe ich eine Art Handwerk daraus gemacht, den Leuten Köstlichkeiten zu servieren. Keiner von ihnen vermisst Fleisch, wenn sie bei mir essen, und sie verlassen immer alle gesättigt das Haus.

4. Was ist dir wichtiger und warum? Fernsehen oder Theater?

Ich schätze weder das eine, noch das andere höher, ich mag es schlichtweg, an guten Projekten mitzuwirken. Es ist lange her, dass ich am Theater gearbeitet habe und es wäre toll, wieder dort arbeiten zu können. Die Beziehung zwischen dem Publikum und dem Schauspieler ist sehr besonders. Aber vor der Kamera zu stehen, kreiert auch eine schöne Vertrautheit, die ich ebenfalls liebe. Ehrlich gesagt liebe ich meine Arbeit einfach. Ich mache sie, egal wo sie getan werden soll.

5. Wann und warum hast du dich dazu entschlossen, Schauspielerin zu werden?

Als ich drei Jahre alt war. Ich habe keine Ahnung wieso, aber sobald ich den Satz richtig artikulieren konnte, sagte ich meinen Eltern, dass [die Schauspielerei] das ist, mit dem ich mein Geld verdienen wollte, wenn ich groß bin. Als Kind war es mir nicht erlaubt, im Business tätig zu sein, aber ich war so oft es ging auf der Bühne. Und wenn ich nur ein Schild über die Bühne tragen sollte, war ich dabei und war begeistert davon.

6. Du hast viele verschiedene Rollen gespielt (eine Transexuelle in "Ally McBeal", eine sexbesessene Künstlerin in "Frasier" und eine Prostituierte in "The West Wing"). Wie bereitest du dich auf solche Rollen vor?

Ich kenne sie alle.

7. "Dr. House" bekommt eine fünfte Staffel. Was kannst du uns darüber erzählen?

Einige interessante Dinge werden passieren... House und Wilson haben große freundschaftliche Probleme, House und Cuddy werden eine tiefere und kompliziertere Richtung einschlagen, Dreizehn hat einen schweren Kampf vor sich, es gibt neue Geschichten mit Chase und Cameron… wir haben erst acht Episoden gedreht und es ist schon sehr spannend...

8. Kannst du dir vorstellen auch im wahren Leben mit einer Person wie Dr. House zusammen zu arbeiten?

Er ist absolut mein Typ: brillant, verkorkst, schwierig und entschlossen. Ich bin mir sicher, dass es die Hölle wäre, für ihn zu arbeiten, noch schlimmer mit ihm zu arbeiten und er eine fatale Wahl für einen festen Freund wäre. Wann gibt's Abendessen?

9. Wie viel von Lisa Cuddy steckt in Lisa Edelstein?

Alles von Lisa Cuddy ist in Lisa Edelstein. Die Frage ist, wie viel von Lisa Edelstein in Lisa Cuddy ist. Sie ist ein Teil von mir, aber ich habe viel mehr Spaß als sie. Auf jeden Fall.

10. Viele Fans würden gerne eine Beziehung zwischen House und Cuddy sehen. Denkst du das ist realistisch?

Ich denke, dass sie schon immer eine Art von Beziehung hatten. Sie wird definitiv etwas komplizierter werden, aber sie wird nie geradlinig verlaufen.

11. Da myFanbase eine Website ist, die sich Fernsehserien widmet, hast du eine Lieblingsserie?

Ich liebe Serien wie "Mad Men" und "Lost", "Project Runway" und "So You Think You Can Dance" (den Titel kann man absolut wörtlich nehmen, aber verdammt, diese Leute sind talentiert...). Ich liebe die Wiederholungen von "The Avengers" und bin ein bisschen in den neuesten "Doctor Who" verliebt.


Maria Gruber (Übersetzung) & Philipp Maslowski (Interview) - myFanbase